Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Italienisch, Note: 1,3, Universität Potsdam (Romanistik), Veranstaltung: Didaktik des Fremdsprachenunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Fremdsprachenlernen gilt heute als wesentlicher Bestandteil der europäischen Bildungspolitik. Im Aktionsplan 2004-2006 wurden explizit die Leitlinien für das lebenslange Sprachenlernen und den Erhalt der Sprachenvielfalt formuliert. Jeder europäische Bürger soll demnach neben seiner Muttersprache zwei weitere Gemeinschaftssprachen beherrschen. Im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen wird dabei vor allem die Gleichwertigkeit aller europäischen Sprachen betont, denn das ausdrückliche Ziel ist es: 'durch vermehrte Kenntnis nationaler und regionaler Sprachen - auch solcher, die nicht so häufig gelehrt werden - den Reichtum und die Vielfalt des kulturellen Lebens in Europa zu erhalten und weiterzuentwickeln'. Diese Position des Referenzrahmens macht deutlich, dass der moderner Fremdsprachenunterricht die mehrsprachige Kompetenz der Schüler entwickeln, d.h. Möglichkeiten zum sprachübergreifenden, vernetzenden Lernen schaffen muss. Dies gilt in besonderem Maße für den in der gymnasialen Oberstufe spät einsetzenden FU in den so genannten Tertiärsprachen. Das große Potenzial dieses Unterrichts liegt in der Anknüpfung an die Sprach(lern)erfahrungen der Schüler/innen, die Einbeziehung des positiven wie negativen Sprachtransfers als auch die Behandlung sprachübergreifender Lerntechniken und -strategien. Ziel der folgenden Arbeit ist es deshalb aufzuzeigen, wie das vernetzte und sprachübergreifende Lernen für den in der gymnasialen Oberstufe beginnenden Italienischunterricht nutzbar gemacht werden kann. Den Schlüssel hierfür liefert die Interkomprehensions- und Mehrsprachigkeitsdidaktik. Im ersten Kapitel soll zunächst definiert werden, was in der Fremdsprachendidaktik unter dem Begriff Tertiärsprachen zu verstehen ist. Aufbauend dazu soll am Beispiel des Fachs Italienisch deutlich gemacht werden, welche Stellung die Tertiärsprachen derzeit innerhalb der Schulsprachenpolitik einnehmen. Im zweiten Kapitel werden schließlich die Charakteristika des schulischen Tertiärsprachenunterrichts näher beleuchtet. Besondere Berücksichtigung finden hierbei das fortgeschrittene Alter der Lernenden, ihre besonderen motivationalen Voraussetzungen sowie ihre heterogenen Vorkenntnisse. Im letzten Kapitel soll das Konzept der EuroComRom-Methode zunächst vorgestellt und weiterführend an einem konkreten Beispieltext aufgezeigt werden, wie die Förderung der rezeptiven Fähigkeiten im schulischen Tertiärsprachenunterricht genutzt werden kann.
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