Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Rostock, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Das ist das Geheimnis der Propaganda: den, den die Propaganda fassen will, ganz mit den Ideen der Propaganda zu durchtränken, ohne daß er überhaupt merkt, daß er durchtränkt wird.' Im Juli 2004 jährte sich zum sechzigsten Mal der Tag des Attentatsversuches auf Adolf Hitler. Mittlerweile findet die Tat der Verschwörer von damals allgemeine Anerkennung und wird als das geschätzt, was sie auch für diese verkörpert hatte: die Auflehnung des anderen Deutschlands gegen die Terrorherrschaft und das menschenunwürdige Vorgehen im Krieg. Der Umgang mit dem Widerstand im Dritten Reich war von Anfang an schwierig, mit verschuldet auch durch die deutsche Teilung und die verschiedenen ideologischen Interessen auf beiden Seiten. Fest steht, dass vor allem die Tat vom 20. Juli, die in ihrer Vorbereitung über weite Kreise verschiedener Widerstandsgruppen gespannt war, bis in die fünfziger Jahre hinein von weiten Teilen der Bevölkerung als Vaterlandsverrat angesehen wurde. Erst mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1955 fand ein Umdenken statt und man instrumentalisierte die Tat der Militärs für seine Zwecke, um die positiven Tugenden des deutschen Militärs zu zeigen und zu betonen, dass sie es ja waren, die sich einst gegen Hitler auflehnten. Wie kam es aber dazu, dass die deutsche Öffentlichkeit noch in den fünfziger Jahren im deutschen Widerstand nur den Hochverrat, nicht aber die heldenhaften Taten im Kampf gegen ein Unrechtsregime sah? Zum einen taten sich die Siegermächte schwer das andere Deutschland anzuerkennen und auch innerhalb der Nachkriegsgesellschaft bestand der Wunsch die Vergangenheit so schnell wie möglich zu vergessen. Einen großen Beitrag dazu hat wahrscheinlich auch die nationalsozialistische Propaganda geleistet, die besonders nach dem Attentatsversuch noch einmal in vollem Maße eingesetzt wurde, um die nationalsozialistische Sicht auf die Ereignisse zu verbreiten. Die vorliegende Arbeit will deshalb untersuchen, wie die Nationalsozialisten die Propaganda für ihre Zwecke eingesetzt und welche spezifischen Merkmale und Strategien sie dabei angewendet haben. Als konkretes Beispiel wird dabei die Rundfunkansprache Adolf Hitlers benutzt, die er noch am Abend des 20. Juli hielt, um sein Volk zu beruhigen. An dieser Rede soll untersucht werden, wie die Nationalsozialisten bis zum Schluss das gesprochene Wort für sich gebrauchten um die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen und zu beeinflussen.
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