Einleitung
Die klinischen Beziehungen der Arzneimittel bilden einen faszinierenden Studienzweig in der Homöopathie. Die vorliegende Zusammenstellung zu diesem Thema ist eine verlässliche Niederschrift bestätigter Fakten. Es wurde versucht, die weit gestreute klinische Erfahrung praktisch nutzbar zusammenzutragen. Die Arzneimittelbeziehungen ohne hoch gestellte Ziffern beziehen sich auf J.H. Clarkes Klinisches Repertorium. Andere Einträge sind gemäß der bibliographischen Verweise mit hoch gestellten Ziffern gekennzeichnet.
Ein detailliertes Wissen der Arzneimittelbeziehungen wird hauptsächlich bei chronischen Krankheiten benötigt, seltener bei akuten. Bei chronischen Krankheiten, manchmal auch bei komplizierten akuten, ist es recht häufig, dass ein Komplementärmittel oder eine Reihe von Mitteln in Folge benötigt werden, um die Heilung zu vervollständigen. In den Fällen, in denen ein Simillimum zu wirken aufgehört hat, kann man, unter Beachtung des veränderten Symptomenbildes, zu einem zweiten Mittel greifen, welches in enger Beziehung zum ersten steht. Dieses Folgemittel ist in der Homöopathie für den Patienten sehr wichtig. Constantin Hering wies darauf hin, dass das zweite Mittel eine komplementäre Beziehung zum ersten haben muss. Dieses verhilft dann dem Patienten zu einer Hahnemann'schen Heilung. Ein Hinweis auf „komplementär / gefolgt von“-Listen würde es uns in den meisten Fällen ermöglichen, das Mittel, welches folgen muss, fast mit Bestimmtheit auszuwählen. Dieses Mittel wird nicht nur benötigt, um die Wirkung, die durch das erste Mittel begonnen wurde, zu vervollständigen, sondern auch, wenn das erstgewählte Mittel nicht in der Lage war, eine Wirkung zu entfalten. Wenn z.B. Sulphur offensichtlich richtig gewählt ist, aber nicht wirkt, leitet Psorinum oft den Heilungsprozess ein. Dies gilt für viele andere Mittel.
Für die Fälle, in denen ein bestimmtes, gut gewähltes Mittel nicht den gewünschten Effekt brachte, werden Reaktionsmittel oder interkurrente Mittel im Detail diskutiert. Aus demselben Grund sind die verwandten Darmnosoden aufgeführt. Mittelabfolgen sind an geeigneter Stelle eingefügt.
Die unterschiedlichen Grade der Mittel hängen von der Häufigkeit der klinischen Erfahrungen ab, wie sie in den Originalquellen genannt werden und sind nicht willkürlich. Einige Mittel, selbst solche in Fettdruck oder in Kursivschrift, haben keine zusätzliche Information in Klammern. Grund hierfür ist, dass einschlägige Details in der Literatur fehlen, obwohl viele Autoren diese spezielle Mittelbeziehung erwähnen. Unter „Antidot“ steht hinter manchen Mitteln in Klammern „auch Vergiftungsfolgen“. Dies bedeutet, dass das Mittel nicht nur für die dynamischen Wirkungen antidotierend wirkt, sondern auch bei Vergiftungen mit diesem bestimmten Mittel.
Die diätetischen Gesichtspunkte, aufgeführt unter „Speisen, die man meiden sollte“ und „Speisen, zu denen man raten sollte“, wurden hauptsächlich der homöopathischen Materia medica und den Repertorien entnommen, in denen sie unter den Rubriken Verschlimmerung bzw. Verbesserung durch diese bestimmte Speise erscheinen. Einige Mittel haben eine feindliche oder antidotierende Beziehung zu Säuren, Kaffee, Essig, Zitrone etc. Diese wurde für das betreffende Mittel ebenfalls unter „Speisen, die man meiden sollte“ aufgenommen. Die diätetischen Regeln müssen, wie unsere Mittel, den individuellen Bedürfnissen angepasst werden, um die völlige Heilung des Patienten zu erreichen, und der Arzt muss sich durch die Erfahrung des Patienten leiten lassen, was ihm bekommt und was nicht. Man muss in jedem Einzelfall darauf achten, dass das Arzneimittel für den Patienten gut gewählt ist und dass ihm die Nahrungsmittel bekommen, denn beide ergänzen einander.
Miasmen, Speisen und Lateralität wurden Kents Final General Repertory von Dr. P. Schmidt und Dr. Diwan Harish Chand entnommen und haben keine hoch gestellten Ziffern, während andere Quellen gekennzeichnet sind. Die Temperamente wurden, falls nicht anders angemerkt, hauptsächlich Dr. R. Flurys Praktischem Repertorium entnommen. Die Wirkdauer der Mittel, obwohl diese bei jedem Einzelnen von vielen Aspekten abhängt, wurde für die Leser aufgenommen, die den Hinweis darauf benötigen könnten.
Folgende Abkürzungen werden im Text verwendet:
Pso = Psora
Syc = Sykose
Tub = Tuberkulose
Syp = Syphilis
Choler = Cholerisch
Melan = Melancholisch
Phleg = Phlegmatisch
Sang = Sanguinisch
u = unilateral
l = links
r = rechts
l nach r = von links nach rechts
r nach l = von rechts nach links
l ? r = diagonal, links unten, rechts oben
l ? r = diagonal, links oben, rechts unten
Potenzangaben:
Beispiel:
Spong 6x = Spong D6
Syph 30 = Syph C30
Besonderen Dank schulde ich Dr. med. Karl-Heinz Gebhardt (Karlsruhe). Er schrieb freundlicherweise das Vorwort. Er war mir die ganze Zeit eine große Hilfe und reichte mir seine helfende Hand, wann immer ich ihn um etwas bat. Ich bin ihm für seine hervorragende Zusammenarbeit sehr verbunden. Ich danke Dr. med. Thomas Schreier (Mannheim) für die engagierte Übersetzung des Buches aus dem Englischen ins Deutsche. Die enorme Arbeit, die er hineingesteckt hat, um diese deutsche Ausgabe so akkurat wie möglich zu machen, ist höchst lobend hervorzuheben. Ferner danke ich Prof. Dr. Diwan Harish Chand M.B.B.S, L.R.C.P (Edinburgh), D.T.M.&H (Liverpool), F.F. Hom. (London) und Prof. Emeritus Dr. Jugal Kishor B. Sc., D.M.S, M.D. (HOM), (Neu Delhi) für ihre ständige Ermutigung im Laufe meiner Arbeit. Ihre freundlichen Worte der Wertschätzung waren immer ein Quell der Wohltat und Befriedigung. Ich danke Dr. P.S. Krishnamurty M.H., D.S., D.Ht. (USA), (Hyderabad) für die Abfassung der ausgezeichneten Einführung und für die sorgfältige Durchsicht meiner Arbeit. Er nahm während seines Besuchs in Lahore 1996 einige nützliche Ergänzungen vor. Dr. Frederik Schroyens (Belgien) sah den gesamten Text der englischen Ausgabe durch. Er machte auf einige weitere Nachträge aufmerksam und sah freundlicherweise die Mittelabkürzungen der englischen Ausgabe durch, um sie dem internationalen Standard anzupassen. Ich bin ihm für seine freundliche Aufmerksamkeit und nützlichen Eingaben sehr dankbar.
Dr. med. W. Klunker (Heiden) steuerte einige wichtige Anregungen für das Buch bei. Mein besonderer Dank geht an Dr. med. K.-H. Gypser (Glees), der freundlicherweise die Terminologie der Beziehungen kritisch durchsah. Dr. med. H. Barthel (Hamm) half mir bei den Arzneimittelabkürzungen und machte weitere nützliche Vorschläge. Dr. Ramji Gupta M.B.B.S, D.V.D, M.D. (Neu Delhi), Dr. V.K. Chauhan und Dr. R.K. Manchanda vom Nehru Homoeopathic Medical College, Universität Neu Delhi, gingen den Text durch und machten nützliche Vorschläge. Ich danke ihnen allen.
Ich möchte G. Vithoulkas (Athen), Dr. med. G. Köhler (Freiburg), Dr. G. Guess M.D., D-Ht, Dana Ullman M.P.H (USA), Dr. A. Vysochansky (Moskau), Dr. Inam Hussain Jaffery B.Sc., D.H.M.S., Dr. Tahir Malik Aman, Dr. Rifat Hashmi D.H.M.S. und Dr. Sajjad Hassan Khan M.Sc., D.H.M.S. für das Interesse danken, das sie meiner Arbeit entgegenbrachten. Mein Freund Dr. Afsar Imam Syed gab mir den notwendigen Antrieb für ein gründliches Studium von Carcinosinum, was schließlich zu den Carc-Beziehungen führte. Ich bin ihm dafür dankbar, dass er seine Liebe für Carcinosinum mit mir teilte. Dr. M. Khurshid D.H.M.S. und Dr. M. Jehanzeb D.H.M.S. überprüften sorgfältig die hoch gestellten Ziffern. Dr. R. Kausar unterstützte mich bei der Einarbeitung vieler Zusätze in der deutschen Ausgabe, einschließlich interkurrierender Mittel und Mittelabfolgen. Meine Tochter, Dr. Ammara Rehman D.H.M.S. half mir bei der Zusammenstellung der Arzneimittelliste. Ich möchte ihnen allen meinen tiefsten Dank aussprechen.
Meinem Freund Mr. Aamir Rafique schulde ich Dank; ihm oblag es hauptsächlich, die deutsche und französische Literatur für diese Zusammenstellung zu beschaffen. Ohne seine Hilfe hätte dieses Buch nicht die gegenwärtige Gestalt angenommen. Mr. Ata-ur-Rehman, Mr. M. Shafi and Mr. Salis Usman kümmerten sich freundlicherweise um meine Hardware- und Software-Probleme.
Ich möchte meine tiefe Dankbarkeit gegenüber den Autoren, Übersetzern und Verlegern ausdrücken, deren wichtige Arbeiten zitiert wurden. Sie haben für das notwendige Fundament und das gesamte Baumaterial gesorgt, welches für diese Zusammenstellung nötig war. In der Tat ist alles ihr Beitrag, den ich nur systematisch zusammengestellt habe, zum Wohle unserer Profession. Ich danke auch Frau Mary Gooch von der British Homoeopathic Library, Glasgow, die mir freundlicherweise einige Artikel zu dem Thema zusandte.
Ich danke Frau Gabriele Müller sowie Frau Anneliese Schäffner vom Karl F. Haug Verlag. Sie haben hervorragende Arbeit in allen Belangen der Veröffentlichung der deutschen Ausgabe geleistet.
Die unterstützende Mitarbeit meiner verstorbenen Frau Nasima Rehman während der ganzen 16 Jahre der Vorbereitung dieses Werks, möchte ich in höchstem Maße herausstreichen. Last but not least danke ich meinem Stenographen, Herrn M. Shauq Shahab Ahmed, der mit mir für mehr als eine Dekade über dieses Werk verbunden war.
Ein wesentlicher Teil des Autorenhonorars für diese Publikation wird für Weiterbildung und homöopathische Entwicklungsprojekte in Pakistan und im Ausland verwendet.
Eine fast vollständige Übersicht über die Arzneimittelbeziehungen gibt dem Leser ein klareres Bild der mehr oder weniger ausgedehnten Wirkungskreise dieser Mittel und ihrer mannigfaltigen Heilkraft. Diese...