DIE 20 HEILPFLANZEN DER GEMMOTHERAPIE
THEMA DIESES KAPITELS SIND DIE HAUPTAKTEURE DER GEMMOTHERAPIE, NÄMLICH DIE HEILPFLANZEN, VON DENEN DIE KNOSPEN UND TRIEBE FÜR DIE GEWINNUNG DER EXTRAKTE STAMMEN.
PFLANZENPORTRÄTS VON A BIS Z
Sie wissen nun, was sich hinter Gemmotherapie verbirgt. Auf den nächsten Seiten stellen wir Ihnen die Pflanzen vor, die bei uns für die Gemmotherapie verwendet werden.
Aufbau der Porträts: Nach einer Einführung, unter anderem mit Beschreibung des Aussehens der Pflanze, folgen die Pflanzenteile, aus denen die Gemmoextrakte hergestellt werden, und deren Inhaltsstoffe. Letztere sind nach Wichtigkeit sortiert, ab > erfahren Sie Näheres zu verschiedenen Gruppen der Inhaltsstoffe. Danach folgen die genaue Heilwirkung und die Haupteinsatzgebiete der jeweiligen Pflanzen- extrakte in der Gemmotherapie. Unter »Bewährte Kombinationsmöglichkeiten« nennen wir konkrete Beispiele zu bestimmten Beschwerden. Da sich Gemmoextrakte, wie Sie bereits auf > lesen konnten, generell sowohl mit schulmedizinischen Medikamenten wie Antibiotika als auch mit naturheilkundlichen Mitteln und Homöopathika kombinieren lassen, haben wir nur in wenigen Fällen einige Mittel genannt. Die Nennung der Kombinationsmöglichkeiten ist wichtig für das Verständnis der Therapie, denn die meisten Erkrankungen zeigen unterschiedliche Symptome, die man am sinnvollsten mit mehreren Mitteln oder unterschiedlichen Therapieformen behandelt, wie Emil Bürgi herausfand siehe >.
Bitte beachten: Wenn wir Präparate nennen, sind das nur Vorschläge. Daneben gibt es auch Mittel mit gleichen Wirkstoffen von anderen Firmen. Zu möglichen Kontraindikationen lesen Sie bitte die Info rechts. Darüber hinausgehende Kontraindikationen stehen beim jeweiligen Pflanzenporträt.
Am Ende von jedem Porträt ist die Dosierung angegeben siehe auch >.
Die Knospen der Edeltanne helfen bei Atemwegserkrankungen und Knochenproblemen.
Edeltanne
Abies pectinata
Die Edeltanne (Familie Kieferngewächse) ist ein bis 60 Meter hoch wachsender, immergrüner Nadelbaum der mittel- und südeuropäischen Gebirgslagen. Aus hellgrünen, zapfenförmigen weiblichen Blüten entwickeln sich die aufrecht stehenden Tannenzapfen. Die Tanne kann bis zu 600 Jahre alt werden. Bereits der berühmte Arzt Hippokrates (460 – 370 v. Chr.) und Dioskurides siehe > empfahlen sie als Heilmittel. Auch Hildegard von Bingen siehe > lobte eine Tannensalbe etwa bei Kopfschmerzen, Gelenk- und Knochenbeschwerden. Sogenanntes Tannenbier wurde bei der Vitaminmangelkrankheit Skorbut verabreicht.
Verwendete Pflanzenteile: Knospen.
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe, Vitamin C, Enzyme.
Heilwirkung: Der Gemmoextrakt aus den Knospen wirkt aufgrund der ätherischen Öle und Harze schleimlösend in den Atemwegen und Nasennebenhöhlen. Er erleichtert die Nasenatmung und das Abhusten, entkrampft die Atemwege, lindert den Druck auf die Nasennebenhöhlen und lässt wieder richtig durchatmen. Da der Extrakt den Mineralstoffwechsel anregt, fördert er den Heilungsprozess bei Knochenbrüchen, vor allem bei komplizierten Brüchen oder solchen, die verzögert heilen. Er reguliert den Kalkaufbau in den Knochen und hilft bei allen Entkalkungserscheinungen.
WICHTIG
KONTRAINDIKATIONEN
Sie dürfen die Mittel nicht anwenden, wenn Sie eine bekannte Allergie gegen die ätherischen Öle oder die übrigen Inhaltsstoffe haben.
Weitere Kontraindikationen stehen beim jeweiligen Porträt.
Haupteinsatzgebiete: Die Edeltanne ist das wichtigste Mittel bei allen Schwierigkeiten mit der Knochenbildung, zum Beispiel Knochenerkrankungen und gestörtes Knochenwachstum, Osteoporose, auch kindliche Wachstumsstörungen sowie aufgrund der mineralisierenden Wirkung bei Karies im Kindesalter. Außerdem Erkrankungen der Atemwege und Nasennebenhöhlen wie Schnupfen, Husten und Bronchitis sowie Entzündungen der Nasennebenhöhlen mit fest sitzendem oder zähem Schleim. Zudem ist die Tanne eines der fünf wichtigsten Entgiftungsmittel in der Gemmotherapie.
Bewährte Kombinationen
bei Atemwegserkrankungen:
mit pflanzlichen, schleimlösenden Mitteln wie Thymian, Efeu, Primelwurzel oder Spitzwegerich.
mit homöopathischen Komplexmitteln wie Bronchalis Heel®, Bropert® spag. Peka.
mit Gemmoextrakten von Hasel, Schwarzer Johannisbeere, Heckenrose, Wolligem Schneeball.
bei Osteoporose:
zur Entgiftung:
Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen Vitamin C.
Dosierung und Dauer der Therapie:
Bei Atemwegsinfekten und Infekten der Nasennebenhöhlen bis zum Ende der Beschwerden morgens und mittags 2 – 3 ml.
Bei Knochenbrüchen bis zur Heilung morgens und mittags 2 ml.
Bei Osteoporose als Kur 2- bis 3-mal jährlich über 4 Wochen morgens und mittags 2 ml, bei schwerer Osteoporose unterstützend 2 ml morgens als Dauertherapie.
Die Eiche symbolisiert Kraft und Stärke. Sie war dem Gewittergott Donar geweiht.
Eiche
Quercus pedunculata
Die Stieleiche (heute Quercus robur) gehört zur Familie der Buchengewächse. Sie kann bis zu 40 Meter hoch werden, eine ausladende Krone und kräftige Pfahlwurzeln entwickeln. Die Blätter sind bis 15 Zentimeter lang und haben einen gebuchteten Rand. Lang hängende Kätzchen sind männliche Blüten, aus den unscheinbaren weiblichen Blüten entwickeln sich die bekannten Eicheln. Mächtige Eichen strahlen eine große Würde aus. Symbolisch steht die Eiche für Kraft, Standhaftigkeit, Willenskraft und Treue. Mit der Eiche verbindet man Männlichkeit und Mut. Kränze aus Eichenlaub waren in der Antike Zeichen eines Siegers oder eines hohen Mannes im Staat. Auch heute noch ziert das Eichenlaub die Rangabzeichen von Offizieren.
Verwendete Pflanzenteile: Knospen.
Inhaltsstoffe: Polyphenole, Tannine, Flavonoide, Chlorophyll, Enzyme, Vitamine.
Heilwirkung: Der wissenschaftliche Artname robur kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Kraft. Der Gemmoextrakt wirkt entsprechend allgemein stärkend und kräftigend auf Menschen, die sich schwach und kraftlos fühlen. Gemäß der Symbolik der Eiche stärkt der Extrakt die Manneskraft, denn er reguliert die Produktion des Hormons Testosteron. Doch die Eiche ist nicht nur Männern vorbehalten, sie hilft auch bei Schwächezuständen der Frau.
Haupteinsatzgebiete: Körperliche und psychische Schwächezustände und Erschöpfung. Eichenknospen geben Kraft bei leichter Ermüdbarkeit und Antriebslosigkeit und sind somit ein Mittel für unsere Zeit, in der oft Körper, Geist und Seele den täglichen Anforderungen nicht mehr standhalten können. Auch Stress und Burnout. Die Eichenknospen können entweder allein oder in Kombination mit anderen Mitteln bei Potenzproblemen und mangelnder Liebeslust eingesetzt werden. Aufgrund ihrer antientzündlichen Wirkung helfen sie auch bei Rheuma und Arthritis.
Bewährte Kombinationen
bei Schwächezuständen:
bei Schwächezuständen und psychischen Problemen:
mit Gemmoextrakten von Feigenbaum, Schwarzer Johannisbeere, Mammutbaum, Silberlinde, Preiselbeere (Frauen in den Wechseljahren).
bei rheumatischen Erkrankungen:
Dosierung und Dauer der Therapie:
Bei psychischen Problemen und Antriebsschwäche eventuell unterstützend zu einer naturheilkundlichen, homöopathischen oder schulmedizinischen Therapie morgens und mittags 2 – 3 ml sowie bei Bedarf 2 – 3 ml bis zu 4-mal täglich. Die Dauer der Einnahme richtet sich nach den Beschwerden.
Bei rheumatischen Erkrankungen bis zur Beschwerdefreiheit morgens und mittags 2 – 3 ml, danach als Erhaltungsdosis siehe > mindestens morgens 2 ml.
Die Esche ist ein typisches Gehölz der Auwälder. Ihre Blütenrispen erscheinen im Mai.
Esche
Fraxinus excelsior
Die Esche aus der Familie der Ölbaumgewächse gedeiht bevorzugt in feuchten Klimalagen. Sie kann bis zu 40 Meter hoch werden. Noch bevor die gefiederten Laubblätter erscheinen, blüht die Esche. Allerdings sind die Blüten sehr unscheinbar. Eschenholz ist besonders weich und elastisch und lässt sich gut verarbeiten, etwa als Furnier für Möbel. In der nordischen Mythologie wird die Esche im Weltenbaum Yggdrasil, Wohnort der Götter, verehrt.
Verwendete Pflanzenteile: Knospen.
Inhaltsstoffe: Polyphenole, Flavonoide, Tannine, Ursolsäure, Apfelsäure (beide Carbonsäuren), Kumarine, Terpene, Enzyme, Vitamin K2, Mineralstoffe.
Heilwirkung: Der Gemmoextrakt aus den Eschenknospen wirkt...