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E-Book

Yoga für Frauen in der Lebensmitte

Mit Übungen zur Hormonbalance

AutorGaby Brecht
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783864155529
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Schon lange ist Yoga als Mittel zur Entspannung oder zur Behandlung von Rücken- und Gelenkschmerzen weithin anerkannt. Doch nun erobert ein neuer Trend die Yogazentren: Yoga wird eingesetzt zur Linderung hormonell bedingter Beschwerden.

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Leseprobe

Wechseljahre, Menopause


Menopause – was bedeutet das?


Bereits etwa ab dem 35. Lebensjahr beginnen die Eierstöcke langsam ihre Tätigk eit einzuschränken. Die Östrogen- und die Progesteron-Produktion geht allmählich zurück. Dies ist ein langsam fortschreitender Prozess, bis dann die mangelnde Östrogenproduktion dazu führt, dass die Menopause einsetzt.

Jede Frau hat ein individuelles Profil des hor monellen Systems, das beeinflusst wird von genetischer Veranlagung, gesundheitlichem Zustand, von Prägungen, Vorbildern, geistiger Einstellung und natürlich auch von der Lebenssituation.

Wechseljahre sind keine Krankheit, die etwa automatisch einer Behandlung bedarf, sondern eine natür liche Lebensphase im Leben einer Frau.


Wie lange dauert die Menopause?


Der Beginn der Wechseljahre liegt bei den meisten Frauen zwischen 45 und 55 Jahren. Das Durchschnittsalter ist 51 Jahre. Die Menopause kann auch deutlich früher oder später einsetzen. Ein hoher Stresspegel oder andere Belastungsfaktoren können Gründe für eine frühzeitige Menopause sein.


Das Klimakterium wird in vier Phasen eingeteilt:


  • Prämenopause: 5 bis 7 Jahre vor Einsetzen der Menopause; die Hormonumstellung beginnt. Sie zeigt sich durch unregelmäßige Blutungen, Gewichtsveränderung, psycho-vegetative Beschwerden wie Unlustgefühle, Melancholie usw.
  • Perimenopause: Intensivste Zeit der Hormonumstellung, Dauer zirka 1 bis 2 Jahre. Die Periodenblutung kündigt meist Änderung und Ende durch unterschiedliche, mal längere, mal kürzere Zykluszeiten und auch durch Zwischen- oder Schmierblutungen an. Auch sehr starke Blutungen können unvermittelt auftreten. In dieser Phase sind die Hormonschwankungen meist am stärksten.
  • Menopause: Der Zeitpunkt der letzten Regelblutung.
  • Postmenopause: Beginnt nach dem letzten völligen Ausbleiben der Monatsblutung. Ist diese über einen Zeitraum von einem Jahr ausgeblieben, dann spricht man von postmenopausal. Die Postmenopause dauert zirka 7 bis 10 Jahre und ist damit die längste Umstellungsphase im Leben einer Frau.

Der Verlauf des Klimakteriums wird möglicherweise ähnlich sein wie bei Ihrer Mutter. Falls das noch möglich ist, fragen Sie sie doch danach, es könnte sich ein interessantes und tiefgehendes Frauen-Gespräch ergeben. Manche Mütter kennen auch noch wirkungsvolle alte Rezepte zur Linderung bestimmter Beschwerden.


Das weibliche Drüsensystem


Das Hormon-Drüsensystem der Frau ist ein Organsystem zur Steuerung der Kör perfunktionen, angefangen beim W achstum, der Fortpflanzung, dem Stoffwechsel, dem Blutdruck bis zur Regulierung des Wasserhaushalts, und hat auch großen Einfluss auf die Psyche.

Die Hormone werden in endokrinen Drüsen (Hor mondrüsen) gebildet. Sie gelangen über das Blut zu den entsprechenden Körperbereichen und stimulieren diese, damit sie ihre genau definierten Aufgaben wahrnehmen.


Hormonproduzierende Drüsen der Frau


  • Zirbeldrüse (Epiphyse)
  • Hypothalamus
  • Hirnanhangdrüse (Hypophyse)
  • Schilddrüse
  • Nebenschilddrüse
  • Nebennieren
  • Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
  • Eierstöcke

In den Wechseljahren sind es nicht nur die Hor mone Östrogen und Progesteron, die Veränderungen im weiblichen Körpersystem herbeiführen. Die Sexualhor mone stehen über ein enges Netzwerk in direkter Zusammenarbeit mit den sogenannten Steuerungshormonen im Gehir n, die über einen Regelkreis den gesamten Hor monhaushalt steuern, die Hypophyse ist dabei die übergeordnete Drüse. Diese Steuerungen sind hochk omplex und beeinflussen alle hor monbildenden Organe. Selbst für Fachleute ist es schwierig, das Zusammenspiel dieser Steuer ungskreisläufe genau zu erkennen.


Der Einfluss von Hormonen


Hormone sind winzige Substanzen, die in verschiedenen Drüsen und Ge weben produziert werden und bereits in niedriger Konzentration starke Wirkungen zeigen: Stress, Wut und Angst, aber auch Hunger und Durst. Sie bestimmen das Körpergewicht, den Hauttyp und sind für einen guten Schlaf verantwortlich; alle Organe gehorchen auf ihr K ommando. Sie steuern nahezu alle Lebens- und Stoffw echselvorgänge im Körper. Ob wir uns wohlfühlen und gut aussehen, hängt also entscheidend auch davon ab, ob das richtige Hor mon in der richtigen Konzentration am richtigen Ort ist.

In jüngeren Jahren läuft die kör pereigene Hormonproduktion auf Hochtouren. Mit for tschreitendem Alter und mit Eintreten der W echseljahre beginnen die Hor monwerte von Östrogen und Progesteron immer w eiter zu sink en, bis die Blutungen dann ganz aufhören.

Dies hat zum T eil gravierende Folgen für unser gesamtes Lebensgefühl. Bei Frauen, die in die W echseljahre kommen, finden sich häufig: Hitze wallungen, extreme Stimmungsschwankungen, Übergewicht, das nur mühsam wieder abgebaut werden kann, Schlafstörungen und eine stärkere gesundheitliche Anfälligkeit.


Hormongaben als Therapie bei Wechseljahrsbeschwerden


Manche Frauen haben so star ke Wechseljahrsbeschwerden, dass für sie das Einnehmen synthetischer Hor mone einen Ausweg aus der Misere darzustellen scheint. Noch bis vor einigen Jahren wurde die Hormonersatztherapie als Jungbrunnen für Frauen propagiert, um fit und sexuell attraktiv zu bleiben. Die chemischen Hor mone sollten sogar Herz-Kreislauf- oder Demenzer krankungen verhindern. In ihrer Verunsicherung nahmen Frauen sogar künstliche Hormone ein, auch wenn sie gar keine Wechseljahrsbeschwerden hatten!

Immer wieder gab es aber auch w arnende Hinweise vor den gesundheitlichen Folgen: Vor allem bei Einnahme über einen längeren Zeitraum hinw eg erhöht sich das Risik o von Thrombosen, Schlaganfällen, Herzinfarkten und Brustkrebs.

Diese Warnungen wurden von Studien in den USA und Europa bestätigt: Die Hälfte der Frauen bekam wirkungslose Präparate (Placebos). Die Frauen, die tatsächlich Hor mone einnahmen, hatten eine um 26 Prozent erhöhte Brustkrebsrate, 41 Prozent mehr Schlaganfälle und doppelt soviel Thrombosen und Embolien wie die Frauen mit den Placebo-Präparaten.

2002 wurde die groß angelegte Studie der Women’s Health Initiative (WHI), USA, mit 16 600 Frauen zwischen 50 und 70 Jahren abgebrochen, da die Nebenwir kungen nicht mehr zu verantworten waren. Auch die WISDOM-Studie mit 5 692 Frauen aus Neuseeland, Großbritannien und Australien wurde 2002 abgebrochen (nach 11 Monaten), nachdem die WHI drei Monate zuvor auf vermehrte Brustkrebs-Erkrankungen und kardio vaskuläre Todesfälle und andere Problematiken (siehe oben) hinge wiesen hatte. Die „Million W omen Study“ bestätigte die Ergebnisse, dass künstliche Hormone in den Wechseljahren mehr schaden als nutzen, vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen w erden.1

Vor diesem Hintergr und sollte das Risik o einer Hor monbehandlung immer sorgfältig erwogen werden und die potenziellen Nebenwirkungen dem ge wünschten Nutzen gegenübergestellt werden.

Ich habe in den letzten Jahren vielfach die Erfahr ung machen können, dass auch Frauen mit durchaus star ken Beschwerden eine geradezu wunderbare V erbesserung ihrer Gesamtsituation haben erreichen können, wenn sie sich auf das Programm „Yoga und Hor monbalance“ eingelassen haben. Dieses Programm lädt Frauen ein, sich für Veränderungen zu öffnen, den eigenen Lebensrh ythmus zu über prüfen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Dadurch ler nen sie, die Möglichkeiten ihres Körpers zu schätzen, den Aufenthalt in frischer Luft zu lieben, die Er nährung zu verändern und Schritt für Schritt eine V erbesserung ihrer kör perlichen und seelischen Situation zu erleben.


Schilddrüsen-Funktionsstörung


Die Schilddrüse ist ein besonders sensibles Organ, das sehr empfindlich auf Hormonschwankungen reagiert. Kompliziert dabei ist, dass es wiederum selbst als Produzent wichtiger Hormone von großer Bedeutung ist.

Die Schilddrüse bildet zw ei Hormone: Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese aktivieren den Stoffw echsel, regen das Knochenwachstum an – wichtig gegen Osteoporose – und sind für die Sauer stoffausnutzung in den Zellen verantwor tlich. Sauerstoffreiches Blut ist eine der wichtigsten V oraussetzungen für alle vitalen Zellprozesse, vor allem im Gehir n für die k omplexen Nerven-Zell-Steuerungen. Führt ein abgesunkener T3- und T4-Spiegel zu einem niedrigen Umsatz von Nahrungsmitteln in den Zellen, kann das eine über mäßige Gewichtszunahme verursachen. Außerdem können Symptome wie Stimmungstiefs, Reizbarkeit, Ungeduld, Frösteln oder auch Hitzewallungen direkte oder auch in Folge auftretende Erscheinungen sein.

Vermeintliche Wechseljahrsbeschwerden können manchmal auch Ausdruck von Funktionsstörungen der Schilddrüse sein. Hier kann eine...

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