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E-Book

Das Heilwissen der Hildegard von Bingen

Naturheilmittel - Ernährung - Edelsteine

AutorGünther H. Heepen
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2015
ReiheAlternativmedizin 
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783833847059
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Hildegard von Bingen, 1098 - 1179, wurde Ende 2012 heiliggesprochen und vom Papst zur Kirchenlehrerin ernannt. Neben ihrer Tätigkeit als Äbtissin, Dichterin und bedeutende Universalgelehrte legte sie vor allem den Grundstein für die moderne Naturheilkunde. Ihr Ansatz zur Gesundheit ist ein ganzheitlicher und ihre Heilmethode fußt auf folgenden Säulen: Ernährungstherapie, Naturheilmittel aus Pflanzen, Edelsteintherapie, ausleitende Verfahren sowie Seelenpflege. Das opulent bebilderte Buch widmet sich im ersten Kapitel dem Leben, Wirken und der Aktualität von Hildegard von Bingen sowie ihrer Heilmethode. Im zweiten Kapitel geht es um das einfache Herstellen zahlreicher Heilmittel, im dritten Kapitel werden die Heilpflanzen in Porträts vorgestellt. Im vierten Kapitel werden vielfältige Beschwerden und entsprechende Anwendungen beschrieben. Das fünfte Kapitel enthält leckere Kochrezepte. Eingestreute Sonderseiten unter anderem zu Hildegards Haus- und Reiseapotheke runden das Buch ab.

Günther H. Heepen ist Heilpraktiker, Kognitiver Verhaltenstherapeut mit eigener Praxis in Bamberg. Zudem bekannter Autor von zahlreichen Büchern über Schüßler-Salze und diversen anderen Büchern ('Hormone natürlich regulieren', 'Chaos im Darm') im GRÄFE UND UNZER VERLAG. Er ist Chefredakteur der Zeitschrift 'Weg zur Gesundheit' und Referent für den Biochemischen Bund Deutschlands e. V.. Bekannt wurde er zudem durch viele Interviews in Zeitschriften sowie Hörfunk- und Fernsehbeiträgen.

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Leseprobe

HILDEGARD-HEILKRÄUTER


Hildegards Heilpflanzen sind ein einzigartiger Schatz! Viele der von ihr beschriebenen Pflanzen waren lange Zeit in Vergessenheit geraten, obwohl sie bei uns vorkommen. Dazu gehören die Betonie, das Mutterkraut oder Lungenkraut. Sie lassen sich auch gut im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen.

GOTTES APOTHEKE KENNENLERNEN


Im »Buch der Pflanzen« beschreibt Hildegard von Bingen mehr als 240 verschiedene Arten. Darunter sind viele, die auch heute noch in der Naturheilkunde und Homöopathie eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist die Schafgarbe, die sich bei akuten und chronischen Beschwerden innerlich und äußerlich anwenden lässt. Andere wiederum fristen medizinisch gesehen seit vielen Jahren ein Schattendasein.

Daneben finden wir bei Hildegard auch Pflanzen, die in Deutschland nicht bekannt waren, zum Beispiel der Galgant und der Bertram. Diese Pflanzen besitzen ein großes Heilpotenzial und es gibt bei uns keine Pflanzen mit vergleichbaren Eigenschaften.

Aus der Vielzahl der Pflanzen, die von Hildegard für die gesundheitliche Anwendung oder Verwendung in der Küche gelobt werden, habe ich die zwölf Arten mit dem größten Heilbereich ausgewählt und stelle sie Ihnen auf den nächsten Seiten vor. Darunter sind auch Pflanzen, die bei Beschwerden helfen, die weniger häufig auftreten und für die man selten Heilhinweise findet. In diesem Buch liegt Ihnen nun eine umfassende Auswahl vor, mit der Sie fast alle alltäglichen Beschwerden behandeln können.

AUFBAU DER PORTRÄTS


Die Steckbriefe sind so aufgebaut, dass Sie schnell alle wichtigen Informationen zur Hand haben.

  • Unter »Vorkommen« nenne ich die Orte, wo die Pflanzen wachsen. Das ist bei einheimischen Pflanzen wichtig, wenn Sie diese sammeln möchten.

  • Unter »Aussehen« beschreibe ich, ob es sich um einen Baum, Strauch oder eine krautige Pflanze handelt und wie sie aussieht.

  • Unter »Was wird verwendet?« nenne ich die Pflanzenteile, die die meisten Wirkstoffe enthalten und die deshalb als Grundlage für die verschiedenen Darreichungsformen verwendet werden. Wenn möglich, nenne ich auch die beste Sammelzeit.

  • Unter »Was kann ich damit machen?« erfahren Sie, wie Sie die jeweiligen Pflanzen für Ihre Gesundheit einsetzen können.

  • Unter »Hildegard von Bingen schreibt« habe ich Originalzitate wiedergegeben, damit Sie sich in Hildegards lebendige Sprache hineinversetzen können. Es erstaunt und begeistert mich immer wieder, ihre originalen Texte und bildlichen Vergleiche zu lesen, ihre sicheren Aussagen und präzisen Angaben. Für die damalige Zeit war das völlig einzigartig! Hildegards Werke zu lesen, heißt auch, ihre Begeisterung und Gläubigkeit zu spüren.

  • Unter »Das sagt die Wissenschaft dazu« lesen Sie, sofern es Untersuchungen gibt, was es aus wissenschaftlicher Sicht über die jeweiligen Pflanzen zu berichten gibt. Das sind zum Beispiel Ergebnisse von Studien oder Anwendungsbeobachtungen.

  • Zusätzlich finden Sie bei Pflanzen, wo es angezeigt ist, Hinweise zum vorsichtigen Umgang.

EINSATZ DER HEILPFLANZEN


Die Heilpflanzen Hildegards werden in unterschiedlichen Zubereitungsarten eingesetzt. Mal kommt das getrocknete oder frische Kraut zum Einsatz, dann wieder ein Elixier, das aus dem Kraut hergestellt wird, oder ein Breiumschlag aus den zerkleinerten oder pulverisierten Kräutern. Was sich hinter Begriffen wie Pulver, Elixier oder Aufguss verbirgt, lesen Sie auf >. Verschiedene Pulver, wie zum Beispiel das aus dem Hirschzungenfarn oder der Schafgarbe, eignen sich zur Mitnahme bei Wanderungen, denn sie sind fantastische Helfer, wenn Sie sich verletzt haben oder wenn Schmerzen auftreten. Andere wiederum sind als Küchenkräuter aufgrund ihres aromatischen oder würzigen Geschmacks bestens geeignet. Diese finden Sie dann bei den Kochrezepten ab > wieder.

Hildegard schreibt dazu: »Und gewisse Kräuter haben die Kraft sehr starker Gewürze (und) die Herbheit der bittersten Gewürze in sich. Daher unterdrücken sie auch viele Übel, weil die bösen Geister diese fliehen und (gegen die Gewürze) Unwillen haben.«

PRAKTISCHER NUTZEN

Dieses Kapitel stellt die Grundlage aller pflanzlichen Zubereitungen und Rezepturen dar. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich näher mit den Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten der Heilpflanzen zu beschäftigen. Die »Physica«, aus der die einzelnen Beschreibungen stammen, diente auch Dr. Hertzka als Ursprung seiner Hildegard-Heilkunde. Ihm haben wir es zu verdanken, dass die Anwendungen für uns praktikabel wurden. Viele Aussagen bei Hildegard, immerhin liegt ihre Zeit (und Sprache) über 800 Jahre zurück, waren anfangs auch für ihn schwer nachzuvollziehen. Doch sein Forschen und die praktische Arbeit mit Hildegards Heilmitteln haben ihm schließlich das Geheimnis der Hildegard-Heilkunde und ihrer Pflanzen offenbart.

Hildegard selbst schreibt in der »Physica« als Einleitung zu ihrem Pflanzenkapitel: »Und die Erde gab ihr Grün gemäß der Art und Natur und den Sitten und allem Umgang des Menschen. Die Erde nämlich zeigte mit nützlichen Kräutern den Umgang (infolge) der geistigen Beschaffenheit des Menschen, indem dieser (die Kräuter) unterschied; aber mit unnützen Kräutern zeigt sie die unnützen und dämonischen Charakterzüge (des Menschen).«

WARME UND KALTE PFLANZEN

Bei vielen ihrer Heilmittel hat Hildegard zwischen »warm« und »kalt« unterschieden und sie deutet immer wieder darauf hin, dass ein Ausgleich von warm und kalt wichtig sei. Bei der Behandlung der Krankheiten hat sie stets berücksichtigt, ob die Krankheit als warm oder kalt angesehen wird, und danach die Heilmittel genannt und eingegrenzt. In den meisten Fällen hilft eine warme Heilpflanze bei kalten Krankheiten und umgekehrt. Solche Hinweise oder Vergleiche finden wir heute noch in der chinesischen und tibetischen Medizin, die ebenfalls auf jahrtausendelanger Erfahrung beruhen. So schreibt Hildegard in ihrer Einleitung zu den Pflanzen: »Aber jedes Kraut ist entweder warm oder kalt, und so wächst es, weil die Wärme der Kräuter ihre Seele bezeichnet und die Kälte den Leib; und somit leben sie gemäß ihrer Art, wenn sie entweder an Wärme oder an Kälte überreich sind. Wenn nämlich alle Kräuter warm wären und keines kalt, würden sie (in) den sie Gebrauchenden Gegensätzliches auslösen.«

BERTRAM


Anacyclus pyrethrum
VORKOMMEN

Der Echte oder Römische Bertram wächst in Nordafrika, im Kaukasus und in verschiedenen Mittelmeerländern. Er liebt steinige, trockene Böden bis in Höhen von über 800 Metern.

AUSSEHEN

Der Bertram zählt zu den Korbblütlern. Aus der Wurzel wächst eine dem Boden anliegende Blattrosette mit fiedrigen Blättern. Von Mai bis August erscheinen die weißen bis rosafarbenen Blüten.

WAS WIRD VERWENDET?

Im Herbst werden die finger- bis daumendicken Wurzeln geerntet.

WAS KANN ICH DAMIT MACHEN?

Die getrocknete Wurzel wird zu Pulver gemahlen. Verwendet wird das Pulver als Gewürz, als Schnupfpulver bei Stirn- und Nebenhöhlenentzündung sowie im Essen bei Verdauungsstörungen, allgemeiner Schwäche und Sehstörungen, zur Verbesserung der Abwehr, auch bei starker Verschleimung und Rheuma. Bertram regt die Bauchspeicheldrüse zur Bildung von Verdauungssäften und Insulin an.

Rezepturen mit Bertram: Lungen-Pulver (>), Reiherschnabel-Pulver (>) und Wacholder-Elixier (>); Biolex (Schloss-Apotheke).

HILDEGARD VON BINGEN SCHREIBT

»Denn für einen gesunden Menschen ist er gut zu essen, weil er die Fäulnis in ihm mindert und … einen klaren Verstand im Menschen bereitet. Aber auch den Kranken, der schon fast in seinem Körper gestorben ist, bringt er wieder zu Kräften, und im Menschen schickt er nichts unverdaut heraus, sondern bereitet ihm eine gute Verdauung. Und einem Menschen, der viel Schleim im Kopf hat und (Bertram) häufig ißt, dem mindert er den Schleim in seinem Kopf. Aber auch häufig genossen vertreibt er die Brustfellentzündung … und macht seine Augen klar. Denn wenn ein Mensch ihn oft ißt, vertreibt er von ihm die Krankheit und verhindert, daß er krank wird.«

DAS SAGT DIE WISSENSCHAFT DAZU

Nach Dr. Strehlow (>) verbessert der Inhaltsstoff Anacyclin die Gehirndurchblutung. Da Bertram Gedächtnis und Gehirnleistung positiv beeinflusst, wird er zur Vorbeugung und Behandlung der Demenz eingesetzt. Er hilft bei Krämpfen, Zittern und Depressionen. Gute Erfahrungen gibt es bei Husten, Heiserkeit, Bronchitis und Asthma. Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung, die vergleichbar mit der von Kortison ist, wird Bertram Rheumatikern zur Schmerzlinderung und gegen Entzündungen empfohlen. Außerdem wirkt Bertram antibakteriell. Nach Dr. van Hecken (zitiert bei Dr. Strehlow) soll Bertram bei Malaria helfen.

VORSICHT

Die Maximaldosis von fünf Gramm (ein Teelöffel) pro Tag sollte nicht überschritten werden. Höhere Dosen können zu Schwindel, Kopfschmerzen, Durchfall und Übelkeit führen.

GALGANT


Alpinia officinarum
VORKOMMEN

Der Galgant stammt aus den Steppen Südchinas. Heute wird er in den tropischen Regionen Südostasiens angebaut, etwa in Thailand, Sri Lanka, Java, Sumatra und auf der chinesischen Insel...

Blick ins Buch

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