Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Zweierlei Singularität. Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Sie haben etwa 180-200 Divisionen zur Verfügung, vielleicht auch etwas weniger, jedenfalls ungefähr soviel wie wir. An personellem und materiellem Wert sind sie mit uns überhaupt nicht zu vergleichen. Der Durchstoß geht an verschiedenen Stellen vor sich. Sie werden glatt aufgerollt. Der Führer schätzt die Aktion auf etwa 4 Monate, ich schätze viel weniger. Der Bolschewismus wird wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Wir stehen vor einem Siegeszug ohnegleichen.' Dies notierte der Propagandaminister des Dritten Reiches, Joseph Goebbels, sechs Tage vor Beginn des 'Unternehmens Barbarossa', dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, in sein Tagebuch und verlieh damit seiner Beurteilung des künftigen Gegners Geltung. Goebbels sollte mit seiner Geringschätzung nicht Recht behalten. Entlang der Linie Wolga-Archangelsk plante man einen Sperrgürtel gegen die asiatischen Gebiete der Sowjetunion, von wo aus die deutsche Luftwaffe die noch übrig gebliebenen Industriegebiete im Ural zerstören und das Land damit niedergeworfen und wirtschaftlich ausgebeutet werden sollte. Im Oktober 1941 schien die Rechnung des nationalsozialistischen Deutschlands beinahe aufgegangen zu sein. Die Rote Armee stand kurz vor dem Zusammenbruch, der deutschen Wehrmacht war eine der erfolgreichsten Offensiven der Geschichte gelungen, in der sie etwa drei Millionen sowjetische Soldaten tötete oder gefangen nahm. Im darauf folgenden Winter jedoch konnte, kurz vor der Hauptstadt Moskau, der Vormarsch gestoppt und damit die Wende eingeleitet werden. Letztendlich verlor Hitler-Deutschland diesen Krieg 1945 endgültig. Wie kam es trotz der scheinbar - und zu Beginn des Feldzuges auch tatsächlich - drückenden Überlegenheit der deutschen Wehrmacht gegenüber der Roten Armee, welche auch Goebbels neben vielen anderen Gesichtspunkten zu seiner vollkommenen Siegesgewissheit trieb, dennoch zum Erfolg der Sowjetunion? Wie konnte das bis an die Zähne bewaffnete und auf dem Höhepunkt seiner Macht stehende Deutschland der Streitmacht eines Landes unterlegen sein, dessen Diktator wenige Jahre zuvor einen Großteil seines politischen und militärischen Führungsapparates ermorden ließ und dessen Wirtschaft keinesfalls auf festen Füßen stand? Mit den Gründen für dieses Faktum beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.
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