Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2.0, FernUniversität Hagen, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Anfang der 70er konnte Titmuss nachweisen, dass es bereits ein ausreichendes Angebot an Blutspenden gibt, wenn keine finanzielle Kompensation erfolgt. Wird stattdessen Geld angeboten, sinkt zunächst mit steigender Kompensation die Anzahl der Blutspenden, bis sie ab einer bestimmten Höhe wieder langsam ansteigt. Dieses Verhalten ist mit der herkömmlichen Wirtschaftstheorie nicht zu erklären, die davon ausgeht, dass das Preissystem allein Anreizwirkung für das Handeln ist. Offensichtlich ist es möglich, dass durch monetäre Anreize die Motivation, anderen durch eine Blutspende zu helfen, verdrängt wird. Dieses Beispiel deutet an, dass eine vollständige Steuerung des Menschen mittels externer Motivation undenkbar ist. Es gibt nun einige ökonomische Ansätze, die versuchen, Motivationspsychologische Aspekte in das ökonomische Handlungsmodell zu integrieren.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll dieser Zusammenhang kritisch diskutiert werden, damit Phänomene wie der Verdrängungseffekt besser verstanden werden und Hinweise zu einer effizienteren Anreizgestaltung gegeben werden können. Dazu wird in Kapitel 2 zunächst das Grundmodell der Prinzipal-Agenten-Theorie vorgestellt und in Kapitel 3 die wesentlichen motivationspsychologischen Aspekte aufgeführt, bevor im Kapitel 4 die Bedeutung von Motivation in Prinzipal-Agenten-Beziehungen kritisch untersucht wird. Hierbei wird auf den Einfluss von Motiven, Erwartungen, Anreizen und Attributionen eingegangenn, die vor allem im Risikowahl-Modell von Atkinson und der Attributionstheorie beschrieben werden. Es kann gezeigt werden, dass sich die Prinzipal-Agenten-Theorie - mit einiger Vorsicht - Erkenntnis bringend mit Ergebnissen aus der Motivationspsychologie kombinieren lässt.
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