Sie sind hier
E-Book

Das Management Cockpit auf Basis von SAP NetWeaver zur Unterstützung des Performance Measurement

Konzeption und Realisierung

AutorAndreas Schutt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl155 Seiten
ISBN9783638900225
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1.0, FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule, 204 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Motivation dieser Arbeit beruht auf der Entwicklung in vielen Unternehmen, die in den letzten Jahren ein Business Process Reengineering (BPR) in Verbindung mit der Einführung eines Enterprise Ressource Planning (ERP) Systems wie dem SAP R/3 durchgeführt haben. Bereits im Jahre 1998 stellte der damalige SAP SEM Product Manager J. H. Daum fest, dass ' ... das Reengineering [der Geschäftsprozesse] auf die Managementprozesse auszudehnen und eine geeignete, unterstützende informationstechnische Infrastruktur für sie zu schaffen [sei], die die bereits getätigten Investitionen in ERP-Systeme nutzt.' Da mittlerweile eine Vielzahl von Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen erfolgreich auf ein ERP-System wie SAP R/3 migriert haben, wurden die technischen Voraussetzungen für weit reichende Auswertungsmöglichkeiten geschaffen. Die gestiegene Nachfrage nach Analyse- und Reporting-Tools, die die Informationspotentiale der in den ERP-Systemen gepflegten Daten erschließen, belegt diesen Trend. Speziell in den Führungsetagen wird zunehmend ein lückenloses Berichts- und Informationswesen gefordert, da die Anforderungen an das Management seitens der Stakeholder sowie aufgrund des generell verschärften Wettbewerbs im In- und Ausland sich stetig verändern und erweitern. Nur durch die richtige informationstechnische Unterstützung der Managementprozesse ist es möglich, rechtzeitig die entsprechenden Informationen bereitzustellen. Mit Hilfe der für das Management aufbereiteten Daten können kritische Entwicklungen innerhalb des Unternehmens erkannt, zeitnah strategische Entscheidungen abgeleitet und entsprechende Gegenmaßnahmen umgesetzt werden. Damit den Entscheidungsträgern sämtliche relevanten Informationen zur Verfügung stehen, werden so genannte Management Cockpit Räume zusammengestellt. Dies sind Kollektionen von virtuellen Management Cockpits, die unter ergonomischen Gesichtspunkten strukturiert und verständlich die wichtigsten Key Performance Indicators für das Performance Measurement einer Unternehmung darstellen. In vielen Unternehmen befindet sich ein entsprechendes Berichtswesen noch im Aufbau. Daher steht z. Z. die Einrichtung von Management Cockpits für einzelne Unternehmensbereiche, wie beispielsweise für das Personalcontrolling oder den Einkauf, im Vordergrund aus denen dann später ein unternehmensübergreifender Management Cockpit Raum zusammengestellt werden kann. Dies wird im Folgenden theoretisch fundiert und praxisorientiert beschrieben. [...]

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

3 Konzeption


 

Gegenstand dieses Kapitels ist die Konzeption eines Prototyps für ein MC zur Unterstützung des PM.

 

Zuerst soll auf fachlicher Seite der Hintergrund zur Entwicklung des MC?Prototyps erläutert werden. Im Rahmen der organisatorischen Konzeption wird der systematische und methodische Bezugsrahmen des zugrunde liegenden PMS vorgestellt, um ein gemeinsames Verständnis für die grundlegenden Elemente des Systems und ihrer Beziehungen zueinander zu schaffen. Abschließend werden die informationstechnischen Aspekte für die Umsetzung eines MC auf Basis eines DWS diskutiert und damit die Grundlagen für das nachfolgende Kapitel zur Realisierung des MC zur Unterstützung des PM geschaffen.

 

3.1 Fachliche Konzeption


 

Der Ursprung für die Entwicklung eines Prototyps ist stets die Anforderung eines Auftraggebers. Für diese Arbeit wird ein fiktives Unternehmensszenario beschrieben, in dem die Entwicklung eines MC in Auftrag gegeben wird. Der nachfolgende Abschnitt detailliert die fachlichen Anforderungen an das MC und bildet die Basis für die Überlegungen in den folgenden Kapiteln.

 

3.1.1 Unternehmensszenario


 

Bei der für die MC?Prototyp?Entwicklung zu betrachtenden fiktiven Unternehmung handelt es sich um einen jungen internationalen IT?Dienstleister, der im europäischen Raum Beratungs? und Entwicklungsleistungen vor allem im SAP?Umfeld anbietet. Von den 1.000 Mitarbeitern des Unternehmens sind 600 am Hauptsitz in Deutschland beschäftigt. Die restlichen Mitarbeiter verteilen sich gleichmäßig auf die im vergangenen Geschäftsjahr akquirierten Standorte in England und Frankreich. In allen Niederlassungen werden zur Abbildung und Unterstützung aller wichtigen unternehmensinternen Geschäftsprozesse SAP?Produkte eingesetzt, die im vergangenen Jahr von den Datenstrukturen her harmonisiert und auf einen einheitlichen aktuellen Release?Stand gebracht wurden.

 

Aufgrund neuer Kundenanforderungen und des Trends zur Entwicklung von MSS zur Unterstützung der obersten Führungsebenen wird von der Geschäftsführung der Auftrag vergeben, neue innovative Produkte in diesem Marktsegment zu entwickeln. Ein mögliches Produktpotential wird in einem MC zur Unterstützung des PM gesehen.

 

Da momentan durch die Globalisierung und im Speziellen der Erweiterung der Europäischen Union der Kostendruck auf die Unternehmen steigt, müssen diese auf den verschärften Wettbewerb reagieren. Um weiterhin hohe Gewinne zu erzielen, sehen sich die Manager gezwungen, Kosten zu reduzieren. Dies geschieht meist durch Entlassungen.[159] Speziell in der IT?Branche stellen jedoch die Mitarbeiter das Kapital einer Unternehmung dar, weswegen ihre Freisetzung mit der Aufgabe der Geschäftstätigkeit gleichzusetzen wäre. Diese Grundgedanken sind auf die meisten anderen Dienstleistungsunternehmen übertragbar, wodurch dem Management des sog. Human Capital in dieser Branche eine besondere Bedeutung zukommt.

 

Aufgrund der Tatsache, dass den Entscheidungsträgern der meisten Unternehmen bislang allerdings keine aussagekräftigen Informationen zur Beurteilung des Human Capital vorliegen, wird von der skizzierten Unternehmung als Produktinnovation ein MC zur Unterstützung des PM des Human Capital in Auftrag gegeben. Da bereits alle Daten in den verschiedenen Teil-Informationssystemen der Unternehmensstandorte vorliegen, soll mit dem MC für den CEO des Bereichs Human Ressources ein passendes Informationsinstrument geschaffen werden.

 

3.1.2 Anforderungen für den Prototyp des Management Cockpits zur Unterstützung des Performance Measurement


 

Der MC-Prototyp zur Unterstützung des PM des Human Capital wird zu Demonstrations? und Testzwecken im ersten Schritt für das eigene, hier beschriebene Unternehmensszenario entwickelt. Dies soll jedoch unter der Prämisse geschehen, das entwickelte MC auch leicht auf andere Unternehmen und Einsatzgebiete übertragen zu können.[160] Zudem soll darauf geachtet werden, dass eine Integration dieses einzelnen MCs, welches primär für den funktionalen Teilbereich Human Ressources (HR) der Unternehmung entwickelt wird, in den Gesamtkontext eines MCRs leicht vollzogen werden kann.

 

Im Bezugsrahmen des Personal?Managements soll dem Manager mit dem MC eine Entscheidungshilfe bei der Beurteilung und Optimierung des Human Capital gegeben werden. Dazu ist vorgegeben, ein Internetfähiges, browsergestütztes Informationssystem aufzubauen, welches dem Manager in komprimierter Form einen wöchentlichen Überblick über die entscheidungsrelevanten Daten des Human Capital gibt.

 

Zum einen sollen die im Rahmen des PM auszuwertenden Daten durch entsprechende Indikatoren in grafisch aufbereiteter Form einfach und verständlich präsentiert werden und zum anderen auch weitere kontextbezogene Informationen für den Entscheidungsträger auf einen Blick ersichtlich sein.

 

Die Informationen, die das PM des Human Capital betreffen, müssen daher periodisch erhoben und stets auf einem aktuellen Stand für das MC vorgehalten werden.[161] Durch Soll/Ist?Vergleiche, Planungsszenarien sowie Zeitreihenvergleiche[162] soll der Entscheidungsträger Trends bei der Entwicklung des Human Capital erkennen und voraussehen können sowie weitere Optimierungspotentiale aufgezeigt bekommen. In diesem Zusammenhang ist auch die Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Daten in Hinsicht auf unterschiedliche Ausgangssituationen bei der Ermittlung der Indikatoren in den unterschiedlichen Organisationseinheiten des Unternehmens eine Grundvoraussetzung. Die im MC zu präsentierenden kontextbezogenen Informationen sind in Abhängigkeit von den dargestellten Informationen zum Human Capital abhängig und dienen als zusätzliche Entscheidungshilfen für den Manager.

 

Somit soll der Prototyp den betrieblichen Entscheidungsträgern eine umfassende Informationsgrundlage zur Beurteilung und Optimierung der strategischen Nutzung des Human Capital an die Hand geben und als Teil?Instrument der strategischen Unternehmensführung zur Entscheidungsfindung dienen.

 

3.2 Organisatorische Konzeption


 

Ziel dieses Abschnitts ist es, die Systematik und Methodik des zu erläuternden PMS vorzustellen. Dazu soll zuerst der durch das Human Capital vordefinierte Gegenstand des PM und dessen Performance?Aspekte sowie Interdependenzen erläutert werden. Danach wird die Methodik des PM zur Evaluation des Human Capital sowie die Verfahrensweise zur Vereinheitlichung der Ergebnisse diskutiert.

 

3.2.1 Gegenstand des Performance Measurement


 

Da bei der Erstellung des MC-Prototyps der Fokus auf das PM des Human Capital gelegt wird, soll der aus dem Personal?Management stammende Begriff des Human Capital als Gegenstand des PM näher betrachtet werden.

 

Die Evaluierung des Human Capital mit den Mitteln des PM und der Ausweis der Ergebnisse in einem MC macht insofern Sinn, als dass es sich bei dem Human Capital um einen entscheidenden strategischen Wettbewerbsfaktor handelt.[163] Das Human Capital stellt zudem einen allgegenwärtigen Performance?Faktor in der Unternehmenswelt dar und ist somit von universeller ökonomischer Bedeutung.[164] Außerdem eignet sich dieses Performance?Objekt im Zuge der Bildung entsprechender PI und KPI gut zur Darstellung der Integration qualitativer und quantitativer Größen mit Hilfe des PM.

 

3.2.1.1 Human Capital

 

Unter dem Begriff Human Capital (HC) werden die Mitarbeiter einer Unternehmung verstanden, die mit ihren auf Wissen und Erfahrungen[165] beruhenden individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten „ … die Basis der unternehmerischen Tätigkeit … “[166] darstellen. Das HC bildet den wichtigsten,[167] weil dauerhaftesten Erfolgsfaktor eines Unternehmens,[168] womit dessen richtiger Einsatz und Förderung eine der bedeutendsten Aufgaben der Unternehmensführung ist.

 

3.2.1.2 Performance-Aspekte des Human Capital

 

Die Entwicklung und Verbesserung des HC, als Oberbegriff für die Performance der Mitarbeiter eines Unternehmens, ist eng mit den angenommenen Zielvorstellungen der Stakeholder verknüpft. Das HC bildet einerseits ein wichtiges[169] Merkmal der Unternehmens?Performance und stellt andererseits selbst eine Stakeholder-Anspruchsgruppe dar. Daher ist, in Bezug auf die zugrunde liegenden Unternehmensziele[170], die Bestimmung der Effizienz und Effektivität zur Ermittlung des Zielerreichungsgrads des HC in den Geschäftsprozessen die Aufgabe des PM, mit dem Zweck Auswirkungen auf die Unternehmens?Performance zu identifizieren.

 

3.2.1.2.1...
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Informatik - Algorithmen - Softwaresysteme

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Software Engineering

E-Book Software Engineering
Architektur-Design und Prozessorientierung Format: PDF

Das Lehrbuch behandelt alle Aspekte der Software-Entwicklung, besonders aber Methoden und Richtlinien zur Herstellung großer und qualitativ hochwertiger Softwareprodukte. Es vermittelt das zur…

Software Engineering

E-Book Software Engineering
Architektur-Design und Prozessorientierung Format: PDF

Das Lehrbuch behandelt alle Aspekte der Software-Entwicklung, besonders aber Methoden und Richtlinien zur Herstellung großer und qualitativ hochwertiger Softwareprodukte. Es vermittelt das zur…

Weitere Zeitschriften

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

elektrobörse handel

elektrobörse handel

elektrobörse handel gibt einen facettenreichen Überblick über den Elektrogerätemarkt: Produktneuheiten und -trends, Branchennachrichten, Interviews, Messeberichte uvm.. In den monatlichen ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...