Sie sind hier
E-Book

Die Attentate auf Friedrich Wilhelm IV.

Biographien des Opfers und der Täter, Motive und Folgen

AutorDaniel Kötzing
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl33 Seiten
ISBN9783638739344
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Universität Rostock (Historisches Institut), 34 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die beiden gescheiterten Attentate auf Friedrich Wilhelm IV. wurden nicht aus politischen Motiven verübt. Es handelte sich um die Taten von Menschen, die fast sinnbildlich in das damalige Klischee eines Attentäters passten, auf das in der Einleitung verwiesen wurde. Sie dienten daher der Untermauerung dieser Auffassung. Ihre Bedeutung ist außerdem auf folgenden Gebieten zu suchen: Der König nutzte sie als Beleg zur Realisierung seiner politischen Vorstellungen. Diese beinhalteten, dass das Volk eine starke Führung benötige und das Zugeständnis von Freiheiten ein großes Gefahrenpotential bedeute. Das Scheitern der Attentate war für ihn außerdem der Beweis, dass Gott seine Ziele unterstützte und ihm daher seinen Schutz und seine Gnade gewährte. Die Verschiedenartigkeit der Wirkung der beiden Anschläge auf das Ansehen des Monarchen in seiner Bevölkerung konnte nicht unterschiedlicher sein. Das 1. Attentat führte zu einem öffentlichen Aufschrei. Es war der erste Anschlag auf einen deutschen Monarchen seit Generationen. Die Befürchtungen des preußischen Könighauses, die Attentate seien eventuelle Vorboten einer Revolution, schienen nicht abwegig. In Frankreich hatte sich die politische Lage noch immer nicht vollständig beruhigt. Die europäischen Monarchien betrachteten die Entwicklungen in Frankreich skeptisch. Das Attentat Tschechs erweckte daher ebenfalls ähnliche Befürchtungen in der preußischen Gesellschaft. Diese befand sich in einer Zeit der sozialen und politischen Umbrüche. Sie war nicht gewillt, den bestehenden Staat mit den dazugehörigen Regierungs- und Verwaltungssystemen revolutionär zu verändern. Einer evolutionären Entwicklung stand man dennoch aufgeschlossen gegenüber. Deshalb wurde der Anschlag auf den preußischen König mit Bestürzung betrachtet. Friedrich Wilhelm IV. verstand es jedoch nicht, die neu erworbenen Sympathien zu nutzen. Der preußische König verlor im Zusammenhang mit den Revolutionen von 1848 wieder an Ansehen. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass das 2. Attentat nicht die gleichen Unmutsbezeugungen auslöste wie der Anschlag Tschechs. Beide Seiten, die Liberalen und die Monarchisten, nutzten das 2. Attentat, um den politischen Kontrahenten zu verleumden. Der König und seine Berater konnten mit Hilfe des Anschlages die Verschärfung der Pressegesetze, das Verbot von Parteien und die Verhaftung führender Vertreter von Medien und Organisationen begründen. Sie zogen den politischen Nutzen aus den Mordanschlägen gegenüber dem König.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Deutschland - Historie - Geschichte

Drei Mal Stunde Null?

E-Book Drei Mal Stunde Null?
1949 - 1969 - 1989 Format: ePUB/PDF

1949 entstanden aus dem Deutschen Reich zwei Republiken. Der tiefste Einschnitt in unserer Geschichte führte uns hart an eine Stunde Null. Für vier Jahrzehnte war die Teilung Deutschlands und Europas…

Drei Mal Stunde Null?

E-Book Drei Mal Stunde Null?
1949 - 1969 - 1989 Format: ePUB/PDF

1949 entstanden aus dem Deutschen Reich zwei Republiken. Der tiefste Einschnitt in unserer Geschichte führte uns hart an eine Stunde Null. Für vier Jahrzehnte war die Teilung Deutschlands und Europas…

Drei Mal Stunde Null?

E-Book Drei Mal Stunde Null?
1949 - 1969 - 1989 Format: ePUB/PDF

1949 entstanden aus dem Deutschen Reich zwei Republiken. Der tiefste Einschnitt in unserer Geschichte führte uns hart an eine Stunde Null. Für vier Jahrzehnte war die Teilung Deutschlands und Europas…

Kalte Heimat

E-Book Kalte Heimat
Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 Format: ePUB/PDF

Nicht willkommen. Die Vertriebenen nach 1945 in DeutschlandMit diesem Buch erschüttert Andreas Kossert den Mythos von der rundum geglückten Integration der Vertriebenen nach 1945. Erstmals erhalten…

Kalte Heimat

E-Book Kalte Heimat
Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 Format: ePUB/PDF

Nicht willkommen. Die Vertriebenen nach 1945 in DeutschlandMit diesem Buch erschüttert Andreas Kossert den Mythos von der rundum geglückten Integration der Vertriebenen nach 1945. Erstmals erhalten…

Informationskultur und Beziehungswissen

E-Book Informationskultur und Beziehungswissen
Das Korrespondenznetz Hans Fuggers (1531-1598) - Studia AugustanaISSN 16 Format: PDF

Hans Fugger (1531-1598) wrote over 4,800 letters to correspondents in a Europe-wide network. These letters give an insight into domains of the life of the Fuggers and are at the same time valuable…

Weitere Zeitschriften

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...