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Zeit und Geschichte bei Hegel

AutorJohannes Mattes
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783638507301
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,00, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Das der Arbeit vorangestellte Zitat des deutschsprachigen Schriftstellers und Philosophen Ernst Bloch kehrt auf anschauliche Weise die Ambivalenz zwischen Hegels Abneigung gegen utopische Zukunftskonzeptionen und seiner postumen Einflussnahme auf die Theorie des Marxismus um. Es wäre zu einfach, würde man behaupten, nach Hegels Tod sei die deutsche philosophische Klassik zusammengebrochen, habe sich die Philosophie in den Niederungen des Positivismus und Materialismus verloren und sei erst nach 1871 wieder aufgestiegen. Die Schüler Hegels genossen noch einige Zeit den Vorzug für die Besetzung der Lehrstühle vor anderen. An den meisten deutschen Universitäten wurde Hegels Philosophie gelehrt, und in der scharfen Antithese seiner Gegner blieb Hegel der heftig umkämpfte und doch unbestrittene Herr der Philosophie des 19. Jahrhunderts. Der preußische Staatsphilosoph gibt uns bei genauem Lesen tatsächlich nur wenig Anlass ihn als einen Konservativen zu klassifizieren. Es erweist sich aus meiner Sicht als nicht unbedingt konservativ, das Rationale, ein absolutes System im Wirklichen zu sehen, besonders weil es sich hier um eine aktive Rationalität handelt, die das Wirkliche umformt. Natürlich war Hegel kein Revolutionär. Die These, dass das Rationale wirklich wird, machte es jedoch unmöglich für ihn an der herkömmlichen konservativen Haltung seiner Zeit teilzunehmen, die an traditionellen und etablierten Wertsystemen festhielt. Was sich bei Hegel als konservativ oder wenigstens nicht revolutionär darstellt, hat seinen Ursprung in der Vorstellung, dass die Rationalität des Wirklichen nicht die Rationalität des Menschen, sondern die des Geistes ist. Ebenso lehnte Hegel revolutionäre Aktivitäten deshalb ab, weil aus seiner Sicht die Geschichte einen Entwicklungspunkt erreicht habe, auf dem keine Revolutionen mehr notwendig seien, denn die Grundlagen für das Sinnbild des rationalen Staates, Preußen, waren bereits geschaffen.

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