Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Veranstaltung: Literatur der Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht etwa ein wirtschaftlicher Aufschwung und auch nicht die Verbesserung der Lebensbedingungen sind Ursachen der verklärten Meinung, die Zwanziger Jahre seien ein goldenes Zeitalter gewesen. Was hiermit gemeint ist, sind vielmehr die rasanten Entwicklungen der Unterhaltungsindustrie. Sie ist das Hauptmerkmal dieses Jahrzehnts. Eine grundlegende Voraussetzung hierfür war ein Kontinente übergreifendes, sich verbreitendes Lebensgefühl und das Aufkommen neuer Medien. Lange Zeit erzwungene Prüderie macht der sexuellen Freizügigkeit Platz, die sich in vielen Formen der Kunst widerspiegelt. Seien es die Schlagertexte, die großen Nacktrevuen oder Darbietungen der kleinen Kabaretts. Es werden exotisch-expressionistische Tänzerinnen gefeiert, das Theater zieht mit seinen neuen Ausstattungsrevuen Massen an. Arrangeure wie Eric Charell, Hermann Haller und James Klein lassen berühmte Mädchentanzgruppen wie die Tiller-Girls ihre Beine wackeln, an denen sich das Publikum ergötzt. Auch die Kleinkunst kommt zur Blüte ihres Daseins, die Stars treten oft nach ihren regulären Abendvorstellungen in den pittoresken Kleinkabaretts auf. Komponisten wie Friedrich Hollaender, Texter wie Klabunt, Ringelnatz, Mehring und Sängerinnen wie Claire Waldorf oder Trude Hesterberg sind die angesagten Stars. Im Rahmen des Hauptseminars Literatur in der Weimarer Republik referierte ich bereits zum Thema: 'Kabarett und Revuen: Ringelnatz, Tucholsky, Mehring' . Den Titel meiner Präsentation 'Die Goldenen Zwanziger. Kunst zwischen Kaiserreich und Diktatur' wählte ich, da man, um einen tieferen Einblick in die Epoche der Zwanziger Jahre zu bekommen vorherige und folgende sozialgeschichtliche, historische, kulturelle, kulturpolitische und epochale Entwicklungen der verschiedenen künstlerischen Zweige miteinbeziehen muss. Hier möchte ich auch in dieser Arbeit anknüpfen. Zunächst werde ich auf verschiedene Gattungen, wie Kabarett, Revue, Varieté, Film, Operette, Schlager und deren charakteristischen Merkmale eingehen. Im Anschluss daran komme ich noch auf die großen Lyriker und Satiriker Mehring, Ringelnatz und Tucholsky zurück und werde ihr Wirken ausschnitthaft beleuchten.
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