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Die Kritik an der Tyrannenmordtheorie Jean Petits auf der Pariser Synode 1413/1414

AutorBirgit Lüke
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl31 Seiten
ISBN9783638506731
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Münster (Historisches Seminar), Veranstaltung: HS: Konflikt um den König. Attentate im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zusammenhang mit dem irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein trat in den letzten Jahren und Monaten immer wieder ein Fragenkomplex auf: Ist Saddam Hussein ein Tyrann? Darf er getötet werden? Unter welchen Voraussetzungen ist der Widerstand gegen einen Tyrannen zulässig oder sogar verdienstvoll und - wie wird der Tyrann überhaupt definiert? Die Diskussionen zu diesem Thema sind keine Besonderheit unserer Zeit. Schon seit der Antike setzen sich Philosophen, Juristen, Staatstheoretiker und Politiker mit der Frage nach der Zulässigkeit des Tyrannenmordes auseinander. Im Spätmittelalter herrschte zum Beispiel über Jahrzehnte hinweg ein Streit über die 'Tyrannenmordtheorie' des Pariser Universitätstheologen Jean Petits, die Justification du duc de Bourgogne.In der Justificaton rechtfertigt Jean Petit den Mord an dem Herzog Ludwig von Orléans, welcher auf Betreiben seines rivalisierenden Cousins Johann von Burgund am 7.11.1407 begangen wurde, als Tyrannenmord. In der heutigen Forschung ist man sich darüber einig, dass diese Ermordung nicht als Tyrannenmord qualifiziert werden kann. Unter den Zeitgenossen Petits herrschte hierüber und über die gesamte von Petit entwickelte Theorie jedoch kein Konsens. Es gab sowohl Befürworter, als auch Gegner der Theorie und demnach wurde sie zum Gegenstand etlicher Diskussionen. So wurde in Paris im Jahr 1413 sogar eigens eine Synode zur Prüfung der Rechtfertigungsschrift einberufen. Die Äußerungen und Argumente, die die Gegner Petits dort hervorgebracht haben, sollen Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Hierbei möchte ich folgender Fragestellung nachgehen: Unterstützten die Gersonisten mit einigen der Äußerungen, die sie während der Pariser Synode gegen Petits Tyrannenmordlehre vorbrachten, diese Theorie, deren Verurteilung sie doch eigentlich intendierten? Wenn ja, wie lässt sich das erklären? Dementsprechend werde ich nun zunächst Petits Theorie in ihren wesentlichen Grundzügen vorstellen und im Anschluss daran auch beurteilen. Daraufhin folgt ein kurzer Abriss der Ereignisse bis zur Pariser Synode und eine Beschreibung des äußeren Verlaufs derselben. Auf der Basis dieser Kenntnisse werde ich dann einige Äußerungen der Gersonisten untersuchen und ansatzweise Gründe dafür bieten, woran es liegen mag, dass selbst die Gegner die Theorie in gewisser Weise unterstützten.

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