KOCHEN
MIT DEM
DUTCH-OVEN
Die Dutch-Oven gibt es in verschiedenen Größen.
WAS IST EIN DUTCH-OVEN UND WIE FUNKTIONIERT ER?
Dieser Punkt ist schnell erklärt: Der Dutch-Oven ist ein schwerer Topf aus Gusseisen mit einem exakt passenden Deckel. Es gibt die Dutch-Oven in verschiedenen Größen zwischen acht und 16 Zoll Durchmesser und einige in tiefen und flachen Ausführungen. Aufgrund der EU-Bürokratie mussten wir die Töpfe umbenennen, da die handlichen Zoll-Größen verboten sind und alles in Zentimeter angegeben werden muss. Wir behelfen uns damit, dass der 12-Zoll-Dutch-Oven jetzt 12er Dutch-Oven heißt.
Das massive Gusseisen heizt sich langsam und schonend für die Speisen auf. Einmal erhitzt, benötigt ein Dutch-Oven erstaunlich wenig Glut für den Garvorgang. Das schwere Material gleicht die unregelmäßige Hitze eines Feuers aus und gibt diese schonend an die Speisen weiter. Der eingeschliffene Deckel hält den Topf durch sein Gewicht und die exakte Passform dicht verschlossen. Die Speisen garen dadurch im eigenen Dampf, ähnlich wie in einem Dampfdrucktopf. Fleisch wird so unvergleichlich zart und saftig.
Der Dutch-Oven ist mit drei Beinen ausgestattet, damit man die Glut darunterschieben kann. Warum nur drei Beine? Ganz einfach: Drei Beine wackeln nie!
Der Deckel besitzt einen erhöhten Rand, damit die darauf geschichtete Glut nicht herunterfällt. So wird der Dutch-Oven von allen Seiten aufgeheizt.
Der Deckel ist gleichzeitig eine Bratpfanne. Er wird dazu mit der Oberseite nach unten auf einen Pfannenknecht gestellt und mit einigen wenigen Kohlen geheizt. So werden Steaks, Speck, Eier oder Pfannkuchen gebraten.
Das Funktionsprinzip eines Dutch-Ovens mit Ober- und Unterhitze.
DIE BASISAUSRÜSTUNG
Um mit Ihrem Dutch-Oven zu kochen, benötigen Sie lediglich den Dutch-Oven mit Deckel, einen Deckelheber, einen Pfannenknecht, sehr hitzebeständige Schutzhandschuhe und natürlich eine kleine Feuerstelle mit Holzkohlebriketts und Kohlenzange. Für all diejenigen, die nicht bei den Pfadfindern gelernt haben, wie man etwas zum Brennen bringt, empfiehlt sich der Einsatz eines Kohlenstarters. Dabei handelt es sich um einen kleinen Ofen, der Ähnlichkeit mit einem Stück Ofenrohr hat. Dieser Kohlenstarter oder Anzündkamin wird von oben mit Holzkohlebriketts und vielleicht mit einer Anzündhilfe befüllt und angesteckt. Mit diesem genialen kleinen Gerät gelingt es jedem, Grillbriketts anzuheizen. Sobald die Briketts anfangen weiß zu werden, haben sie die richtige Temperatur und können zum Kochen mit dem Dutch-Oven verwendet werden.
Die „alten Trapper“ konnten natürlich nicht auf die modernen Grillbriketts zurückgreifen, sondern mussten sich glühender Holzscheite bedienen oder in der baumlosen Prärie mit getrockneten Büffel-Fladen vorlieb nehmen. Was vor hundert Jahren funktionierte, ist zwar heute nicht schlechter geworden, aber warum sollte man nicht die modernen Errungenschaften nutzen? Gerade ungeübte Benutzer des Dutch-Ovens sollten auf Briketts, die sogenannten Grillis, zurückgreifen, da sich der Dutch-Oven damit sehr genau und leicht beheizen lässt. Sie können damit die Temperatur im Dutch-Oven sehr leicht bestimmen. Als Faustformel gilt: Die Zahl auf dem Topf entspricht der Zahl der Briketts für oben und unten, und da die unteren besser heizen, nehmen Sie von den unteren drei Stück weg und legen Sie mit auf den Deckel. Ein Dutch-Oven mit einer 12 auf dem Deckel bekommt 12 + 3 = 15 Stück auf den Deckel und 12 – 3 = 9 unter den Boden und erreicht damit etwa 175 Grad. Ein beliebter Anfängerfehler ist es, den Ofen über und über mit Glut zu bepacken. Das Kochergebnis ist dann meist klein, schwarz und ungenießbar …
WELCHE GRÖSSE IST RICHTIG?
Oven-Größe | Inhalt | Portionen |
Bei denen in der Liste angegebenen Portionen handelt es sich um einen Teller voll – bedenken Sie aber bitte, dass ein hungriger Cowboy zwei oder drei Portionen nimmt. Besser rechnen Sie die benötigte Größe aus, wenn Sie davon ausgehen, dass ein Liter Topfinhalt für eine Person ausreicht. Auch können Sie einen Topf nicht bis zum Rand füllen, was dazu führt, dass in die tiefen Töpfe mehr Flüssigkeit gefüllt werden kann als in die vom Volumen her eigentlich gleichen flachen Modelle eine Nummer größer. Ein weiterer Denkfehler bei der Auswahl der Dutch-Oven ist die Tatsache, dass die Oven in Amerika nicht in erster Linie für Suppen, sondern gerade der 16er Topf zum Backen gedacht ist. Auch sollten Sie in dem 16er Dutch-Oven nichts Flüssiges kochen, da er beim Anheben leicht überschwappt und dann sogar komplett umschlägt und den Inhalt verschüttet.
Als Erstausstattung sollten Sie für eine Familie mit vier Personen einen 12er tief und als weiteren einen 10er anschaffen. Dazu einen Deckelheber, eine Kohlenzange, ein Paar hitzefeste Handschuhe, und schon kann es losgehen!
WAS GIBT ES NOCH?
Natürlich reicht zum Kochen mit dem Dutch-Oven der Topf selbst. Allerdings hat die Firma Lodge noch mancherlei nützliche „Helferlein“ in ihrem Sortiment, die an dieser Stelle kurz vorgestellt werden sollen.
Das wohl praktischste Beiwerk zum Dutch-Oven ist der Deckelheber. Sicherlich kann man sich auch einer Astgabel bedienen, aber gerade bei den größeren Töpfen ist der Deckel recht schwer. Im heißen Zustand merkt man dann schnell, dass er nur unter großen Schwierigkeiten sicher vom Topf und wieder zurück zu bewegen ist, zumal wenn man mit der anderen Hand gerade die zubereitete Speise umrühren möchte.
An der Querstrebe keilt sich auch der größte Dutch-Oven-Deckel sicher fest, sodass Sie ihn einfach und ohne Probleme vom Topf nehmen können. Besonders angenehm ist hierbei, dass der Deckel beim Abnehmen mit dem Deckelheber garantiert waagerecht bleibt. So ist sichergestellt, dass keine Kohlen in das Essen fallen. Durch seine Länge bleibt man weit genug vom heißen Topf und der Glut entfernt, sodass es nicht notwendig ist, zum bloßen „In-den-Topf-schauen“ jedes Mal hitzebeständige Handschuhe anzuziehen.
Deckelheber in Benutzung: Er klemmt den Deckel fest.
Einige heben den Deckel mit dem Haken am Ende der Kelle an, was auch möglich ist, aber Sicherheit vermissen lässt. Wenn Sie schon improvisieren, dann nehmen Sie lieber einen Hammer mit einer Spitze, wie ihn die Dachdecker nutzen. Dieser keilt sich unter dem Griff des Deckels fest und verhindert dadurch auch bei ungleichmäßiger Beladung der Kohlen, dass der Deckel umkippt.
Damit der Deckel des Dutch-Ovens zu einer praktischen Pfanne zum Braten von Speck, Eiern, Pfannkuchen und anderen Leckereien wird, verwendet man am besten den Pfannenknecht. Er passt für alle Größen des Dutch-Ovens und kann durch seinen Faltmechanismus platzsparend untergebracht werden. Sicherlich können zum Abstellen des Deckels auch Steine oder Holzscheite verwendet werden, einen sicheren Stand des Deckels kann man so aber nur schwer erreichen....