Die zweite Säule
Das Hobby für den Alltag und die Kunst als kreativer Selbstausdruck
Einige ` statements´ zum entspannteren Aufatmen:
>Das Leben ist gut zu mir. Ich bin ein Teil des Ganzen als ein Kind der Schöpfung, die mich durchdringt und umgibt, die mich auch erfüllt mit dem Wunsch nach Weiterentwicklung. Wenn ich das alles jetzt gerade überhaupt nicht glauben will oder fühlen kann, dann wartet der klare Nachthimmel über mir mit einer eindeutigen Botschaft von Größe, Klarheit, Unendlichkeit und Zeitlosigkeit.<
>Ich bin hier auf dieser Erde, die mich ernährt und trägt, buchstäblich, denn ich stehe ja auf ihr. Ich lebe von ihr, von ihren Früchten. Ich lebe, ich werde ernährt, ich bekomme an sich alles, was ich zum täglichen Leben benötige...
... und in der Erkenntnis, daß ich mich insofern grundsätzlich erst einmal entspannen kann, jenseits von Sorgen, von Ambitionen, Ängsten und überzogenen Ansprüchen – ist Vertrauen da, ein Urvertrauen, das mich in den kommenden Tag führt.<
Vielleicht läßt sich an dieser Stelle etwas loslassen, das bisher mit vermeintlicher Wichtigkeit in die Nervenbahnen hineininterveniert hat, das aber bei näherer Betrachtung - jetzt - durchaus einmal aufhören kann, als ein erster befreiender Schritt nach innen.
Überraschungen
Es kommt vor, dass in einem christlich-religiös konditionierten Umfeld im Laufe der Entwicklung gewisse Widerstände in Erscheinung treten und mehr und mehr im Zuge der Pubertät die Lebenseinstellung prägen. Sehr zum Missfallen des Elternhauses kann sich durchaus ein großes Interesse an geisteswissenschaftlich fundierter Untermauerung zeigen, was eher als eine unreife Aufmüpfigkeit denn als angemessen auftretende Rebellion gewertet wird.
Große Religionskritiker wie Feuerbach, Marx, Freud, Russell und Sartre haben viel Stoff geliefert, der dazu dienen kann, beim Leser eine Abkehr von der Religion noch mehr zu verinnerlichen. So ist es nicht immer zu erwarten, dass sich im nun aufgeklärter zeigenden forschenden jungen Menschen ein anderer Weg auf der Suche nach noch mehr Klarheit und einer noch mehr erweiterten Ausrichtung einstellt.
Zum Beispiel hat Erich Fromm, der bekannte Freud-Schüler, zusammen mit dem Japaner Suzuki bereits 1953 ein Buch verfasst, das nicht minder zu begeistern und ebenfalls sehr zu beeinflussen vermag. Es trägt den für die damalige Zeit geradezu umwerfenden und heute noch aktuellen Titel: „Psychoanalyse und Zen-Buddhismus“. Von Suzuki ist später das Buch „Die große Befreiung“ erschienen, und dies ist bei so einigen Suchern sozusagen auf wache Augen und Ohren gestoßen.
Heute gibt es vergleichsweise unvorstellbar viele Angebote und Hilfslinien für die innere Ausrichtung, um das Leben noch weiter positiv zu verändern, um es noch wesentlicher und noch erfüllter zu machen. Es gibt heute unzählige Anregungen, selbst kreativ zu werden in einem Bereich, der Freude macht. (Siehe Anhang)
Kreativ zu werden ist eine wunderbare und anschauliche Auswirkung jeder inneren Befreiung und Ausdehnung, wobei Die Intelligenz des Herzens eine Größe ist, die als Leitfaden durch dieses ganze Buch führt. `Die Säulen der Erfüllung´, wie sie hier beschrieben werden, sollen eine Übersicht geben und eine Hilfe dabei sein, einen eigenen Standort, eine eigene Ausgangstellung, ein eigenes Terrain zum Sprung ins Neuland zu erkennen und zu nutzen. Wir kennen alle den Begriff der Betriebsblindheit, die allzu gern Neufindungen eliminiert.
„Eine betonartige Masse“ vermag vieles lange in einer Erstarrung zu halten, und nicht nur beruflich, nicht nur familiär, gerade auch hinsichtlich der Weltanschauung, die als eingefahrene Spurrille vermeintliche Stabilität vorgaukelt, in Wahrheit aber nur blockiert.
Erkenntnis als eine Grundlage der Veränderung wurde schon kurz im Bereich Arbeit berührt, wobei natürlich klar ist, daß sich alle Bereiche überlappend zeigen und daß die Übergänge individuell sind – aber es soll ja hier einmal ein Weg beschrieben werden, der - auf verschiedenen Säulen beruhend - als eine prinzipielle Orientierung nach vorn gelten kann. Der Alltag mit seiner beruflichen Tätigkeit und der sogenannte Feierabend sind dabei für jeden nachvollziehbare Ausgangspunkte.
Auf jeder der hier skizzierten Säulen, die jede für sich das Erlebnis der Erfüllung, der „Erfülltheit mit mehr“ und der Offenheit und dem „Wunsch nach mehr“ bereithält, kann sich die Leserin und der Leser, die Reisende und der Reisende individuell und aktuell wiederfinden, ausruhen, frische Kraft und neue Motivation per innerer Eingebung (und neuer Erkenntnis) sammeln – und dann auch weitergehen. Die Natur ist schließlich unter anderem geprägt von der Weiterentwicklung, der Evolution der Arten usw.
Warum sollte es der Mensch nicht auch sein? Vielleicht hilft beim Hineintauchen in die Welt der vielfältigen Möglichkeiten ein Bild, das jedem bekannt ist: Der große Tempel auf der Akropolis in Athen, der ein Inbegriff zeitloser Erhabenheit und Harmonie, Schönheit und Weisheit ist.
Die Säulen stehen nebeneinander, und sie tragen alle das gleiche Dach, das alle miteinander verbindet. Der Parthenon steht seit 25 Jahrhunderten vor den Menschen in seiner perfekten Ästhetik, von der jeder von uns für sich selbst im Innern etwas ableiten kann, und das natürlich ohne dem klassischen griechischen Altertum besonders verpflichtet sein zu müssen und dem später entstandenen griechisch-orthodoxen Glauben auch nicht.
(Das Unesco-Weltkulturerbe ist eine schöne Gelegenheit und ein Zeichen für jeden, sich als Weltbürger zu fühlen, gleichberechtigt, frei.)
Es ist ein Schatz der Menschheitsentwicklung, wie viele andere, aber gerade dieser Tempel mit diesen Säulen ist es, zu dem es sich immer wieder leicht zurückkehren läßt, um im Innern den Faden der eigenen Vision aufzugreifen. (Und selbstverständlich ist das alles völlig unberührt davon, dass das Land seiner Erbauer derzeit etwas unvorteilhaft in den Schlagzeilen zu finden ist.)
Auch wenn man noch so überlegt vorgeht, alles noch so rational und vernünftig plant und durchführt, so gibt es doch diese auf dem Weg oft so hilfreichen Überraschungen.
Und dabei ist ein eigenes Feld, auf dem man sich betätigt, eine wunderbare Hilfe. Für viele ist das Basteln und Verschönern im Haus und im Garten ein wichtiger Ausgleich, der sich auf Befragung oft als weitaus erfüllender zeigt, als der Trott oder die Bekanntheit der Abläufe im Beruf.
Wenn man am Wochenende gestandene Fachleute mit ihren Schiffen am Teich im Park beobachtet, wird Modellbau als Hobby und Ausgleich für die monotone und eingefahrene tägliche Arbeit vielfach als Ideallösung erscheinen. Hier schenken Entspannung und Anerkennung, Geselligkeit im Verein oder sonstige Erweiterungen in der Vereinzelung des Arbeitnehmers die Kraft und die frohe Entspannung zum Weitermachen.
Vielen ist erst spät die Muße als Muse erschienen, weil die Tageslänge nach der Pensionierung auf einmal geradezu ungeahnte Ausmaße annimmt...
Nicht nur pensionierte Sekretärinnen haben mit Töpfern zum Yoga und Malen mit Wandern und so weiter und so weiter einen wunderbaren Schritt zu sich selbst machen können, einen ganz bestimmt wohlverdienten nach einer enormen Lebensleistung im Beruf, der immer im Vordergrund stehen musste.
Auch wenn das Berufsleben abwechslungsreich und bunt war, so werden manche erst in einem Hobby als Rentner Erfüllung finden können. „Belohnungsreize selbst verordnet“, das schaffen leider viele erst sehr spät, und gemeint ist hier natürlich nichts von der Sorte Alkohol, Drogen, Abhängigkeiten aller Art, sondern das, was wirklich hilft und aufbaut, voranbringt und mit anderen zu teilen wert ist.
Im Bastelkeller, beim Sport und Spiel und im Vereinsleben kann man drohende Staatspleiten und den internationalen Terrorismus vergessen, Bankenkrisen so sein lassen mit all den skrupellosen Bankern und sonstigen Egomanen.
Die armen Hochbezahlten, sie stehen im Licht der Öffentlichkeit (wobei eine möglichst kritische Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung ist) und werden nur noch von wenigen beneidet.
Sie werden im Gegensatz zu früher dafür von vielen kritisiert - und von nicht wenigen zum Teufel gewünscht. Und doch geht es wohl nicht ohne sie. Das verständnisvolle Herz sagt sich dabei, daß „wir alle“ uns von Ebene zu Ebene, von Säule zu Säule immer weiter entwickeln...
Je weniger voreingenommen und gleichzeitig wacher wir unsere Mitmenschen und Mitwanderer sehen, desto entspannter werden wir selbst uns in diesem großen Pool aller Individuen fühlen können – auch bei dem, was wir tun. Was vor der Existenz Bestand hat, dem Menschen dient, lebt in sich selbst.
Als Ausgangspunkt der Betrachtungen bietet sich am Ende der beiden ersten so wichtigen Kapitel eine kurze Zusammenfassung an.
Der erste und wichtigste...