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Rückkehr zur Liebe

Harmonie, Lebenssinn und Glück durch 'Ein Kurs in Wundern'

AutorMarianne Williamson
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783641112004
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Mit Herz und Einfühlsamkeit interpretiert die amerikanische Bestsellerautorin die Weisheit des spirituellen Grundlagenwerkes 'Ein Kurs in Wundern'. Sie macht mit Hilfe eines Selbstheilungsprogramms verständlich, was es heißt, auch dann immer wieder zur Einheit und Liebe zurückzukehren, wenn wir in unseren Beziehungen in Konflikte geraten oder in einer schweren Lebenskrise stecken.

Marianne Williamson, geboren 1952, macht es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe, den Kurs in Wundern zu verbreiten und in die Praxis umzusetzen. Sie ist eine der bekanntesten spirituellen Lehrerinnen, hält Vorträge in der ganzen Welt und ist regelmäßig in TV-Sendungen zu Gast. Ihr Buch Rückkehr zur Liebe wurde weltweit zum Bestseller.

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VORWORT


Ich wuchs in einer mittelständischen jüdischen Familie auf und wurde von dem magischen Einfluß eines exzentrischen Vaters geprägt. 1965 – ich war dreizehn – nahm er mich mit nach Saigon, um mir zu zeigen, was Krieg bedeutet. Der Vietnamkrieg verschärfte sich allmählich, und ich sollte mir aus nächster Nähe ein Bild davon machen, wie Einschußlöcher aussehen. Er wollte nicht, daß die Allianz von Militär und Industrie sich meines Gehirns bemächtigte und mich davon überzeugte, daß so ein Krieg schon in Ordnung sei.

Mein Großvater war sehr religiös, und manchmal begleitete ich ihn am Samstagmorgen in die Synagoge. Wenn dann während des Gottesdienstes der Schrein geöffnet wurde, verbeugte er sich und begann zu weinen. Ich weinte dann auch, weiß aber nicht mehr, ob aus religiöser Inbrunst oder nur, weil er weinte.

Als ich zur High School ging, belegte ich meinen ersten Philosophiekurs und entschied, daß Gott eine Krücke sei, derer ich nicht bedürfe. Was für eine Art von Gott war das denn, so meine Argumentation, der Kinder verhungern oder Menschen an Krebs sterben ließ oder den Holocaust zugelassen hatte? Der unschuldige Glaube eines Kindes prallte direkt auf die Pseudointellektualität einer High-School-Schülerin. Ich schrieb einen Brief an den lieben Gott. Zwar war ich deprimiert, als ich ihn verfaßte, aber meinem Gefühl nach mußte ich es tun, da ich nun zu aufgeklärt war, um an Gott zu glauben.

Während meiner Collegezeit lernte ich von meinen Professoren eine Menge, was definitiv nicht auf dem Lehrplan stand. Ich verließ das College, um Gemüse zu züchten, kann mich aber nicht entsinnen, je irgend etwas angebaut zu haben. Es gibt eine Menge Dinge aus diesen Jahren, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Wie viele Leute in jener Zeit – der späten sechziger und frühen siebziger Jahre – führte ich ein ziemlich wildes Leben. Hinter jeder Tür, auf der nach konventionellen Normen ein Nein stand, schien irgendein laszives Vergnügen zu warten, dem ich mich unbedingt hingeben mußte. Was immer sich absolut unmöglich anhörte, das wollte ich tun. Und tat es gewöhnlich auch.

Ich wußte nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, obwohl mich meine Eltern immer wieder baten, wie ich mich entsinne, doch wenigstens irgend etwas zu tun. Ich wanderte von Beziehung zu Beziehung, Job zu Job, Stadt zu Stadt, auf der Suche nach einem Identitätsgefühl oder Sinn, irgendeinem Gefühl, daß mein Leben endlich irgendwo hineinpaßte. Ich wußte, daß ich Talent hatte, wußte aber nicht, wofür. Ich wußte, daß ich intelligent war, war aber zu hektisch, um diese Intelligenz auf meine eigene Situation anzuwenden. Mehrere Male versuchte ich es mit einer Therapie, die aber selten irgendwelche Auswirkungen hatte. Ich versank tiefer und tiefer in meinen neurotischen Mustern und suchte nach Linderung im Essen, in Drogen, Menschen oder was immer ich fand, um mich von mir selbst abzulenken. Ständig versuchte ich, irgend etwas in meinem Leben geschehen zu lassen, aber es passierte nicht viel außer dem Drama, das ich um die Dinge, die nicht passierten, schuf.

In jenen Jahren hockte ein riesiger Brocken Selbsthaß in meinem Magen, und die Sache wurde mit jeder Phase, die ich durchmachte, schlimmer und schlimmer. Der Schmerz in mir wurde tiefer, ebenso mein Interesse an Philosophie: östlich, westlich, akademisch, esoterisch, Kierkegaard, das I Ging, Existentialismus, radikale Gott-ist-tot-Bewegung in der christlichen Theologie, Buddhismus und mehr. Ich spürte immer, daß es da eine geheimnisvolle kosmische Ordnung der Dinge gab, nur konnte ich nie herausfinden, wie sie sich auf mein eigenes Leben anwenden ließ.

Eines Tages saß ich Marihuana rauchend mit meinem Bruder zusammen, als er mir gegenüber bemerkte, daß mich alle äußerst seltsam fänden. So als hättest du eine Art Virus, sagte er. Ich weiß noch, daß ich glaubte, auf der Stelle aus der Haut fahren zu müssen. Ich fühlte mich wie eine Außerirdische. Schon oft hatte ich das Gefühl gehabt, das Leben sei ein Privatklub, für den alle das Losungswort bekommen hatten, nur ich nicht. Und jetzt war mir, als wüßten die anderen ein Geheimnis, das ich nicht kannte, mochte sie aber nicht danach fragen, weil ich nicht wollte, daß sie wußten, daß ich es nicht kannte.

So Mitte zwanzig war ich eine einzige Katastrophe.

Ich glaubte, daß auch andere Menschen so wie ich innerlich erstarben, aber sie konnten oder wollten nicht darüber reden. Ich dachte, daß es da irgend etwas sehr Wichtiges gäbe, über das niemand sprach. Ich konnte es nicht selbst in Worte fassen, war mir aber sicher, daß mit der Welt irgend etwas Grundsätzliches nicht stimmte. Wie konnte auch nur irgend jemand glauben, daß dieses idiotische Spiel Es-in-der-Welt-zu-etwas-Bringen, das mich in Verlegenheit stürzte und ich nicht zu spielen wußte, der einzige Grund unseres Daseins war?

1977 sah ich eines Tages auf jemandes Couchtisch in New York ein paar Bücher mit blauem Einband und goldener Aufschrift liegen. Ich schlug einen der Bände auf und las in der Einleitung:

»Dies ist ein Kurs in Wundern. Es ist ein Pflichtkurs. Nur die Zeit, in der du ihn machst, steht dir frei. Freier Wille bedeutet nicht, daß du den Lehrplan bestimmen kannst. Es bedeutet nur, daß du wählen kannst, was du zu einer gegebenen Zeit lernen willst. Der Kurs zielt nicht darauf ab, die Bedeutung der Liebe zu lehren, denn das ist jenseits dessen, was gelehrt werden kann. Er zielt vielmehr darauf ab, die Blockaden zu entfernen, die dich daran hindern, dir der Gegenwart der Liebe, die dein angestammtes Erbe ist, bewußt zu sein.«

Ich fand, daß es ziemlich faszinierend, wenn nicht sogar etwas arrogant klang. Beim Weiterblättern stellte ich fest, daß alle Bände von christlicher Terminologie durchzogen waren. Das machte mich nervös. Zwar hatte ich ein wenig christliche Theologie studiert, war aber auf intellektueller Distanz geblieben. Nun fühlte ich mich durch die persönlichere Ansprache bedroht. Ich legte die Bücher auf den Tisch zurück.

Es dauerte ein weiteres Jahr, bis ich sie wieder in die Hand nahm – und dann noch ein Jahr und noch ein Jahr des Leids. Dann war ich bereit. Diesmal war ich so deprimiert, daß ich die besondere Sprache gar nicht beachtete. Diesmal wußte ich sofort, daß Ein Kurs in Wundern mich etwas sehr Wichtiges zu lehren hatte. Er benutzte zwar traditionell christliche Begriffe, aber auf ganz untraditionelle und nichtreligiöse Weise. Wie die meisten Menschen war ich von der starken Autorität seiner Stimme tief berührt. Er beantwortete Fragen, die ich allmählich für unbeantwortbar gehalten hatte. Er sprach in brillanter psychologischer Weise über Gott, forderte meinen Intellekt heraus und beleidigte ihn nie. Es klingt zwar ein bißchen wie ein Klischee, aber ich hatte das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein.

Der Kurs schien eine grundlegende Botschaft zu vermitteln: Entspanne dich. Das verwirrte mich, denn ich war gewohnt, Entspannung mit Resignation in Verbindung zu bringen. Ich hatte darauf gewartet, daß mir jemand erklärt, wie man den Kampf kämpft, oder aber ihn für mich führt, und nun machte mir dieses Buch den Vorschlag, das Kämpfen ganz und gar sein zu lassen. Ich war überrascht, aber ungeheuer erleichtert. Schon lange hatte ich den Verdacht gehabt, daß ich für den weltlichen Kampfeinsatz nicht geschaffen war.

Dies war für mich nicht einfach ein Buch wie andere auch. Dies war mein persönlicher Lehrer, mein Weg aus der Hölle. Als ich den Kurs zu lesen begann und den Anleitungen des Übungsbuches folgte, spürte ich fast sofort, daß es in mir positive Veränderungen bewirkte. Ich hatte das Gefühl, nach und nach ruhiger zu werden. Ich fing an, mich selbst zu verstehen, allmählich zu begreifen, warum meine Beziehungen so schmerzlich gewesen waren, warum ich nie bei etwas hatte bleiben können, warum ich meinen Körper haßte. Am wichtigsten aber war, daß ich mit der Zeit das Gefühl bekam, ich könnte mich verändern. Das Studium des Kurses setzte eine gewaltige Menge hoffnungsvoller Energie in mir frei, eine Energie, die vordem mit jedem Tag dunkler und selbstzerstörerischer geworden war.

Der Kurs, ein dreibändiges Programm spiritueller Psychotherapie im Selbststudium, beansprucht kein Monopol auf Gott. Er trifft Aussagen über universelle spirituelle Themen. Es gibt nur eine Wahrheit. Sie wird in unterschiedlichster Weise formuliert, und der Kurs ist nur ein Weg von vielen. Sollte er allerdings Ihr Weg sein, dann wissen Sie es auch. Für mich bedeutete er einen Durchbruch in intellektueller, emotionaler und psychischer Hinsicht. Er befreite mich von schrecklichem emotionalen Schmerz.

Ich wünschte mir dieses »Bewußtsein von der Gegenwart der Liebe«, von dem ich gelesen hatte, und studierte in den nächsten fünf Jahren den Kurs mit Leidenschaft und Hingabe. Ich las ihn, wie meine Mutter es einmal bezeichnete, wie eine Speisekarte. 1983 begann ich, mein Verständnis vom Kurs an eine kleine Gruppe von Leuten in Los Angeles weiterzugeben. Die Gruppe wuchs allmählich. Seither hat sich das Publikum für meine Vorträge in meinem eigenen Land und im Ausland erheblich erweitert. Und ich hatte die Gelegenheit zu sehen, wie relevant dieses Material für Menschen in aller Welt ist.

Rückkehr zur Liebe basiert auf dem, was ich aus Ein Kurs in Wundern gelernt habe. Es handelt von einigen der...

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