Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Universität zu Köln (Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Phonologie und Schriftsystem, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik des Lesen- und Schreibenlernens spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, die nicht nur für den Anfangsunterricht von Bedeutung ist. Schließlich ist die Schrift eines der wichtigsten Werkzeuge der menschlichen Kommunikation (vgl. Nickel, 2006). Ab Schuleintritt greifen wir zum Austausch oder zur Speicherung von Informationen täglich auf diese beiden Fähigkeiten zurück und benutzen sie weitestge-hend automatisch. Ein effektiver Unterricht zu ihrem Erwerb scheint deswegen von besonderer Wichtigkeit. Seit Jahrzenten hält so eine Debatte um die optimale Methode der Schriftsprachaneignung an, die analytische und synthetische Ansätze bereits hinter sich gelassen und zu einer Entwicklung verschiedener neuer Methoden geführt hat. Als populäres und viel diskutiertes Konzept wurde in diesem Zuge vor 20 Jahren Lesen durch Schreiben von Jürgen Reichen eingeführt, das sich inzwischen weit verbreitet hat. Doch es häufen sich die Gegenstimme zu diesem Ansatz,- angeregt durch unterschiedliche Studien wie PISA, IGLU oder DESI, die eine geringe Lese- und Orthografiekompetenz, insbesondere bei Schülern aus einem sozial schwachen Umfeld, bescheinigen (vgl. Bredel/Müller/Hinney, 2010). Verschärft wurde diese Diskussion gegenwärtig durch den Spiegelartikel 'Die Rechtschreibkatastrophe', der Lesen durch Schreiben verantwortlich macht für die 'Schlechtschreibung' deutscher Schüler (s. Spiegel, 25/2013). Die Aktualität dieser Thematik aufgreifend, möchte ich den Ansatz Reichens vorstellen und mit einem Modell vergleichen, das sehr gegensätzlich funktioniert und sich zur Zeit immer stärker etabliert: Die silbenanalytische Methode nach Christa Röber. Dafür werde ich zunächst einleitend die Grundzüge des deutschen Schriftsystems darlegen und einen kurzen Umriss zu den Theorien über den Vorgang und die Voraussetzungen des Schriftspracherwerbs geben sowie über die Funktion des Grundschulunterrichts in diesem Zusammenhang. Im Anschluss daran, werde ich anhand von Vergleichspunkten die beiden Methoden eingehender erläutern, um daran anknüpfend ihre gravierendsten Unterschiede aufzugreifen und zu erklären. Abschließend sollen die Ergebnisse der drei Kapitel diskutiert und ausgewertet werden. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht auf die Umsetzung der Methoden eingehe und aufgrund von Platzmangel auch nur einen kurzen Exkurs zu empirischen Befunden machen kann. Im Zentrum meiner Arbeit stehen die sprachwissenschaftlichen Grundlagen der Konzepte.
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