Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Demokratisierung in Lateinamerika, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wirft man einen Blick zurück auf das Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, so bietet sich dem Betrachter auf den ersten Blick ein Land mit glänzenden Perspektiven. Eine gemeinsame Verbindung zum lateinamerikanischen Kontinent schien damals lediglich bezüglich der geographischen Lage herstellbar. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern war Argentinien sowohl in sozialer als auch politisch-institutioneller Hinsicht weitaus fortgeschrittener, ins Auge stach jedoch insbesondere die wirtschaftliche Überlegenheit. Diese basierte auf einer Exportökonomie, die sich in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts entwickelte und dem Land bis in die 30er Jahre hinein großen Reichtum und Wohlstand bescherte. Zu dieser Zeit zählte es zu den fortgeschrittensten Ländern und sein Entwicklungsniveau glich in etwa dem Australiens, Kanadas und Südeuropas. Durch seine Entwicklungsvoraussetzungen war das Land geradezu prädestiniert dafür, einen dynamischen Industrialisierungsprozess zu durchlaufen. Argentinien spielte in einer anderen Liga als der Rest des Kontinents und blickte frohen Mutes in die Zukunft.
Statt dauerhafter Prosperität folgten jedoch Peronimus, unzählige Militärdiktaturen und ein dramatischer wirtschaftlicher Abstieg. Argentinien konnte sein Entwicklungspotential nicht nutzen und zu Beginn des neuen Jahrhunderts könnte der Kontrast zur ehemals vielversprechenden Ausgangssituation kaum größer sein: das Land liegt wirtschaftlich am Boden und befindet sich in einem derart umfassenden Geflecht aus ökonomischen, sozialen und politischen Krisen, dass die Lage fast ausweglos erscheint. Argentinien ist heute längst auf dem Boden der Tatsachen angekommen und damit der Illusion beraubt, dem allgemeinen lateinamerikanischen Schicksal entrinnen zu können.
Welche Schuld an dieser Entwicklung trägt dabei das populistische Regime unter Juan D. Peron? Um dieser Frage nachzugehen, werden zuerst die historischen Aufstiegsbedingungen des Peronismus dargestellt. Es folgt eine Analyse seiner inhaltlichen Programmatik, sowie eine Charakterisierung und Einordnung dieser Herrschaftsform. Nach einer Erläuterung seiner Erfolgsbedingungen und Machtquellen, wird dann die Frage nach den Gründen für das Scheitern des Peronismus erörtert. Die Klärung der Schuldfrage erfolgt schließlich aufgrund einer objektiv-historischen Analyse des peronistischen Erbes auf sozialem, ökonomischem und politischem Gebiet.
Fazit der Bewertung: » Eine gelungene Analyse mit differenzierter Abwägung. «
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