Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Studienseminar für Lehrämter an Schulen Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Um bei Jungen wieder Lesemotivation zu wecken, ist es Aufgabe der Grundschule, für Jungeninteressen akzentuierte Angebote zur Leseförderung zu konzipieren. Ausgehend von dieser Forderung erarbeite ich das Konzept dieser Arbeit unter der Fragestellung, ob sich die Lesemotivation von Jungen durch einen Lesetag steigern lässt, an dem gezielt auf ihre geschlechtsspezifischen Bedürfnisse eingegangen wird. Den Lesetag führe ich in der Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule an der Rahmstraße durch, die ich seit einem Jahr im Fach Deutsch unterrichte. Der Lernbereich Lesen - Umgang mit Texten war in dieser Zeit der Schwerpunkt mehrerer Unterrichtseinheiten und mir fiel auf, dass die meisten Jungen der Klasse ungern lesen und sich durch den Literaturunterricht nur wenig angesprochen fühlen. Darum liegt die Förderung der Lesemotivation der Jungen in meinem besonderen Interesse. Nach einer Diagnose der Ausgangslage plane ich im Rahmen des Unterrichtens das Konzept, führe es durch und reflektiere es. Durch einen Offenen Unterricht mit Zugängen des handlungs- und produktionsorientierten Lernens fördere ich selbstständiges Lernen. Im Rahmen des Erziehens fördere ich die individuelle Lernbiografie der Jungen, indem ich ihnen ermögliche, individuelle Zugänge zur Literatur zu finden und zu nutzen. Im Vorfeld des Lesetages sorge ich in Kooperation mit der Schulleitung und der Klassenlehrerin für die Organisation des Lesetages und bereite ihn durch eine gute Selbstund Sachorganisation möglichst optimal vor. Am Lesetag berate ich die Schüler in ihrer Arbeit. Die Entwicklung und Erprobung eines Konzepts zu einem Bereich, der an der Schule noch nicht implementiert ist, stellt eine Innovation dar. Im Anschluss an die Durchführung evaluiere ich die Wirksamkeit des Konzepts. Im ersten Kapitel dieser Arbeit erfolgt eine Einführung in die theoretischen Grundlagen, die dem Konzept dieser Arbeit zugrunde liegen. Es werden die für diese Arbeit zentralen Termini Lesekompetenz und Lesemotivation definiert und die Leseinteressen von Jungen beschrieben (vgl. Kapitel 1.1). Nach einem Blick auf das Prinzip des Gender Mainstreamings (vgl. Kapitel 1.2) und die im Schulgesetz und in den Richtlinien verankerten Vorgaben zur Umsetzung einer geschlechtergerechten Bildung an Schulen werden angelehnt an den Lehrplan Deutsch konkrete Konsequenzen für einen jungenspezifisch akzentuierten Literaturunterricht in der Grundschule benannt (vgl. Kapitel 1.3).
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