Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Institut für internationale Politik), 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Privatleute als Erbringer militärischer Dienstleistungen sind in der Kriegsgeschichte nicht unbekannt, im Gegenteil: schon in der Antike kämpften Söldner in Kriegen für die Durchsetzung der Interessen ihrer zahlenden Auftraggeber. Im 20. Jahrhundert waren Söldner hauptsächlich in Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent eingebunden, diverse Brutalitäten in diesen Auseinandersetzungen zogen die Aufmerksamkeit der Medien auf sich und lösten eine allgemeine Empörung über Söldner und all jene aus, die in diesem Geschäft tätig waren. Doch seit dem Beginn der 1990er Jahre zeichnet sich eine Trendwende ab: in immer stärkerem Ausmaß werden Leistungen, für deren Erbringung in der Vergangenheit das Militär ausgebildet und vorgesehen war 'outgesourced' und von privaten Militärfirmen (Private Military Companies - PMCs1) erbracht. Ein Paradebeispiel hierfür stellt die 'Operation Iraqi Freedom' dar: hier stellen PMCs mit 66.000 stehenden Mitarbeitern nach den US- Amerikanern das zweitstärkste Kontingent. Umfasste diese Entwicklung zunächst Unterstützungsleistungen wie Post-, Telekommunikations-, Ver- und Entsorgungs- sowie Personenbeförderungsdienste, so ist sie mit der Erweiterung der 'Produktpalette' der PMCS um die Möglichkeit der Durchführung von Kampfoperationen, die Übernahme von Polizei- und Wachdiensten sowie Beratung und Training von Streitkräften inzwischen auch bis in das staatliche Gewaltmonopol vorgedrungen, wo das Angebot der PMCS vor der Hintergrund der durch sie ermöglichten Kostenersparnis und Effizienzsteigerung oft auf fruchtbaren Boden fällt. Die vorliegende Arbeit wird versuchen, einen Problemaufriss des Entwicklungstrends zur Privatisierung militärischer Dienstleistungen zu liefern. Dabei soll zunächst der Begriff der PMCS geklärt und die Frage beantwortet werden, ob die in der öffentlichen Debatte oft vorgenommene Gleichsetzung der PMCS mit den negativ besetzen Begriff des Söldners in dieser Form zutreffend ist. Nachfolgend wird untersucht, warum PMCs in den letzten Jahren einen derart starken Aufschwung erfahren konnten. Kapitel vier wird die aus dem Einsatz privater Militärdienstleister zur Erbringung von Aufgaben, deren Erfüllung nach klassischem Verständnis eigentlich dem staatlichen Gewaltmonopol obliegt erwachsende Problematik aufzeigen, um so schließlich die Kernfrage dieser Arbeit: 'Die Privatisierung des Krieges - Der Sündenfall oder die Antwort auf neue Herausforderungen?' zu beantworten.
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