Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (ZEGK), Veranstaltung: 'Kontaktzone Nordsee. Dänen, Norweger, Normannen und Angelsachsen im 11. Jahrhundert', Sprache: Deutsch, Abstract: 1066 fanden auf englischem Boden zwei Schlachten statt, die das Bild Englands stark verändern sollten. Vier verschiedene Männer aus drei unterschiedlichen Ländern traten kriegerisch gegeneinander an, um die Krone Englands nach dem Tod Edwards für sich zu gewinnen. Graf Harold Godwinson, sein ihm feindlich gesinnter Bruder Tostig, der norwegische König Harald Hardrada und der Herzog der Normandie, Wilhelm, beriefen sich auf jeweils unterschiedlich motivierte Thronansprüche und traten im Kampf gegeneinander an, um die Krone über England für sich zu gewinnen. In einem ersten Schritt werden die Thronansprüche der vier Anführer untersucht und ihre jeweilige Legitimation herausgestellt. Es wird nach dieser kurzen Einführung dann im zweiten Kapitel gezeigt, welcher Art die Ansprüche von Harald, Harold, Tostig und Wilhelm waren, also ob sie erblich bedingt waren, über Familienbande herrührten oder etwa aus der Geschichte heraus konstruiert wurden. Dabei kommt auch automatisch die Frage auf, ob und inwieweit der einzelne Anspruch beziehungsweise dessen Legitimationsargumentation haltbar oder beweisbar ist. Mit welcher Taktik im Einzelnen gekämpft wurde, welche Entscheidungen in den Schlachten von 1066 fielen und was dies im Speziellen für England und die Anwärter bedeuteten sollte, wird im dritten Kapitel dieser Arbeit herausgearbeitet. Daran schließt sich eine Darstellung der beiden Schlachten von 1066 an, in der herausgearbeitet wird, wie versucht wurde, im Einzelnen den Thronanspruch voranzubringen und durchzusetzen, aber auch wie gekämpft wurde und eventuelle Besonderheiten werden aufgezeigt werden. Die Darstellung und Analyse innerhalb dieser Arbeit stützt sich hauptsächlich auf die Quellen, die als bekannt vorausgesetzt werden. Als Hauptquellen werden die Gesta Guillelmi des normannischen Chronisten Wilhelm von Poitiers (geschrieben zwischen 1071 und 1076) herangezogen sowie die Angelsächsische Chronik, welche über die Schlacht berichtet und ausführliche Informationen über die Machtverhältnisse und -verschiebungen in den Jahrzehnten zuvor liefert. Die großen narrativen nordischen Quellen geben Auskunft über Hardrada, die Schlacht von Stamford Bridge sowie auch die im 12. Jahrhundert entstandene »Geschichte der Könige von Norwegen« des Benediktiners Theodoricus Monachus. Die entsprechende Sekundärliteratur wird nur herangezogen, um auf detailliertere Darstellungen einzelner Gedanken und Argumente zu verweisen oder Forschungskontroversen aufzuzeigen.
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