Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Die athenische Demokratie, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Person Kleisthenes und seiner Familientradition. Sie liefert zudem Einblicke in die Zielsetzung seiner Reform, wobei seine persönliche Motivation, die ihn zu der Reform bewegt hat, eine Rolle spielen soll. Aufgrund der spärlichen Quellenlage - die Hauptquellen zur Reform sind Herodot 5,66.69 und Aristoteles AP 21 - ist es schwierig genau zu bestimmen, welches Motiv Kleisthenes letztendlich bewegt hat, die sogenannte Phylenreform durchzuführen. Die Inschriften, mit ihren vielfältigen Angaben zu den Phylen, Trittyen und Demen, bilden die Basis der Forschungen zur Kleisthenischen Reform. Denn die Rekonstruktion der geographischen Lage und Zuordnung der Phylen, Trittyen und Demen zueinander zeigt das politische Ziel der Phylenordnung auf. Die Analyse der politischen Implikationen der Kleisthenischen Reform läßt Spekulationen auf persönliche Motive zu. Es ist zu bemerken, dass die einzelnen Aspekte der Reform nur im Hinblick auf Kleisthenes' Beweggründe und Ziele genannt und deshalb einige Gesichtspunkte, wie zum Beispiel die einzelnen Institutionen, nicht erläutert werden. Die Hausarbeit versucht speziell der Fragestellung nachzugehen, ob Kleisthenes von persönlichen Intentionen gelenkt war bzw. ob er selbst von seiner Reform profitierte. In diesem Zusammenhang werden im 4. Kapitel mögliche Vorbilder für Kleisthenes' politische Agitation vorgestellt, mit dieser verglichen und über historische Parallelen Analogien herausgearbeitet. Zentrales Untersuchungsmotiv dieser Arbeit wird die Interpretation der Reform nach pragmatischen Gesichtspunkten bilden, um nicht dem historistischen Fehler einer post festum durchgeführten ideologischen Lesart zu erliegen. Kleisthenes' Familie wird in der Überlieferung nach einem Vorvater der männlichen Abstammungslinie namens Alkmaion, Alkmaioniden genannt. Ihren fiktiven Stammbaum führten die Alkmeoniden auf den angeblichen Urenkel des sagenhaften Nestors zurück. Kleisthenes' Urgroßvater Megakles hatte als eponymer Archon im Jahr des gescheiterten Putschversuchs Kylons (um 630 v. Chr.) sich und seine Familie mit schwerer Blutschuld belastet, weil er zugelassen hatte, dass die Anhänger Kylons getötet wurden. Eine Generation später wurde Megakles Sohn, Alkmaion und seine Angehörigen deswegen verbannt. Erst unter Solon wurde ihnen die Rückkehr gestattet.
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