Start aus der letzten Reihe
Jeden Nachteil kann man ausgleichen!
Fühlen Sie sich vom Schicksal benachteiligt? – Weil Sie aus ärmlichen Verhältnissen kommen und keinerlei Unterstützung von Ihren Eltern hatten? – Weil Ihre Eltern häufig Streit hatten? – Weil Sie nicht auf eine Höhere Schule gehen konnten und „nur“ einen Volksschulabschluss haben? – Oder werden Sie von Ängsten, Sorgen und Problemen erdrückt? – Weil Sie in einer zu Ende gehenden Beziehung leben und gerade Ihren Job verloren haben? – Weil Sie Ihre wahren Gefühle vor Ihrem Partner verstecken und allen Ärger mit sich alleine ausmachen müssen? – Weil Sie als Verlierer für Ihre vermeintlichen Freunde, ja, vielleicht sogar für Ihre Familie uninteressant geworden sind? – Weil Sie aus heiterem Himmel von einem Menschen fallengelassen wurden, den Sie wie einen Vater verehrt haben? Und weil dieser Mensch, für den Sie alles gegeben haben, Sie mit einem Prozess verfolgt und Sie für immer aus Ihrem beruflichen Wirkungsfeld vertreiben will? Obendrein stecken Sie wegen des unüberlegten Kaufes einer Eigentumswohnung bis zum Hals in Schulden?
Bleiben Sie nicht bei bohrenden Fragen stehen
Einer dieser Nackenschläge würde wahrscheinlich ausreichen, um sich seine Zukunft in düstersten Farben zu auszumalen. Aber das Schicksal begnügt sich bekanntlich nicht mit halben Sachen. Um das Maß voll zu machen, verlieren Sie mitten in dieser traurigen Lebenslage für immer den einzigen Menschen, der Ihrem Leben Halt gab. Spätestens jetzt hätte jeder Mensch Verständnis dafür, wenn Sie in tiefe Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verfielen. Wenn in Ihnen die bohrende Frage aufkeimen würde, ob es überhaupt noch einen Sinn macht weiterzuleben. Wahrscheinlich fände es nach dieses Erfahrungen jeder verständlich und normal, wenn Ihre Gedanken für den Rest Ihres Lebens hauptsächlich um die eine Frage kreisen würden: „Womit habe ich das bloß verdient, warum treibt das Schicksal ausgerechnet mit mir ein so grausames Spiel?“
So werden Träume Wirklichkeit
Ihre Vorstellung von sich selbst und Ihre Einstellung zu dieser Situation kann aber auch grundlegend anders sein, nämlich positiv, zuversichtlich, lebendig und voller Optimismus! Und dann wird auch Ihr Lebensweg völlig anders verlaufen. Denn Sie werden trotz aller vorübergehender Beunruhigungen, Sorgen, und vielleicht auch Misserfolge niemals den Glauben an sich selbst verlieren. Und dieser Glaube wird Sie unüberwindlich stark machen und Ihnen die Kraft verleihen, um keinen Preis aufzugeben. Sie werden dann plötzlich die Wunderkraft Ihres Glaubens an sich selbst erleben und eine herrliche, von Leben und Freude erfüllte Zukunft vor sich sehen: Ihre Visionen und Wunschträume werden sich Stück für Stück in greifbare, fühlbare Wirklichkeit verwandeln. Werden Sie mit aller Gelassenheit ein großer Träumer! Träumen Sie von Lösungen, Erfolgen und vom Guten in Ihrem Leben!
Eines Tages fahren Sie dann in ein Büro, in dem Sie Ihre großen Träume und kühnen Pläne verwirklicht sehen. Dieser Wirkungskreis strahlt Leben, Freude an der Arbeit und sprühende Energie aus. Sie freuen sich auf die Zusammenarbeit mit hoch motivierten Menschen, telefonieren mit Geschäftspartnern rund um den Globus, schreiben Bücher, halten Vorträge und diskutieren mit den Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Medien.
Unmöglich! – Das sind doch Märchen, die man für kleine Kinder erfindet, damit sie an die Glücksfee glauben. – Nein! Ich kann Ihnen versichern, genauso ist ein großes Stück meines Lebensweges verlaufen. Lassen Sie mich Ihnen dieses Leben etwas ausführlicher erzählen, damit Sie erkennen, dass nichts davon Glück oder Zufall ist, es sei denn, man glaubt daran, dass man Glück erarbeiten kann und dass Zufall das ist, was einem „zufällt“, wenn man den Kampf nicht aufgibt!
Meine Eltern, meine Herkunft, meine Kindheit
Geboren wurde ich im Sternzeichen des Zwilling, kurz vor Kriegsende, in einem kleinen Landstädtchen in der Nähe von München, weil meine Mutter wenige Wochen vor meiner Geburt in Ihrer Wohnung am Marienplatz, mitten in München, ausgebombt worden war. Als ich vier Jahre alt war, kehrte sie mit mir dorthin zurück. Das ist der Grund, warum ich kaum Erinnerungen an mein frühes Leben auf dem Lande habe. Die Kindheit, an die ich mich erinnere, spielte sich im Herzen von München ab, fünfzig Schritte von der Mariensäule entfernt. Zentraler konnte man in München nicht wohnen.
Die Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit sind für mich unvergesslich. Kein Stadtfest, keine Feier, keine Prozession, kein Trachtenzug, keine politische Großveranstaltung, die ich nicht zusammen mit meiner Mutter aus dem 5.Stock miterleben konnte. Auch wenn keine Feste gefeiert wurden war dieser Blick aus dem Fenster immer bunt und ereignisreich. Er stachelte meine unbezähmbare Neugierde an.
Das war spannender als Fernsehen, das es damals noch gar nicht gab. Auf diesem Marienplatz meiner Kindheit herrschte brodelndes Leben. Das war ein Verkehrsknotenpunkt, in dessen Mitte sich die Schienenwege zahlreicher Straßenbahnlinien kreuzten. Der immer stärker werdende Autoverkehr zwängte sich zusammen mit den bimmelnden, weißblauen Straßenbahnen mühsam durch den gotischen Torbogen des Alten Rathauses. Zu den Stoßzeiten hatten die Fußgänger Mühe, auf den schmalen Gehsteigen und Verkehrsinseln Platz zu finden. An diesem Platz zeigte sich auch der rasante Wiederaufbau der Stadt München zuallererst. Die Ruinen verschwanden, die Straßenbeleuchtung wurde heller, und wenn es neue Autotypen gab, sah man sie hier am ersten. Und welcher Junge entdeckt nicht mit großer Begeisterung neue Autos?
Dieses Schauen aus dem Fenster war immer mit großer Nähe zu meiner Mutter verbunden. Sie hatte nämlich fürchterliche Angst dass ich aus dem Fenster fallen könnte, weil wir doch so hoch oben wohnten. Alleine durfte ich nur durch die geschlossenen Scheiben spähen. Ihre Aufforderung „Komm, Erich, jetzt darfst du mit mir zum Fenster rausschauen!“ war deshalb hundertmal schöner als wenn ich meinen eigenen Fernseher im Zimmer gehabt hätte. Wir brauchten auch keine Uhr. Wir konnten die Zeit vom Glockenspiel ablesen, für das heute täglich Tausende von Touristen aus aller Welt pünktlich um elf Uhr ihre Köpfe in den Nacken legen und die Kameras zücken.
Natürlich blieb ich als Kind nicht immer in dieser luftigen Höhe. Ich durchstreifte neugierig und immer auf der Suche nach kindlichen Abenteuern die Straßen der Innenstadt und ging Fußballspielen mit meinen Freunden. Damals lebten mitten in der Stadt noch Kinder. Was glauben Sie, wo unser Fußballtor stand? Wir legten einfach zwei große Steine und später unsere Schultaschen an den Aufgang zum Hauptportal des weltberühmten Liebfrauendoms mit seinen ungewöhnlichen Kuppeltürmen. Ich werde nie vergessen, wie mir einmal nach einem gelungenen Torschuss der große, ja majestätisch wirkende Kardinal Faulhaber mit der Hand über den Kopf strich, als er aus dem Dom kam.
Warum wir die Fische nur anschauen konnten
Samstag war für meine Mutter und mich immer ein besonderer Tag. Da gingen wir beide zusammen auf den nahe gelegenen Viktualienmarkt. Am liebsten zu den Fischständen, wo man in den Bottichen die Fische herumschwimmen sah. Wir konnten die Karpfen, die Forellen und Hechte nur gemeinsam bestaunen. Kaufen konnte meine Mutter sie für uns nicht. Denn eines muss ich dazusagen. Wir beide waren bitter arm, auch wenn ich das als Kind nicht so empfand. Ich kannte ja nichts anderes. Außerdem waren zu Anfang nur wir beide da, denn für meinen Vater hatte der Krieg noch lange nicht aufgehört. Er büßte mit den schönsten Jahren seiner Jugend für die Schuld einer Clique von Verbrechern, die die halbe Welt mit Krieg überzogen, weil sie Deutschland größer machen wollten.
Jahre des Wartens
Auch für meine Mutter vergingen diese Jahre des Wartens und sich Bekümmerns nur langsam. Der Mann, mit dem sie gehofft hatte glücklich zu werden, saß irgendwo in den Weiten Russlands in einem Lager, Tausende von Kilometern entfernt, und sie hatte nicht einmal eine Ahnung, wo.
Ich habe sehr lange gebraucht, dieses harte Schicksal zu verstehen – und zu verstehen, dass ein hartes Schicksal eben hart machen kann. Denn auch ich habe in späteren Jahren mein Herz meiner Mutter gegenüber für viele Jahre abgeriegelt. Dabei spüren wir doch alle die wunderbare Wahrheit, die in dem Satz des Kleinen...