Teil I: Die Macht der Gedanken
Ja – ich weiß, Sie haben schon mindestens 1001 mal gelesen und gehört, dass die Macht der Gedanken alles möglich macht. Neben der Tatsache, dass es sich hierbei um ein ganz interessantes Wortspiel handelt – Macht macht – hatten Sie aber möglicherweise bisher gar nicht den Eindruck, dass diese vielbeschworene These auch wirklich funktioniert. So haben Sie sich vielleicht erst neulich einen Sechser mit Zusatzzahl im Lotto gewünscht und am Samstagabend mit wilder Entschlusskraft die Ziehung verfolgt. Aber leider hat es mit dem Großgewinn dann trotzdem nicht geklappt. Und auch der extrem gutaussehende Typ, den Sie vor ein paar Tagen in der U-Bahn entdeckt haben, hat Ihre stumme, aber in Gedanken doch so laute Aufforderung, Sie nach Ihrer Handynummer zu fragen, konsequent ignoriert. Also ist das mit der Macht der Gedanken alles nur Kokolores? Ist es nicht. Ihre Gedanken haben eine enorme Macht und sind letztlich sogar die reinste Form real existierender Magie. Doch diese magische Macht funktioniert eben anders, als in den oben genannten Beispielen. Behalten Sie das im Hinterkopf, dann werden Sie von den nachfolgenden Tipps in diesem Kapitel wirklich profitieren.
Kapitel 1: Glücklichsein ist keine Glückssache
„Auf die Dauer nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an", sagte der römische Kaiser Marc Aurel. Und das gilt definitiv auch, wenn es um das so erstrebenswerte Glücklichsein geht. Wenn Sie gute Gedanken haben, mit einer positiven Einstellung durch die Welt gehen und sich so oft wie möglich die schönen Seiten des Lebens bewusst machen, werden Sie nachweislich glücklicher sein, als mit einer negativen Betrachtungs- und Herangehensweise. Doch obwohl gerade bei der grundsätzlichen Lebenseinstellung sowohl die Anlagen, als auch die Prägungen und Erfahrungen natürlich eine große Rolle spielen, weiß man aufgrund der aktuellen, wissenschaftlichen Glücksforschung , dass man das Glücklichsein in jedem Alter trainieren und ausbauen kann. Und zwar, indem man dem Gehirn die dafür notwendigen Reize in Form von glücklich machenden Erlebnissen liefert, sich bemüht positiv zu denken und sich auch ganz aktiv auf die „Glückssuche“ begibt. Und genau das werden wir jetzt gemeinsam machen.
Bei sich selbst anfangen
Zuallererst müssen Sie sich mit sich selbst und dem Bild, dass Sie von sich haben befassen. Lieben Sie sich selbst eigentlich? Huch, werden Sie nun sagen: Selbstliebe, das klingt doch so nach Egoismus, Egozentrik, Narzissmus und Eigennutz. Aber halt, die Psychologie sieht das ganz anders! Ein Mangel an Selbstliebe kann nicht nur die Ursache vieler seelischer Probleme sein, sondern Sie gerade da blockieren, wo Sie es am wenigsten gebrauchen können – nämlich in Bezug auf Ihre Gedanken.
Gesunde Selbstliebe bedeutet nämlich ganz und gar nicht übertrieben egoistisch zu sein. Es handelt sich dabei vielmehr um das eigentlich unerlässliche Gefühl für den eigenen Wert und den Respekt vor den eigenen Bedürfnissen. Wie wichtig das ist, wird einem so richtig klar, wenn man bzw. eben „frau“ folgendes bedenkt: Von einem Partner, der einen nicht oder nicht genügend liebt, kann man sich trennen. Mit sich selbst muss man es aber in jedem Fall ein Leben lang aushalten. Hinzu kommt, das schon die Bibel sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das führt im Umkehrschluss zu: „Nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben.“ . Erfahren Sie jetzt also, wie Sie eine gesunde Eigenliebe zu sich selbst aufbauen bzw. stärken können.
Machen Sie den Check: Wie sehr lieben Sie sich?
Am Anfang steht immer die Selbstanalyse, daher sollten Sie zunächst mal einem kleinen Test machen: Stellen Sie sich vor einen Spiegel, blicken Sie sich selbst wohlwollend in die Augen und sagen Sie die magischen drei Worte: „Ich liebe dich.“
Und dann fragen Sie sich:
- Komme ich mir jetzt albern vor?
- Fühle ich mich unwohl dabei?
- Wäre ich gerne jemand anders?
- Ist mir die Anerkennung anderer Menschen oft wichtiger, als das was ich selbst denke oder fühle?
- Fühle ich mich häufig abgelehnt oder angegriffen?
- Habe ich das Gefühl oft Pech zu haben?
- Werde ich unsicher oder sogar wütend, wenn andere mich kritisieren?
Wenn Sie drei oder mehr dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, dann dürfte Ihre Selbstliebe ein bisschen Nachhilfe gut gebrauchen können.
Seien Sie sich selbst eine Freundin!
Denken Sie mal kurz darüber nach, wie eine wirklich gute Freundin sich verhält:
- Sie mag sie sehr.
- Sie freut sich, dass es Sie gibt.
- Sie verbringt gerne Zeit mit Ihnen.
- Sie ist für Sie da, wenn Sie sie brauchen.
- Sie macht Ihnen Mut, wenn Sie Probleme haben und heitert Sie auf, wenn in Ihrem Leben nicht alles nach Plan läuft.
- Sie verzeiht Ihnen Ihre Fehler und Schwächen, ohne sie zu ignorieren und unterstützt Sie, wenn Sie beschließen etwas daran zu ändern.
- Sie freut sich und lobt Sie, wenn Ihnen etwas gut gelingt und Sie Erfolg haben.
- Sie steht an Ihrer Seite, wenn andere Sie im Stich lassen.
All das zeichnet eine gute Freundin aus. Also, seien Sie sich selbst die Art von Freundin, die Sie sich wünschen! Betrachten Sie sich durch die Brille der Freundschaft und tun Sie von nun an all das auch für sich selbst.
Verwöhnen Sie sich ein bisschen!
Seien Sie nett zu sich und zu Ihrem Körper! Ob durch das Tragen von angenehmen Stoffen, das Hören schöner Musik, ein leckeres Essen in Ihrem Lieblingsrestaurant, duftende Öl- oder Schaumbäder, Massagen, einen Museums- oder Kinobesuch oder durch einen Tanzkurs! Hauptsache Sie gönnen sich so oft wie möglich etwas Gutes. Denn wenn man jemand liebt, dann verwöhnt man ihn doch mit einer gehörigen Portion Streicheleinheiten, nicht wahr?!
Arbeiten Sie mit Ihren Pluspunkten!
Setzen Sie sich hin und erstellen Sie eine Liste Ihrer Stärken! Und arbeiten Sie von
nun an daran, Ihre Stärken zu betonen. Dadurch kaschieren Sie nämlich ganz automatisch Ihre Schwächen. Ein Beispiel: Vielleicht fühlen Sie sich übergewichtig, haben dafür aber ein tolles Dekolleté? Dann tragen Sie Oberteile, in denen Ihr Busen vorteilhaft zur Geltung kommt. Und dann bewundern Sie sich selbst im Spiegel und freuen Sie sich an Ihrem schönen Anblick! Das tut unendlich gut und hilft enorm bei der Liebe zu sich selbst.
Machen statt Meckern!
Wer kennt Sie nicht, diese lästige, kleine Stimme im Innern, die nie etwas Konstruktives zu sagen hat und ständig nörgelt: „Das ist ja mal wieder typisch für dich.“ und „Nie gelingt dir etwas.“ Oder auch: „Das kann ja gar nichts werden.“
Bringen Sie diese Nörglerin zum Schweigen, indem Sie „Ruhe“ sagen und sich stattdessen bemühen, eine Lösung für die Situation zu finden! Sie werden sich ohne diese innere Meckerliese gleich viel besser fühlen und sich auch deutlich sympathischer finden.
Verzeihen Sie sich selbst!
Jeder macht Fehler – auch unsere Lieben. Und normalerweise freuen wir uns zwar
nicht gerade darüber, aber wir haben doch ein gewisses Maß an Verständnis dafür und finden meist die eine oder andere Entschuldigung für ihr Verhalten. Ganz genauso sollten Sie auch mit sich selbst umgehen. Machen Sie sich bewusst, dass niemand perfekt ist und seien Sie großzügig zu sich selbst! Denn schließlich – in jedem Film und in jedem Roman finden wir die Menschen mit den kleinen Macken doch durchaus liebenswert. Warum also nicht auch sich selbst so akzeptieren, wie man ist.
Finden Sie eigene Antworten!
Ihre Schwiegermutter backt sehr gerne Kuchen und findet es mehr als verwunderlich, dass Sie das überhaupt nicht gerne tun? Und Ihre Freundin erzählt Ihnen dauernd, dass Sie regelmäßig dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio geht, während Sie sich oftmals noch nicht mal zu einem Sonntagsspaziergang aufraffen können? Na und?! Hören Sie auf, sich mit anderen zu vergleichen und lassen Sie die Meinungen anderer auch mal an sich abprallen! Schließlich hat jeder das Recht nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben. Sie wissen selbst was Ihnen gut tut, was Ihnen Spaß macht und worauf Sie Lust haben. Und wenn nötig, sollten Sie das anderen ruhig sagen – höflich, aber dennoch bestimmt!
Eigenlob stinkt … nicht immer!
Wer sich von morgens bis abends selbst beweihräuchert, gilt schnell als eitel und als übertrieben selbstverliebt. Aber darum geht es hier nicht. Sie sollen ja nicht durch die Gegend laufen und anderen und sich selbst ständig erzählen wie toll Sie sind. Aber natürlich dürfen und sollen Sie sich über Ihre Erfolge – und zwar auch über die ganz kleinen – freuen. Also, wenn Sie in der Clique einen guten Witz zum Besten geben, der alle zum Lachen bringt, Ihnen ein neues Rezept ganz besonders gut gelingt, Sie eine Prüfung schaffen, im Büro ein Auftrag nur durch Ihren Einsatz pünktlich abgewickelt werden kann oder Sie durch Ihren Rat jemand eine echte Hilfe sind, dann haben Sie allen Grund und jedes Recht auf sich selbst stolz zu sein und sich dafür innerlich auch zu loben.
Nutzen Sie die Kraft positiver Affirmationen!
Sie können Ihre Selbstliebe deutlich verbessern, indem Sie an Ihrer Einstellung zu sich selbst arbeiten. In jedem von uns sind seit der Kindheit bestimmte Muster auf unbewusster Ebene aktiv. Und normalerweise sind zumindest einige davon wenig hilfreich oder sogar reichlich...