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Die Emanzipation der bürgerlichen Frau in Arthur Schnitzlers 'Reigen'

AutorKaterina Wolf
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl17 Seiten
ISBN9783638504775
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Thematisches Proseminar 'Arthur Schnitzler', 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der österreichische Mediziner Arthur Schnitzler (1862-1931) war einer der bedeutendsten Dramatiker seiner Zeit. In seiner schriftstellerischen Tätigkeit zeigt sich die Fähigkeit den Lesern seiner Werke ein präzises und substanzielles Bild der Gesellschaft Wiens, insbesondere das des liberalen Bürgertums im Fin de siècle zu vermitteln. Ihm gelingt es in einer Weise, wie keinem anderen Autor seiner Zeit, Studien vorzulegen, die alle essentiellen Probleme dieser Gruppen mit akribischer Anschaulichkeit aufzudecken. Und so deren Lügen und oberflächlich erhaltene Moral ad absurdum zu führen. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf das liberale Bürgertum der K. und k.-Gesellschaft der Donaumonarchie, in das er selbst als Sohn eines jüdischen Arztes hineingeboren wurde, sondern gewährt auch einen Blick auf alle anderen Gesellschaftsschichten. Eine besondere Rolle seines Schaffens nimmt dabei die Darstellung der Frauen, von der bürgerlichen Frau über das süße Mädel bis hin zur Dirne ein. Ihnen allen ist die Weigerung gemein 'die Weltsicht des Mannes prinzipiell für sich zu akzeptieren'. Im 'Reigen', einem zehn Dialoge umfassenden Zyklus von 1896/97, treffen Personen aller Schichten nur zum Zweck des sexuellen Aktes aufeinander. Dabei werden Typen bestimmter und für ihre Rolle in der Gesellschaft charakteristische Figuren in zufälligen und austauschbaren Konstellationen gegenübergestellt. Diese Konstruktion des freien Partnertausches nutzt Schnitzler dazu, 'das Bild einer zugleich starr gegliederten uns atomisierten Gesellschaft [zu entwerfen], in der das Zusammentreffen zweier Menschen so zufällig wie folgenlos ist'. Trotz der Beliebigkeit brechen die Ständenormen nicht völlig auf, da sich die Männer um 1900 immer nur mit rangniedereren Frauen einließen, um sich ihrer Männlichkeit zu versichern. Dabei betrieben sie eine Art 'Beutezug'. Schnitzler macht in seinem Werk besonders deutlich, dass die unterschiedlichen Moralvorstellungen eng mit dem jeweiligen gesellschaftlichen Stand verknüpft waren. So wird im ganzen 'Reigen' die Moral nur in den Szenen, in denen das Ehepaar auftritt, angesprochen. Eine besondere Schlüsselrolle hierbei nimmt der Dialog im ehelichen Bett ein, der im Gesamtzyklus mittig steht. In dieser Szene verdeutlicht sich insbesondere die Stellung der jungen Ehefrau innerhalb des Bürgertums. [...]

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