GRILLEN MIT BRIKETTS & HOLZKOHLE
MASTERING THE FIRE
Vor Hunderttausenden von Jahren hat wahrscheinlich einer unserer Urahnen sein Stück Fleisch über einem Lagerfeuer gebraten und anschließend Erde auf die Glut gestreut, um sie zu löschen. Es ist gut möglich, dass er wenige Tage später zurückkam und feststellte, dass sich die Glut in schwarze Klumpen verwandelt hatte. Als er dann herausfand, dass er diese Klumpen wieder anzünden konnte, hat er das Kochen im Freien für immer verändert.
Heute nennen wir diese schwarzen Klumpen Holzkohle. Ihre Entdeckung zog dann auch die Erfindung von Briketts nach sich. Für das Grillen habe beide bedeutende Vorteile gegenüber reinem Holz: Sie brennen heißer. Sie entwickeln weniger Rauch. Und sie brennen gleichmäßiger. Das war für den Urahnen ein echter Gewinn, und ist es für den modernen Gartengriller bis heute.
BRENNMATERIALIEN
HOLZKOHLE
Die Herstellung von Holzkohle beginnt üblicherweise damit, dass in einem Meiler Holzscheite aufeinandergestapelt und dann mit Erde abgedeckt werden. Die Scheite werden anschließend an einem Ende angezündet und glimmen nun einige Tage lang, währenddessen das Feuer in der sauerstoffarmen Umgebung viele der im Holz befindlichen flüchtigen Substanzen verbrennt. Übrig bleibt nahezu reiner Kohlenstoff, mit anderen Worten Holzkohle.
Das Grillen über einem Holzkohlefeuer ist eine Erfahrung voll spannender Herausforderungen. Sobald die Kohlen brennen, sprühen sie Funken, knistern und knallen manchmal, wenn sie ihre Höchsttemperatur erreicht haben. Dann werden die im Holz eingeschlossenen Gase freigesetzt. Holzkohle wird schnell sehr heiß. Ihre intensive Hitze führt in Sekundenschnelle zur Krustenbildung des Grillguts, verleiht der Oberfläche eine appetitliche Bräune und dem Grillgut wunderbar saubere Raucharomen.
Das Raucharoma rührt in den meisten Fällen von nur einer Holzart her, etwa Mesquite oder Hickory. Ein Sack mit Holzkohle enthält allerdings häufig auch eine Mischung verschiedener Hölzer, etwa Eiche und Buche, dazu können Hölzer aus Südamerika oder Afrika kommen.
Hat Holzkohle einmal ihre Höchsttemperatur erreicht, nimmt ihre Hitze schnell wieder ab. In vielen Fällen verläuft die Kurve von stärkster zu mittlerer Hitze in etwa 1 Stunde. Wenn die Temperatur beim Grillen konstant bleiben soll, muss Kohle nachgelegt werden.
BRIKETTS
Vater der Briketts ist Henry Ford. Er, der es hasste, Sachen wegzuwerfen oder zu vergeuden, entwickelte in den 1920er-Jahren, ein Verfahren, wie er die großen Mengen an Holzresten aus der Produktion seiner Automobilfirma weiterverarbeiten konnte. Inspiriert von den Arbeiten des Chemikers Orin Stafford wurden nach dem Verkohlungsprozess die Holzkohlestücke fein gemahlen und anschließend mit einem Bindemittel vermengt. Heraus kam eine Mischung, die zu kleinen »Brennkissen« gepresst werden konnte.
An der Herstellung von Briketts hat sich seitdem im Prinzip nichts geändert. Damit die »Kissen« ihre Form behalten, wird als Bindemittel üblicherweise eine natürliche Stärke verwendet. Der größte Vorteil von Briketts gegenüber Holzkohle ist die Gleichmäßigkeit ihrer Größe und Form. Mit ihnen lässt sich die Hitze im Grill leicht kontrollieren, der Temperaturverlauf bleibt konstant. Briketts benötigen im Gegensatz zu Holzkohle, die schnell glüht, dafür aber eine kürzere Brenndauer hat, zum Anzünden häufig 35 bis 45 Minuten. Aus diesem Grund garantieren hochwertige Briketts aber auch eine lang anhaltende Glut.
Warum? Für ein schnelles Anzünden darf das Ausgangsprodukt nicht zu stark gepresst sein, für eine lange Brenndauer wiederum muss es stärker gepresst sein. Die Magie beim Grillen beginnt, wenn beides aufeinandertrifft.
WEBER®-GRILL-HOLZKOHLE
Eine Mischung aus Buche, Eiche und Hainbuche ist das Geheimnis der Weber®-Grill-Holzkohle. Das Trio verringert Funkenflug sowie Rußbildung und ist innerhalb von etwa 15 Minuten vorgeglüht. Die Kohlestücke sind größer als üblich, weshalb sie für rund 1 Stunde für Hitze im Grill sorgen – ideal für Grillgut mit kurzen Garzeiten.
WEBER®-BRIKETTS
Buche, Eiche, Birke und Hainbuche sind die »Hauptzutaten« der Weber®-Briketts. Im richtigen Mengenverhältnis schwelen die Holzsorten über mehrere Stunden unter Zufuhr von sehr wenig Sauerstoff. Danach wird der Holzkohlenstaub ohne chemische Zusätze mit Wasser und Weizenstärke vermengt und in einer hydraulischen Presse zu gleich großen Briketts geformt. Weber®-Briketts haben eine lange Brenndauer und hinterlassen nur eine geringe Menge an Asche.
Weber®-Briketts vereinen die Vorteile von Holzkohle und Briketts. Die Rillen auf der Brikettoberfläche bewirken eine bessere Luftzufuhr, was das Anzünden auf nur 20 Minuten verringert. Weber®-Briketts sind zudem größer als Standardbriketts, was zu einer lang anhaltenden Glut von über 3 Stunden führt. Sie sind also ideal zum Grillen eines großen Bratens oder für einen Grillabend, an dem sich keiner um lästiges Nachlegen kümmern möchte.
Briketts brennen länger als Holzkohle, sodass seltener nachgelegt werden muss. Man könnte sagen, dass sie aufgrund ihrer lang anhaltenden Glut die »sicherere Wahl« sind. Holzkohle dagegen brennt heißer..
Nicht genügend Kohle zu benutzen kann dazu führen, dass das Grillgut unzureichend angebraten wird. Ein verbreiteter Fehler jedoch ist, zu viel Brennmaterial zu verwenden: Fleisch, das über einen längeren Zeitraum bei niedrigerer Temperatur zubereitet wird, kann dabei verbrennen. Es ist wichtig, Ihre Kohle gut kennenzulernen.
KOHLE ANZÜNDEN
Mit Hilfe eines Anzündkamins (siehe Abb. rechts) lässt sich einfach und zuverlässig jede Art von Kohle anzünden. Er besteht aus einem Zylinder aus Stahlblech mit Griff, in dem innen ein Drahtrost befestigt ist. Nehmen Sie den Grillrost Ihres Grills ab, legen Sie einige Anzündwürfel auf den Kohlerost und stellen Sie den Anzündkamin direkt darüber. Füllen Sie den Kamin nach Wahl mit Holzkohle oder Briketts. Zünden Sie die Anzündwürfel durch die seitlichen Löcher an. Holzkohle wird innerhalb von etwa 15 Minuten durchgeglüht und an den Rändern mit Asche überzogen sein: ein Zeichen dafür, dass Sie die Kohlen auf dem Kohlerost verteilen können. Briketts benötigen zum Durchglühen zwischen 20 und 45 Minuten. Achten Sie darauf, dass sie von einer feinen weißen Ascheschicht überzogen sind oder die oberen Briketts Feuer gefangen haben. Dann können sie auf dem Kohlerost verteilt werden.
Alternativ zu einem Anzündkamin legen Sie einige Anzündwürfel mittig auf den Kohlerost, schichten pyramidenförmig Kohle darüber und zünden die Würfel an. Wenn sich die Kohlen in der Mitte entzündet haben, stapeln Sie die noch nicht glühenden Kohlen mit einer Grillzange obendrauf. Sobald alle Kohlen brennen, können sie nach Belieben auf dem Kohlerost verteilt werden.
WIE VIEL KOHLE WIRD BENÖTIGT?
Das ist abhängig davon, ob sie Holzkohle oder Briketts verwenden, zudem von der Größe Ihres Grills, der Art des Grillguts, aber auch vom Wetter, von der Luftfeuchtigkeit usw. Bei Weber®-Briketts lässt sich die benötigte Menge am einfachsten mit einem Weber® RapidFire® Anzündkamin abmessen. Als grober Richtwert gilt, dass eine ganze Füllung eine Hitze von 260–270°C erzeugt, eine Dreiviertelfüllung 220–230°C und eine halbe 180–190°C. Abhängig davon, ob Sie Holzkohle oder Briketts verwenden, müssen Sie während des Grillens gegebenenfalls nachlegen. Für Weber®-Briketts gilt als Faustregel, dass eine Kaminfüllung 2 kg Briketts entspricht: die ideale Menge für einen 57 cm großen Kugelgrill und eine Glutdauer von 3 Stunden. Die unregelmäßige Form und Größe von Holzkohlestücken dagegen macht es schwieriger, den Anzündkamin gleichmäßig mit ihnen zu füllen. Wenn Sie daher die glühenden Kohlen aus dem Kamin auf dem Rost verteilt haben, fügen Sie am besten noch ein paar größere Stücke hinzu, damit das Glutbett nicht zu klein ist und die Kohlen eng genug aneinanderliegen.
Anzündwürfel garantieren ein geruchsneutrales, ungiftiges Anzünden der Kohlen.
Ein Weber® RapidFire® Anzündkamin kann als »Messbecher« für Briketts genutzt werden. Wie viele Briketts Sie benötigen, entnehmen Sie der Bedienungsanleitung Ihres Grills.
DIE ZWEI-ZONEN-GLUT
1-2-3 FERTIG!
1 Einen Weber® RapidFire® Anzündkamin bis zum Rand mit Kohlen füllen und diese vorglühen, bis sie mit feiner Asche überzogen sind oder die oberen Briketts Feuer gefangen haben.
2 Die glühenden Kohlen dicht an dicht in einer Lage so auf dem Kohlerost verteilen, dass er mind. zur Hälfte, aber höchstens zu drei Vierteln bedeckt ist.
3 Den Grillrost einsetzen, den Deckel schließen und die Kohlen auf die gewünschte Temperatur herunterbrennen lassen. Dabei alle Lüftungsschieber geöffnet...