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Internationales Projektmanagement. Der Einfluss interkultureller Kompetenz auf die erfolgreiche Umsetzung von Projekten in China

AutorClaudia Wohlatz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl203 Seiten
ISBN9783668058484
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, SRH Hochschule Riedlingen, Veranstaltung: B.A. Economics and Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zunehmende Globalisierung der Märkte bringt eine erhöhte Anzahl internationaler Vorhaben mit sich, größtenteils in Form von Projekten. Durch die Internationalisierung nehmen auch die Herausforderungen in der Umsetzung der Projekte zu. Ein kompetenter Umgang mit diesen Problemstellungen entscheidet letztendlich über Erfolg oder Misserfolg eines Projektes. Eine der größten Herausforderungen besteht in den Unterschiedlichkeiten in der jeweiligen Arbeitskultur, welches sich in der Komplexität der Regeln und Normen der Kultur äußert und zumeist unbewusst bleibt. Einen wesentlichen Faktor für einen internationalen Projekterfolg und damit der Handhabung der kulturellen Unterschiede stellt die interkulturelle Kompetenz des Projektleiters dar. Die Arbeit setzt sich mit der Thematik der interkulturellen Kompetenz als wesentliche Schlüsselkomponente für die erfolgreiche Abwicklung von Projekten am Beispiel China auseinander. Zur Beantwortung der zentralen Forschungsfrage wurde eine qualitative empirische Untersuchung durchgeführt. Auf der Grundlage eines halbstandardisierten Interviews wurden insgesamt 6 Projektleiter aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen mit Projekterfahrung von mehreren Jahren in China befragt. Untersucht wurden deren subjektive Erfahrungen im Umgang mit den kulturellen Unterschieden in China und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um sich in verschiedenen Kontextsituationen angemessen zu verhalten. Die inhaltsanalytische Auswertung nach Mayring zeigt, dass die Projektmanager hohen Anforderungen im Umgang mit den kulturellen Unterschieden in China ausgesetzt sind und interkulturelle Kompetenz zur Bewältigung dieser Unterschiede benötigen. Das Vorhanden-sein von Wissen und das Verständnis der chinesischen Kultur verleiht dem Projektleiter die Kompetenz, verhaltensangepasst mit den chinesischen Teammitgliedern interagieren und damit auch erfolgreich in der Abwicklung von Projekten sein zu können.

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Leseprobe

3. Methodisches Vorgehen


 

In diesem Abschnitt der Arbeit wird nach der im Kapitel 2.6. erfolgten Präzisierung der Zielsetzung der vorliegenden Bachelorarbeit zunächst der Aufbau und die gewählte Forschungsmethode der empirischen Untersuchung beschrieben. Im Anschluss wird die Vorgehensweise bei der Datenerhebung dargestellt. Abschließend erfolgt die Datenaufbereitung und -auswertung und damit die Präsentation des Untersuchungsergebnisses.

 

3.1. Aufbau der empirischen Untersuchung


 

Der Prozess der empirischen Untersuchung dieser Bachelorarbeit begann mit einer Recherche und der Auswahl einer geeigneten Forschungsmethode. Nach der Festlegung der Untersuchungsmethode erfolgte im nächsten Schritt eine Bestimmung des Begriffes der qualitativen Analyse sowie eine Begründung, warum diese Methode verwendet wird. Im Anschluss wurde für das Erhebungsverfahren des halbstandardisierten Interviews ein Interviewleitfaden konzipiert, dessen Grundlage die gewonnenen Erkenntnisse aus der Literatur-recherche bilden. Nach Bestimmung der Interviewpartner und der dazu-gehörigen Vorbereitungsphase wurden die halbstandardisierten Interviews durchgeführt. Im weiteren Verlauf wurden die Daten aufbereitet, inhalts-technisch ausgewertet und gegenübergestellt.

 

3.2. Erläuterung und Auswahl der Methode


 

3.2.1. Qualitative Sozialforschung


 

Zu Beginn einer jeden Arbeit muss eine Entscheidung getroffen werden, welche Forschungsmethode zur Realisierung des Forschungszieles eingesetzt werden soll. Es existieren zahlreiche Methoden und Verfahren in dem Entscheidungs-prozess, die sich entweder als qualitativ oder quantitativ charakterisieren lassen. Quantitative Methoden bieten sich an, wenn einem vorab festgelegten Muster gefolgt werden soll. Es müssen daher bereits Theorien und Modelle über den Gegenstand der Forschung zu Beginn des Forschungsprozesses vorliegen, woraus anknüpfend Hypothesen abgeleitet werden, die im Forschungsprozess überprüft werden.

 

Qualitative Forschungsmethoden werden dann eingesetzt, wenn das Ziel des Forschungsprozesses die Exploration unbekannter Phänomene und die Entwicklung neuer Theorien und Modelle ist. Das Erkenntnisinteresse gilt insofern dem Erforschen von Lebenswelten und Interaktionen, wobei sich der Prozess als dynamisch gestaltet. Im Mittelpunkt des qualitativen Forschungsinteresses stehen dabei die persönlichen Sichtweisen der Befragten.[63] In der vorliegenden Bachelorarbeit geht es um den Einfluss von interkultureller Kompetenz auf die erfolgreiche Umsetzung von internationaler Projektarbeit in China. Es soll herausgearbeitet werden, welchen kulturellen Herausforderungen Projektmanager in China gegenübergestellt sind und inwieweit interkulturelle Kompetenz eine entscheidende Rolle in der erfolgreichen Durchführung von Projekten in China spielt. Im Vordergrund des Forschungsinteresses stehen hier die subjektiven Erfahrungen und Meinungen der Interviewpartner. Zur Bearbeitung dieser Zielsetzung wird folglich die qualitative Forschungsmethode zu Grunde gelegt.

 

3.2.2. Methodik der Datenerhebung und -erfassung


 

Nach Klärung der Forschungsmethode und Entscheidung über die qualitative Vorgehensweise für die vorliegende Bachelorarbeit, war es im nächsten Schritt erforderlich, eine geeignete Erhebungs- und Auswertungsmethode auszu-wählen. Im vorliegenden Fall wurde das Datenerhebungsinstrument „Interview” ausgewählt, da es weitläufig als das effektivste und effizienteste Erhebungs-instrument innerhalb der qualitativen Sozialforschung gilt, um thematisch aussonderbare, sprachlich explizierter Wissensbestände zu rekonstruieren.[64] Das bedeutet, dass es nicht um eine reine Wiedergabe oder Nacherzählung geht, sondern den Interviewten die Aufgabe zukommt, Erfahrungen, Wissen und Ereignisse aktiv zu gestalten. Die Interviews mit den deutschen Projektmanagern wurde mittels dem halbstandardisierten Interview unter Zuhilfenahme eines Interviewleitfadens durchgeführt. Im Anschluss wurden die Interviews anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Sowohl die Erhebungsmethode „Halbstandardisiertes Interview” als auch die Auswertungsmethode „Qualitative Inhaltsanalyse” werden jeweils in einem eigenen Kapitel näher erklärt.

 

Im qualitativen Forschungsprozess muss ein regelrechtes Vorgehen und eine genaue Dokumentation des Ablaufs berücksichtigt werden.

 

3.3. Die Erhebungsmethode


 

In der qualitativen Sozialforschung gibt es eine Reihe von unterschiedlichen Interviewformen wie z. B. das narrative Interview, das fokussierte Interview, das problemzentrierte Interview, das halbstandardisierte Interview etc. In der vorliegenden Bachelorarbeit wurde das halbstandardisierte Interview für die Durchführung der Interviews gewählt. Diese Form des Interviews eignet sich optimal, wenn Themenbereiche vorab klar abgesteckt werden können bzw. einzelne Bewertungsdimensionen abgefragt werden sollen. Es kann aber auch zur qualitativen Analyse kleinerer Gruppen bzw. von Einzelfällen verwendet werden.[65]

 

3.3.1. Das halbstandardisierte Interview


 

Das halbstandardisierte Interview gehört zur Kategorie des Leitfaden-Interviews. Diese Art der Befragung gehört zu einer am meisten genutzten Erhebungstechniken innerhalb der empirischen Forschung. Die Durchführung eines Interviews verfolgt das Ziel, Wissen, Erfahrungen sowie Meinungen der befragten Person in einem mündlichen Gespräch zu erheben. Der Gesprächsverlauf ist jedoch mehr von der interviewten Person abhängig und wird von dieser gestaltet und gesteuert. Sie ist in der Lage, frei zu erzählen, zu kommentieren, zu bewerten und zu erklären.

 

Ein halbstandardisiertes Interview enthält sowohl offene als auch geschlossene Fragen, in denen ein resümierendes Urteil der Zielgruppe gewünscht ist. Die offenen Fragen dienen dazu, die Beweggründe und dahinter stehende Motive der befragten Person aufzudecken. Grundlage des halbstandardisierten Interviews bildet ein stark strukturierter Leitfaden, in welchem die Frageformulierung bereits festgehalten ist. Allerdings besteht die Möglichkeit, die Fragen in unterschiedlicher Reihenfolge zu stellen und in den sich entwickelnden Gesprächsverlauf anzupassen. Dem Interviewer obliegt die Entscheidung, die Fragen umzuformulieren oder zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt zu stellen als auch Nebenfragen zu stellen, um Antworten des Befragten zu präzisieren. Mit dieser Interviewform wird gewährleistet, dass die interessierenden Aspekte angesprochen als auch die Interviewergebnisse miteinander verglichen werden können.[66] Ein weiterer Vorteil ist ebenfalls, dass die Befragten frei reden können, ohne in ihren Antworten durch Vorgaben wie beispielsweise bei einem Fragebogen eingeschränkt sind.

 

Für eine gelungene Interviewführung sollte der Interviewer jedoch einige allgemeine Regeln[67] beachten:

 

Interviewer darf die Befragten nicht unterbrechen,

 

Interviewer sollte Pausen zulassen,

 

Interviewer sollte Bewertungen vermeiden,

 

Interviewer sollte nicht Verstandenes durch kurzes und eindeutiges Nachfragen klären.

 

Zudem sollten die befragten Personen den Ort und Termin des Interviews frei wählen können, um ganz im Sinn von Naturalistizität und Kommunikation agieren zu können.[68]

 

3.3.2. Konzeption des Interviewleitfadens


 

Die Entwicklung des Interviewleitfadens erfolgte seitens des Autors nach ausführlicher Literaturrecherche und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit dem Forschungsthema. Bei der Erstellung des Leitfadens (siehe Anhang 7.2.) wurden die von Helfferich formulierten 6 Anforderungen[69] an einen Leitfaden berücksichtigt:

 

 Berücksichtigung der Grundprinzipien qualitativer Sozialforschung und Ermöglichung von Offenheit

 

 Begrenzte Anzahl von Fragen

 

Formal übersichtlich und handhabbar

 

Orientierung am „natürlichen“ Erinnerungs- oder Argumentationsfluss

 

Kein Ablesen von Fragen

 

Priorisierung von spontan produzierter Erzählung

 

Zunächst wurden alle relevanten Gedanken zum Untersuchungsvorhaben notiert und in Themenbereiche, wie z. B. internationales Projektmanagement eingeordnet. Anschließend wurden Fragen formuliert, die im nächsten Schritt konkretisiert und den einzelnen Themengebieten zugeordnet wurden. Ähnliche Fragen wurden zu einer offenen Frage zusammengefasst, um dem Ziel der Reduzierung der Fragen gerecht zu werden. Die formulierten Fragestellungen wurden abschließend in eine zeitlich sinnvolle Reihenfolge gebracht. Der Interviewleitfaden...

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