Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,2, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, früher: Berufsakademie Villingen-Schwenningen, Veranstaltung: Ethik, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.1.Hinführung zum Thema
Immer wieder wird der Vorwurf laut, die Einführung des so gennannten Hirntodkriteriums sei aus zweckdienlichen Gründen im Sinne der Transplantationsmedizin entwickelt worden. Dies schürt natürlich die menschliche Urangst, als noch Lebender vorschnell für tot erklärt zu werden. Im Gegensatz zum Herztod ist der Hirntod nicht generell in der Bevölkerung als Tod des Menschen akzeptiert. Immer ausgereiftere technische Möglichkeiten haben es schwierig gemacht zu definieren, wo die Grenze zwischen Leben und Tod verläuft. Der Herztod wurde lange Zeit als Tod des Menschen angesehen, nun gibt es Möglichkeiten diesen Tod zu überleben. Da stellt sich doch unweigerlich die Frage, ob man den Hirntod auch irgendwann überleben kann?
Ist es legitim das Leben eines hirntoten Menschen im Interesse eines anderen zu einem Zeitpunkt für beendet zu erklären, der zwar wissenschaftlich und rational begründbar ist, zu dem die Lebensvorgänge aber noch nicht abgeschlossen sind, auch wenn sie lediglich mithilfe verschiedenster Apparate künstlich aufrechterhalten werden.
Sollte es darüber hinaus nicht jedem Einzelnen gestattet sein, selbst zu definieren, was der Tod ist? Die größte Angst besteht darin, dass in der Situation eines Hirntodes, vorrangig die Diagnostik im Hinblick auf eine Eignung des Patienten als Organspender vorangebracht wird und eventuell Chancen auf Heilung verloren gehen.
Die vielen Kontroversen rund um die Organtransplantation und den Hirntod machen deutlich, dass dieses Thema sehr stark in der Öffentlichkeit steht und von dieser beeinflusst wird.
1.2.Ziel der Arbeit
In dieser Arbeit soll die angesprochene, kontrovers geführte Diskussion um die Organtransplantation und den damit zusammenhängenden Hirntod aufgegriffen werden. Zunächst soll in beide Themenbereiche eingeführt werden, einerseits in die Organtransplantation und andererseits in das Hirntodkonzept. Dies ist wichtig, um Grundlagen für das bessere Verständnis herauszuarbeiten. Darüber hinaus sollen anschließend, ausgehend von unterschiedlichen Standpunkten, verschiedene Perspektiven und Ansichten der aktuellen Diskussion dargestellt werden.
Ziel der Arbeit soll es schließlich sein, vor dem Hintergrund der gewonnenen Informationen das Für und Wieder einer Anerkennung des Hirntodes und damit zusammenhängend, eine gerechtfertigte Organentnahme zu diskutieren.
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