Die Sangha HEUTE
Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass das alte System des Sanghas ebenfalls einen Wandel erfährt und wir in einem erneuerten oder anderen System leichter in die Buddha-Natur aufsteigen. Im Bewusstseinskreis von Teilnehmern der Quantensprung-Seminare zum Beispiel achten alle zum einen bei sich selbst und zum anderen gegenseitig auf die Erledigung aller Nuancen der persönlichen Lebensthematik. Und mit dem wichtigsten Hilfsmittel des permanent aktivierten bewussten Beobachters unterstützen alle einander auf höchster Bewusstseinsebene darin, wach zu bleiben.
Sobald dies eintritt, erwächst gleichzeitig eine neue Verantwortung, die nach Umsetzung drängt. Das Licht will hinaus in die Welt. In den Tagen der Neustrukturierung wird als Erfolg das Erfahrene in neue Formen gegossen.
Der am Erwachen Arbeitende fängt an, seine neuen Offenbarungen in für andere Suchende verständliche Worte zu ordnen. Er beginnt ganz automatisch, Tipps an Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen weiterzureichen, wenn er bemerkt, dass diese gerade in einer Sackgasse sitzen. Er empfiehlt erklärende Literatur, verschiedene Übungen, einmal eine Einzelsitzung in der Lebensthementherapie oder die diversen Transformationsseminare. Mit seiner Art der Weitergabe hilft er von nun an den Wissensdurstigen und denen, die erkennbar ein wenig Unterstützung nötig haben.
Mittlerweile steigt eine neue Zeit am Horizont auf, in der wir gefordert werden, mit dem heute verfügbaren Wissen, von der Aufarbeitung der Lebensthematik bis zur Meditation und dem Erwachen in die Buddha-Natur, in uns selbst und dort, wo wir leben, am gesellschaftlichen Marktplatz teilzunehmen. Wegzulaufen vor der Welt, wie es die alten Adepten taten, hilft der eigenen und der Evolution des Kollektivs Mensch wenig.
Weite Reisen erweitern natürlich den Horizont und auch das Streben nach spirituellem Erwachen ist ja in Ordnung, sogar wunderbar. Aber nach vielen Jahren auf der spirituellen Walz kommen wir nicht umhin, uns irgendwann zu verwurzeln, und aus diesen Wurzeln darf unsere Bewusstseinsblume gen Himmel wachsen. Das heißt also, die letzte Hürde des ewigen Hinterherreisens nach Erleuchtung muss irgendwann aufhören, damit wir bei uns selbst eintreffen.
Hier angekommen, durchscheint das Erreichte all unsere Handlungen und zum Sinn des Lebens gehört dann eine ganz spezielle Aufgabe, der wir uns in Liebe und mit aller Kraft widmen, der Berufung und inneren Vision. Der Kreis schließt sich, das Erlernte wird weitergegeben.
Alle Buddhas der Menschheitsgeschichte wiesen darauf hin, dass ein in der Buddha-Natur Platzgenommener zum Werkzeug Gottes wird. Ab sofort strahlt er sein Bewusstsein in die Welt, was Suchende magnetisch anzieht. Er bildet eine Gemeinschaft, die sich zum Ziel setzt, bei anderen Menschen ebenfalls das Unfassbare Wirklichkeit werden zu lassen. Er gründet einen Sangha und dort spielt es keine Rolle, ob dieser nun fünf, hundert oder tausend Seelen beheimatet. Es ist ein Energiefeld, in dem Wachstum leicht fällt.
Schon Buddha sagte: »Wenn auch nur zwei in diesem Sinne tätig werden …«, und bei Osho heißt es: »Sogar nur einer, dann hat das eine Auswirkung auf das Umfeld.« Auch im neuen Sangha-System, in dem die Menschen sich eher auf einer Ebene befinden, gilt das alte Gesetz, und dank der bewussten Aufarbeitung der Lebensthematik greifen die Gesetze des Universums direkter und schneller.
Die Existenz folgt ohne Ausnahme bestimmten Gesetzmäßigkeiten und dies wird alle Zeit so bleiben. Hier bedeutet es, dass das Universum in seiner evolutionären Intention den Menschen entgegenkommt und denen, die bereit sind zu empfangen, neue Offenbarungen für ein schnelleres Unterfangen mit auf den Weg gibt. Dies erzeugt auf Erden Kraftfelder, die sich mal allmählich, mal sprunghaft ausdehnen. So ist es zu erklären, dass die Evolution manchmal festzustecken scheint und dann wieder riesige Quantensprünge vollzieht.
Das morphogenetische Feld ist ein Beispiel für dieses universale Gesetz. Aber aufgepasst! - es wirkt in alle Richtungen. Wo immer Menschen einhellig Entscheidungen treffen oder starke Egos herrschen, erzeugen sie ein wirkungsvolles Energiefeld. Deswegen müssen wir an allen Ecken so genau hinschauen, um die Scharlatane, versteckte Tyrannen oder Wohltäter der Menschheit ausfindig zu machen und im Sinne der Evolution zu reagieren.
Das gilt auch für die kollektive Unbewusstheit der schlafenden Seelen auf unserem Planeten. Wenn wir als Einzelne mit äußerster Kraftanstrengung versuchen, die Welt zu verändern, die Bewusstseinsebene zu erhöhen, kann es passieren, dass man wegen der vielen schlafenden Seelen das Gefühl bekommt, selbst einzuschlafen, und gar tatsächlich einschläft. Das Pendel der Kraftanstrengung kann auch ins Gegenteil umschlagen - in Frustration und das Gefühl von Chancenlosigkeit, und daher ist hier erhöhte Wachsamkeit vonnöten.
Bevor wir nicht erleuchtet sind, kann es sogar gefährlich sein, anderen in der Bewusstseinsarbeit zu helfen. Deshalb empfehle ich, mit der Lebensthemenarbeit erst einmal in die eigene Stille und Ekstase einzutauchen, denn allein damit arbeiten wir schon für das Wohl der Menschheit. Man ist bereits ein energetisch unterstützender Teil der Evolution des Kollektivs geworden. Jeder Mensch, der über diese Schwelle tritt, trägt zur Erleuchtung der gesamten Menschheit bei.
Wenn man allerdings zu früh versucht, in die Welt der großen Taten aufzubrechen, kann der unbewusste eigene Verstand und der des Kollektivs das Erreichte auch zerstören. Es gilt also erst das große Aufräumen, dann die Stille und ebenfalls die Ekstase über das Erreichte tief im eigenen Sein zu verankern, und bevor man allzu begierig auf den Marktplatz drängt, noch einmal tief durchzuatmen.
Auch hier kann nämlich die Egofalle wieder sehr schnell zuschnappen. Bevor wir nicht restlos alle Ecken und Winkel in unserem Sein erkundet und erlöst haben, kann es fatale Folgen haben, als Weltverbesserer in die Welt zu ziehen.
Aber wir sind auf dem Weg und das ist schon die Hälfte der Pilgerreise. Die Knospe wird bald zur Blume, die trotz Regen, Sonne und Wind ganz von allein ihren Duft verströmen wird. Ob man dann die Fahne der Transformation gleich lauthals auf den Marktplatz trägt oder erstmal im Verborgenen blüht, macht keinen Unterschied, da sich die Eigenheit des Duftes sowieso verbreitet. Das Samadhi-Stadium hat seinen eigenen Magnetismus. Vertrauen Sie ihm.
Jeder Erwachte gebiert aus seiner Pflanze der Bewusstheit die ganz individuelle Transformationsarbeit, mit der er den Seelen hilft, die zu ihm finden. Ob Meditationen oder Wachstumsseminare, Einzelarbeit oder Satsang-Schule, die Menschen profitieren von den neuesten Offenbarungen der Wahrheit in einzigartiger Weise mit der Bewusstseinsblume des Meisters. Dass dies oft der Arbeit anderer Meister ähnelt, liegt in der Natur der Sache. Manche fühlen sich davon angezogen, können aber von ihrem Krankheitsbild her den wichtigen Schritt in die Selbsterkenntnis einfach noch nicht vollziehen, ihnen fehlt es am Mut, in die Wirklichkeit aufzubrechen.
Manchmal stößt es bei den Interessierten eher auf Ablehnung, wenn man beispielsweise als Therapeut zu direkt arbeitet. Statt sich zu öffnen, verschließen die zarten Pflänzchen ihre Blätter, sie fühlen sich angegriffen und ziehen sich voller Angst zurück. Es kommt auf die Entschlusskraft des Suchenden an; eine mutige Seele trifft eher die Entscheidung für ein ganz direktes Weiterwachsen.
Mimosen glauben, die Ewigkeit für ihre Transformation zur Verfügung zu haben. Das stimmt aber so nicht, denn das Einzige, was bei ihnen definitiv geschieht, ist, dass viele vergeudete Lebensjahre vorbeiziehen. In jedem Fall aber versucht der Meister, Situationen herzustellen, in denen Transformation geschehen kann. Er bietet seine ganze transformatorische Kunst auf und erzeugt ein Spannungsfeld der Sprungkraft, auf das der Suchende die Chance wahrnimmt. Damit der Verstand dabei nicht überschnappt, wendet er bei ängstlichen Seelen eher die indirekte Heilarbeit an.
Der Dalai Lama ist hierfür ein gutes Beispiel. Anders als die alten Zen-Meister wirkt er über seine Friedfertigkeit. Seine Qualität ist die hohe Weisheit, gepaart mit dem tiefen Wissen um die Realität. Viele Menschen rund um den Erdball vertrauen ihm. Von diesem Seelenhelfer geht keinerlei Seelenfang aus. Ihm genügt es, den Menschen einen Schubs in Richtung Realität zu versetzen, im Vertrauen darauf, dass dieser Samen auf Nährboden fällt. Allerdings arbeitet er nicht in der Weise eines Sangha-Meisters. Obwohl das spirituelle Zentrum der Tibeter in Nordindien einen festen Platz innehat, ähnelt die religiöse Transformation vielmehr dem katholischen Klosterleben als einem Sangha neuen Kalibers. Auch die Rolle der Frau wird dort eher nach alter Tradition festgelegt. Den religiösen Dienst versehen fast ausschließlich Männer. Da die Tibeter aus ihrem Land flüchten mussten, war es dem Dalai Lama wichtig, ihnen eine Heimat nach alter Sitte aufzubauen. Doch im Herzen weiß er, dass der Weg in die Zukunft einer völlig neuen Gesellschaftsstruktur bedarf. Daher verlangt er im Gegensatz zu vielen Religionsführern nicht nach der missionarischen Verbreitung des...