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E-Book

Zeitgeschichte 1936-39 Carl Laemmle

Carl Laemmle - Kampf um Bürgschaften

AutorUdo Bayer
VerlagCARL LAEMMLE PRESS Laupheim
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl61 Seiten
ISBN9783981844412
Altersgruppe14 – 94
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Sandy Einstein aus Kalifornien erinnert sich: Als ich aufwuchs, sprach mein Vater kaum über seine Vergangenheit und ich hatte auch kein Interesse daran, ihn danach zu fragen. Er sagte, dass er während des nationalsozialistischen Terrorregimes in den 1930ern durch einen Produzenten in Hollywood freigekauft wurde und dass er dessen Sohn in Hebräisch unterrichtete, da er in Deutschland Hebräischlehrer und Kantor war. Mein Vater verstarb als ich 20 Jahre alt und meine Mutter als ich 37 Jahre alt war. Sie hinterließ ein handschriftliches Testament, einige Finanzunterlagen und ungefähr 40 deutschsprachige handgeschriebene Briefe meines Vaters; alles verstaut in einer Kleiderkiste. Ende 2010 - 28 Jahre nach dem Tod meiner Mutter - beschloss ich, mehr über meine Vorfahren zu erfahren. Gerade weil ich mich in meinen jungen Jahren nicht mit meiner Familiengeschichte auseinandergesetzt hatte. Ich öffnete die Kleiderkiste und fand Briefe meines Vaters. Einer fiel mir besonders auf, denn die Adresse lautete: Herrn Karl Laemmle Karlsbad Hotel Imperial. Ich weiß nicht wie mein Vater in den Besitz des Briefes kam. Es war ein Brief, den er an den Hollywood-Produzenten Carl Laemmle geschrieben hatte. Ich habe ihn übersetzt und erfahren, dass er in dem Brief Carl Laemmle zusagte, mit ihm nach Amerika zu kommen. Durch diesen Brief war ich so fasziniert, dass ich mehr über die Geschichte meines Vaters und seiner Herkunft erfahren wollte. Ich durchsuchte das Internet, erfuhr mehr über Carl Laemmle und entdeckte einen Aufsatz von Udo Bayer mit dem Titel 'Laemmle's List', den er 1998 für das 'Film History Journal' geschrieben hatte. Unter anderen wurde beschrieben, dass Carl Laemmle Bürgschaften ausgestellt hatte, um deutsche Juden vor der Unterdrückung des Nazi-Regimes in den 1930ern zu retten. Nachdem ich den Aufsatz gelesen hatte, wurde mir klar, dass mein Vater einer derjenigen war, für den über 'Laemmle's List' eine Bürgschaft ausgestellt wurde. Das war die entscheidende Erkenntnis für mich.

Udo Bayer (1943-2015) studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik. Er wurde an der Universität Stuttgart in Philosophie promoviert, unterrichtete in Laupheim und wurde stellvertretender Schulleiter an dem Gymnasium, das nach Laemmmle 1994 benannt wurde. Nahe Kontakte zu den Mitgliedern der Laemmle Familie vervollständigten seine Sammlung von Dokumenten bezüglich Laemmles in Archiven in Deutschland und Los Angeles. 1998 erschien diese erste Publikation über Laemmles Bürgschaften. In 2013 veröffentlichte Udo Bayer die erste umfangreiche Biografie Laemmles seit Drinkwater 1932 "Carl Laemmle und die Universal" beim Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg ISBN 978-3-8260-5120-3 Up 36,00 EUR Die repräsentatitive überarbeitete Neuauflage des Bildbandes von 2015 mit Dokumenten und Geschichten erschien 2018 im CARL LAEMMLE Press Laupheim - ISBN 978-3-98184-444-3 UP 34,80 EUR

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Leseprobe
Vorwort: Udo Bayer - CARL LAEMMLE - Sein Kampf um Bürgschaften für jüdische Flüchtlinge Eine große humanitäre Tat von Carl Laemmle ist die Ausstellung von Bürgschaftserklärungen, sog. 'Affidavits, für verfolgte Juden in den Jahren bis zu seinem Tode am 24.9.1939. Nach seinen eigenen Worten hat er in seinem Leben noch nie so viel Mitgefühl für eine Sache empfunden, und er hat getan, was zu tun sein herz ihm vorschrieb. Das m. W einzige publizierte zeugnis war bisher eine Äußerung des ehemaligen Geschäftsführers des Israelitischen Oberrats in Stuttgart, Wissmann, mit der Zahlenangabe von über dreihundert Bürgschaften. Die wichtigste Quelle für Dokumente in dieser Angelegenheit dürfte das Nationalarchiv in Washington sein.... Bekanntlich war die Judenverfolgung im Herrschaftsbereich er Nationalsozialisten insofern singulär und mit der vielfalt heutiger Gründe für Migration und Asylgewährung kaum vergleichbar, als die Juden hier einzig und allein bereits wegen ihrer ethnischen Abkunft und völlig unabhängig von irgendwelchen handllungen verfolgt wurden; dieser Verfolgungsgrund ist bekanntlich das einzige Merkmal, das der Verfolgte prinzipiell nie abstreifen konnte. Darin lag gleichzeitig die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Die einzige Möglichkeit, wenigstens das Lebenzu retten, bot die Auswanderung. Sie war, unter zunehmenden Schwierigkeiten sowohl durch die deutschen Behörden wie durch die Einwanderungsbeschränkungen potentieller Aufnahmeländer bis in die zweite Jahreshälfte 1941 möglich.
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