Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Historisches Seminar), Veranstaltung: Durchbruch oder Krise der Moderne? Die wilhelminische Epoche 1890-1914, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter dem Begriff Globalisierung wird heute in erster Linie eine Epoche verstanden, die mit der Nachkriegszeit ihren Anfang nahm und, insbesondere nach dem Ende des Kalten Kriegs, durch zunehmende weltweite Vernetzung gekennzeichnet ist. Dieser Prozess der 'Intensivierung und Beschleunigung grenzüberschreitender Transaktionen bei deren gleichzeitiger räumlicher Ausdehnung' wird nicht nur als ökonomisches Phänomen betrachtet, sondern umfasst auch kulturelle und politische Konvergenztendenzen auf internationaler Ebene. Gerade der Aufstieg Chinas - ein Land, das in dieser Arbeit als Beispiel angeführt wird - wird oftmals mit dem transformativen Potential der Globalisierung in Beziehung gesetzt. Globalisierung verstanden als ein Prozess reversibler internationaler Vernetzung reicht freilich viel weiter zurück. Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, bietet das 'lange' 19. Jahrhundert, im speziellen die wilhelminische (Vorkriegs-)Zeit, die Möglichkeit, das Phänomen Globalisierung aus seinem heutigen Kontext herausgehoben zu untersuchen und zu verstehen. Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf der zunehmenden Vernetzung der Welt in den Jahrzehnten vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs liegen. Hierbei werden insbesondere internationale Trends ins Auge gefasst, also solche, die nicht auf ein oder wenige Länder begrenzt waren. 'International' ist in diesem Zeitraum freilich als auf die (westlichen) Industrieländer beschränkt zu verstehen, zu denen sich schließlich auch Japan gesellte, nachdem das Land ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Umkehr seiner isolationistischen Politik einleitete. In der Tat lässt sich Globalisierung auch heute noch als eine Art 'Westernisierung' betrachten, da sie in involvierten Ländern politische, ökonomische und kulturelle Institutionen bedingt, die oftmals mit dem Westen assoziiert werden. Hierzu zählen beispielsweise Freihandel, der Fortschrittsgedanke, kulturelle Offenheit, u. dgl. m. Nach einer Darstellung der technologischen, ökonomischen und institutionellen Wandlungen im 19. Jahrhundert wird am Beispiel Chinas erörtert, wie eine von den westlichen Großmächten betriebene Politik der gewaltsamen Öffnung des Landes ideologische und wirtschaftliche Motive widerspiegelte, an denen das internationale Denken der Zeit deutlich wird. Schließlich wird die Frage beantwortet, inwiefern die voranschreitende Globalisierung in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg als generisches Phänomen zu betrachten ist.
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