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War Karl der Große ein Kaiser wider Willen?

AutorBert Rösch
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl39 Seiten
ISBN9783638406710
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Universität Hamburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar HS Vom Großfränkischen Reich zur Entstehung Frankreichs und Deutschlands, 58 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Quo tempore imperatoris et augusti nomen accepit, quod primo in tantum aversatus est, ut adfirmaret se eo die, quamvis praecipua festivitas esset, in ecclesiam non intraturum, si pontificis consilium praescire potuisset.' Dieses Zitat des Karl-Biographen Einhard aus dem Jahre 851 war der Ausgangspunkt einer Diskussion über das Kaisertum Karls des Großen, die die Geschichtswissenschaft über Jahrhunderte hinweg beschäftigte. Denn diese Äußerung unterstellt Karl der Große, daß er eigentlich gar nicht Kaiser werden wollte. Papst Leo III. habe ihm die Kaiserkrone in einem Überraschungscoup aufs Haupt gesetzt, und Karl habe diese Würde erst nach langem Zögern angenommen. Diese Theorie fand sowohl zahlreiche Verfechter als auch Kritiker, so daß schließlich zwei Positionen unversöhnlich gegenüberstanden: Die einen gingen davon, daß Karl zwar danach trachtete, sein königliches Ansehen bis zur Grenze des Möglichen zu steigern und sich gern zu den höchsten Personen der Welt zählen ließ, aber zugleich von einer solchen Abneigung gegen alles Römische und insbesondere gegen den Kaisertitel erfüllt war, daß er keinesfalls Kaiser werden wollte. Die anderen waren der Ansicht, daß Karl im Jahre 800 den Romzug in der Absicht antrat, von dem damaligen Papst Leo III. die Kaiserkrone zu erhalten, sprich: Karl hatte die Krönung schon seit langem geplant, und sein von Einhard zitiertes Widerwillen war nur vorgetäuscht. Die vorliegende Arbeit untersucht diese 'Kaiser wider Willen'-Theorie, indem sie den Forschungsgang des Problems untersucht, das laut Heldmann 'wie ein gespenstiger Schatten alle Jahrhunderte unseres geschichtlichen Lebens begleitet' hat. Die Untersuchung beginnt mit der Darstellung Ludens aus dem Jahre 1828 und endet mit den Gedanken, die Johannes Fried 1994 veröffentlichte. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, d.h. es werden nur diejenigen Arbeiten untersucht, die sich entweder sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt haben oder die durch ihre Thesen die Forschungsdiskussion vorangetrieben haben. Besondere Beachtung verdienen dabei auf Seiten der 'Kaiser wider Willen'-Theorie Heldmann, Ohr und Schramm und auf Seiten der Gegner dieser Auffassung Fichtenau, Classen und Beumann.

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