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Unterschiedliche Nationalvorstellungen als eine Ursache verschiedener Entwicklungsverläufe der antikommunistischen Opposition in der DDR und der Volksrepublik Polen

AutorKai Posmik
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl40 Seiten
ISBN9783638007771
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar 'Opposition und Widerstand in der DDR', Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Wahl Tadeusz Mazowieckis zum ersten freien Ministerpräsidenten in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg (24. August 1989) endete die jahrzehntelange Herrschaft eines autoritären Regimes von sowjetischen Gnaden. Zu dieser Zeit lag die DDR ebenfalls in ihren letzten Atemzügen. Mit dem Rücktritt Erich Honeckers am 18. Oktober war das System bereits kollabiert. Neben den offiziellen Beziehungen der beiden 'Bruderstaaten' gehört die Betrachtung oppositioneller Betätigungen zu den am häufigsten bearbeiteten Themen. Hierbei kommt es stets zu sehr ähnlichen Ergebnissen, gehört es doch zu wissenschaftlich unbestrittenen Tatsachen, dass sich in Volkspolen die Opposition sehr viel früher als Massenphänomen gezeigt hat als in der DDR. Die Ursachen solcher Differenzen werden häufig in einer unterschiedlichen Durchherrschung der Gesellschaft beider Länder gesehen, welche die Rahmenbedingungen oppositioneller Betätigung darstellte. Diese Durchherrschung war in der DDR deutlich intensiver, erreichten es doch die Machthaber im ost-deutschen Rumpfstaat besser, ihr eigenes Wertesystem durchzusetzen und damit die Gesellschaft zu homogenisieren, während es beispielsweise in Polen nie gelang, die starke Stellung der katholischen Kirche zu neutralisieren oder die Landwirtschaft umfassend zu kollektivieren. Nicht unrichtig wird deshalb auf bessere Möglichkeiten oppositionellen Handelns in Polen verwiesen, die sich aus solchen gegensätzlichen Rahmenbedingungen ergaben. Der Ausgangspunkt der nachfolgenden Überlegungen ist ein anderer Aspekt, der als solcher zwar in vielen der angesprochenen Aufsätze und Bücher erwähnt wird, dies nicht selten aber eher beiläufig und ohne ausreichende Würdigung erfolgt. Es wird zunächst die These aufgestellt, dass es nicht nur die (exogenen) Rahmenbedingungen sind, die über Stärke und Erfolg einer oppositionellen Bewegung entscheiden und dies gerade im autoritären oder totalitären System. Über diese Rahmenbedingungen hinaus bedarf es nämlich einer Art oppositioneller Metaebene oder auch (nachfolgend bevorzugt) oppositioneller Sinnwelt, die über den Grad des Erfolges mitentscheidet. Solch eine Sinnwelt bildet gewissermaßen einen motivischen Überbau und legitimiert und stabilisiert Opposition auch außerhalb konkreter Betätigungs- und Konfliktfelder. Einen solchen Überbau finden wir gerade außerhalb demokratischer Systeme, wenn Oppositionsarbeit rechtlich eingeschränkt oder gar verboten ist.

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