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E-Book

Was Tote über das Leben wissen

Wahrhaftige und unglaubliche Botschaften aus dem Jenseits

AutorThomas John
VerlagHeyne
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783641178956
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
»Die Toten wissen mehr über das Leben als wir selbst«, ist sich Thomas John sicher. Als Brückenbauer zwischen Diesseits und Jenseits übermittelt er die Botschaften Verstorbener an die Hinterbliebenen. Seine faszinierenden Begegnungen mit den Toten sind nicht nur spannend und durchaus unterhaltsam: Sie erinnern uns vor allem daran, dass der Tod nicht das Ende ist. Dass die Seelen geliebter Menschen immer um uns sind. Und in besonderen Zeiten, wenn wir sie dringend brauchen, bieten sie uns ihre Hilfe an.

Thomas John ist eines der populärsten Medien in den USA, zu seinen Klienten zählen Prominente wie Jennifer Lopez und Courteney Cox. Auf seinen weltweiten Veranstaltungen begeistert er ein großes Publikum mit eindrucksvoll präzisen Botschaften, die er aus dem Jenseits übermittelt.

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Leseprobe

Mit den Verstorbenen leben

Nicht dass ich Angst vor dem Sterben hätte, ich möchte nur nicht dabei sein.

WOODY ALLEN

Wumm! – Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit vier, ganz allein in meinem Zimmer, von einem unbekannten, ohrenbetäubenden Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Da lag ich nun in meinem Bett und sah an die mit Leuchtstickern übersäte Decke, die das gespeicherte Tageslicht jetzt als fahles grünes Leuchten wiedergaben. Ich hatte einen roten Schlafanzug an, mit weißen Füßen. In einem war ein kleines Loch, durch den ein Zeh herauslugte.

Ich holte meine Taschenlampe unter dem Bett hervor und schwenkte den Lichtkegel hin und her. Mein Papa hatte sie mir gegeben, damit ich Schattenspiele machen konnte, wenn ich Angst hatte oder einfach nicht gern allein sein mochte. »Dann musst du mich nicht unbedingt wecken«, hatte er gesagt.

In dem Ritterburg-Hochbett, das mein Onkel mir gebaut hatte, fühlte ich mich sicher, und so schaute ich um den Kopfteilpfosten herum. Ich richtete die Lampe auf den Kleiderschrank und sah etwas, das ich nie vergessen werde. Da war etwas Dunkles und Nebelhaftes, so als hätte sich schwaches Licht zu etwas verdichtet. Das Bild eines Mannes zeichnete sich ab. Er war gekleidet, wie ich ihn vielfach auf alten Fotos gesehen hatte. Ich erkannte ihn sofort, ich musste nicht erst überlegen. Es war beinahe so, als hätte ich sein Erscheinen erwartet, als hätte ich mich jede Minute dieser vier kurzen Jahre meines Hierseins darauf vorbereitet.

»Puppa!«, rief ich. Ich hatte keine Angst, eigentlich war ich nicht einmal überrascht, ich saß da und staunte.

Eine tiefe Stimme sagte: »Jack hat meine Armbanduhr, Junge. Sag das Mama und Papa. Ich hab dich lieb.« Dann verschwand die Erscheinung. Was die Worte bedeuteten, wusste ich nicht.

Aber gleich darauf hörte ich die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern aufgehen, und zwei Sekunden später, ich stand inzwischen mitten im Zimmer, flog die Tür auf, und mein Vater stand in Boxershorts und Baumwollsocken da. »Was ist hier los?«, wollte er wissen.

»Puppa war da!«, rief ich. »Puppa ist gekommen.«

»Du hast Puppa gesehen?«, fragte er barsch. »Meine Güte, Junge, was redest du da?«

Ich fing an zu weinen. Gleich war mein Vater da und nahm mich auf den Arm. Er küsste mich auf die Wange. So kannte ich ihn – er polterte los, und dann tat es ihm leid. »Ist schon gut, mein Kleiner. Nachts passieren manchmal komische Sachen.«

So begann mein Leben als Medium, als Seher, Wahrsager und Mystiker. Sehr bald ging mir auf, dass »komische Sachen« nicht nur nachts passieren, sondern den ganzen Tag – und mir eigentlich ständig. Noch im gleichen Jahr lernte ich, dass die Toten zwar tot sein mögen, aber doch noch eine Menge zu sagen haben und es meine Aufgabe ist, ihnen zuzuhören. Als Kinder lernen wir, beim Überqueren der Straße in beide Richtungen zu schauen und von Fremden keine Süßigkeiten anzunehmen. Ich musste zusätzlich lernen, dass man den Toten besser nicht widerspricht. Sie wissen oft mehr als die Lebenden.

Als Hellseher und Medium verfüge ich über zwei besondere Fähigkeiten: Ich habe Zukunftsvisionen und sehe, woher die Leute kommen und wohin sie gehen. Und als Medium kann ich Kontakt mit den Geistern Verstorbener aufnehmen. Zusammen laufen diese beiden Gaben darauf hinaus, dass ich eine Menge Stimmen höre und viel zu sehen bekomme. Es erstaunt die Leute, es beschäftigt sie, bringt sie durcheinander und fasziniert sie. Bei einer Cocktailparty ist es der beste und zugleich der schlechteste Beruf, den man haben kann – die Leute wollen entweder den ganzen Abend mit einem reden oder sie meiden einen wie die Pest.

Es geht mir aber gar nicht darum, Sie zum Glauben an hellsichtige Medien zu überreden. Ich möchte Sie nicht vom Leben nach dem Tod überzeugen. Ich habe nicht einmal vor, Ihnen von mir zu erzählen (auch wenn ich dieses Buch schreibe). Es ist ein Buch über Menschen, die von uns gegangen sind und uns doch weiterhin lieben und leiten. Es sind Geschichten von Klienten, die im Laufe der Jahre bei mir waren, von Herzen bereit, etwas von drüben zu hören, und voller Vertrauen, dass ich sie auf den richtigen Weg führen würde. Es soll in diesem Buch anhand von Einzelberichten erkennbar werden, wie ungemein heilsam die Kontaktaufnahme mit der anderen Seite sein kann, mit unserem »Geist-Team« von Engeln, geliebten Menschen und Führern.

Bei dieser Arbeit wird man immer wieder mit unglaublichen Geschichten und lebensverändernden Erlebnissen konfrontiert. Und mir geht es beim Schreiben dieses Buchs vor allem darum, die Erlebnisse zu schildern und die damit verbundenen Fragen nach bestem Vermögen zu beantworten. Sie werden viel über mein Leben und meine Arbeit erfahren, aber eigentlich möchte ich, dass Sie das von den Verstorbenen Mitgeteilte als Inspiration für Ihren eigenen Lebensweg nutzen. Denken Sie jedenfalls nicht, Sie sollten jetzt ein ganzes Buch über die Toten anderer Leute lesen. Nein, es ist kein Buch über Tote. Es handelt von universal gültigen Mitteilungen und dem, was aus ihnen zu lernen ist; es handelt von Heilimpulsen, wie wir sie uns alle wünschen.

Wer sich von drüben meldet, kann dafür die unterschiedlichsten Gründe haben. Es kann sich um eine Beschreibung oder Mitteilung handeln, mit der bekräftigt wird, dass der- oder diejenige sich tatsächlich in der Welt der Geister aufhält. Das kann durch die Übermittlung von Namen und Daten geschehen, durch bestimmte Informationen über ihr Leben, mit denen die Person etwas anfangen kann, die mir gerade gegenübersitzt. Das ist zwar in mancher Hinsicht der spannendste Teil eines medialen Readings, einfach weil es unseren Alltagsverstand herausfordert, aber für die Lösung der Probleme und Fragen, mit denen man zu einem Medium geht, gibt es nicht unbedingt viel her. Was man hier an »Bestätigung« bekommt, bestätigt vielfach nur das, was man ohnehin schon weiß, etwa bestimmte Erinnerungen oder wichtige Namen und Details.

Solche Mitteilungen können zwar die Verbundenheit bekräftigen und verstärken, aber sie dienen nicht der spirituellen Entwicklung meiner Klienten oder bewegen sie zu einschneidenden Änderungen in ihrem Leben. Dazu kommt es erst durch Mitteilungen einer anderen und weitaus bedeutsameren Art, nämlich wenn ein Geist sich meldet und den Kontakt zu den Lebenden sucht, weil er etwas Wichtiges und Lehrreiches für ihr Leben zu vermitteln hat. Dabei kann es um Liebe und Dankbarkeit, um glückliche Fügung oder auch um Vergebung gehen. Die Toten können uns vieles über das Leben auf der Erde sagen, und sie können uns auf mancherlei Weise leiten. Viele Menschen sind innerlich allzu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt – was wir hätten tun sollen oder können oder was wir gern getan hätten. Wir sind mit dem falschen Menschen ausgegangen, haben den falschen Menschen geheiratet, haben zu viel Geld ausgegeben oder die falsche Stelle angenommen. Passiert irgendetwas Schlimmes, plagen wir uns mit Schuldgefühlen, statt zu sehen, dass dadurch womöglich positive Entwicklungen angebahnt werden, wenn wir es nur zulassen. Die Toten betrachten diese Erde ganz anders, nämlich als Klassenzimmer und Spielplatz, wo immer etwas zu lernen ist und wir aus allem Guten oder Schlechten wichtige Lehren ziehen können.

Wenn wir den Körper verlassen, sieht unser Geist das Leben und seine Probleme von einer ganz anderen Warte aus. In dieser neuen Klarheit ist der Geist eines verstorbenen geliebten Menschen geradezu darauf versessen, uns aus seiner neuen Sicht der Dinge heraus zu helfen. Geister lassen die gewöhnlichen Dinge des Lebens, von denen wir mehr oder weniger stark besetzt sind, hinter sich.

Ich werde oft gefragt, ob die Geister wirklich um uns sind, und die Antwort lautet Ja und Nein, was nicht unbedingt leicht nachzuvollziehen ist. Manchmal sage ich scherzhaft, dass die Toten ihr eigenes Leben haben und nicht überall gleichzeitig sein können. Tatsächlich sind sie sehr oft um uns, aber sie gehen immer wieder auch ihren eigenen Dingen nach. Sie haben drüben, auf der anderen Seite, Aufgaben und Pflichten; viele Geister haben sich bei Readings zu Wort gemeldet und mir von Ihren Aufgaben in der Welt erzählt, doch das ist eine andere Geschichte. Mit Sicherheit kann ich aber nach Tausenden Readings mit Gruppen, bei Einzelsitzungen in meiner Praxis in Chelsea oder am Telefon sagen, dass sie wirklich mit uns kommunizieren möchten. Sie freuen sich über die Verbindung, und das ist so, weil sie uns lieben. Die Verbindung hilft uns, aber sie ist auch für die Geister gut. Sie gehört zu ihrem »Job« auf der anderen Seite. Indem sie die Lebenden unterweisen, können die Geister in höhere Dimensionen aufsteigen. Um solche universalen Botschaften und Unterweisungen soll es in diesem Buch gehen.

Eine andere häufig gestellte Frage, vielleicht die häufigste überhaupt, lautet: »Sehen Sie die Toten?« Diese Frage ist grundsätzlich erst mal mit Ja zu beantworten, aber es kommt auch vor, dass ich sie nicht sehe. Es hängt davon ab, wie der betreffende Geist sich mitteilen möchte. Das kann durch Zeichen und Symbole sein, durch bildhafte Eindrücke aus seinem Leben, durch persönliche Erfahrungen. Häufig zeigen sie sich auch in körperlicher Gestalt, weshalb ich dann sagen kann, dass ich die Toten sehe. Aber ich sehe auch Bilder, ich habe Empfindungen und höre Laute, und aus all dem entsteht ein Gesamteindruck, dem ich entnehme, mit wem ich es zu tun habe und was dieser Geist mitteilen möchte.

In diesem Buch werden Sie nicht viel von »Superbewusstsein«, »Chakren«, »Channeling« und esoterischen Dingen dieser Art hören. Ich möchte alles sehr...

Blick ins Buch

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