Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Mensch und Tier, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der moralische Status der Tiere ist, da sie einfach nur Mittel sind, gleich Null - sie sind also von der moralischen Gemeinschaft ausgeschlossen.'
Dieses Zitat ist eine treffende Zusammenfassung dessen, was sehr lange Zeit die gängige Auffassung über die Rechte von Tieren war und sogar - teilweise - bis in die Gegenwart hinein ist; so heißt es beispielsweise gleich im ersten Paragraphen des Tierschutzgesetzes bis heute: 'Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.' Zwar bezeichnet der diesem Satz vorangehende das Tier als Mitgeschöpf des Menschen, dessen Leben und Wohlergehen es zu schützen gelte, doch wird hier eine Hierarchie aufgestellt, die den Menschen über das Tier stellt. Denn anscheinend hat ersterer das Recht, letzteren Schmerzen oder Leid zuzufügen, wenn er einen vernünftigen Grund vorzuweisen hat, was bedeutet, dass es im Ermessen des Menschen liegt, wann einem Tier Leid zugefügt werden darf. Dass die Entscheidung, wann ein Grund ein vernünftiger ist, problematisch ist, muss und kann an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden. Die Tatsache, dass der Mensch scheinbar das Recht dazu hat, und die Frage, woher er dieses Recht nimmt, beschäftigt die Philosophen und Ethiker bis heute.
Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis Mensch - Tier und die Frage, wie dieses sich gestaltet, ob letztere Rechte haben bzw. der Mensch ihnen gegenüber Pflichten - welcher Art auch immer -, reicht bis in die Antike zurück. Die Beantwortung dieser Frage hing und hängt meist mit einer Reihe von Faktoren zusammen, vor allem mit der Stellung des Menschen zum Tier. Im Rückblick wurde der Mensch fast immer weit über das Tier erhoben, und zwar vor allem aus zwei - scheinbaren - Gründen, die jedoch über Jahrhunderte hin quasi Konsens und beinahe unerschütterlich waren: zum einen die Vernunftfähigkeit des Menschen, zum anderen seine Gottesebenbildlichkeit.
Aufgrund der fundamentalen Bedeutung dieser zwei Thesen sollen diese in ihren wichtigsten Zügen dargestellt werden, bevor dann auf die Theorie Descartes', dessen Denken die frühe neuzeitliche Philosophie in dieser Richtung stark beeinflusst hat, und auf Kant, dessen tierethische Ansätze bis heute einflussreich sind, eingegangen wird. Im Anschluss daran werden alle bis dahin ausgeführten Argumentationsweisen kritisiert sowie ihre Schwachstellen aufgezeigt, bevor zum Abschluss neuere Sichtweisen mit ihren Vor- und Nachteilen kurz diskutiert werden.
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