Es geht auch gluten- und milcheiweißfrei
Erprobte Rezepte von Delphine Friedrich
Selbst gemacht schmeckt am besten!
Wenn Sie sich gluten- und milcheiweißfrei ernähren müssen, dann werden Sie hier in Sachen Weihnachtsbäckerei fündig!
Als „flipper1967“ ist Delphine Friedrich in der Rezeptwelt präsent – und für MIXX hat sie weihnachtliche Rezepte zusammengestellt, die sowohl gluten- als auch milcheiweißfrei sind. Denn das liegt ihr am Herzen – aus gutem Grund! Als ihr Mann auf Nahrungsmittel-Zusätze zunehmend negativ reagierte, kaufte sie im August 2013 den TM31.
Ein Jahr später wurden dann bei ihr und den drei Kindern Gluten- und Milcheiweiß-Unverträglichkeiten festgestellt – nun wusste sie, warum sie alle so oft krank gewesen waren. Diverse andere Unverträglichkeiten kamen dazu – und für Delphine Friedrich war klar: Diese müssen alle unter einen Hut gebracht werden. „Seither wird alles selbst gekocht und gebacken – und seit April 2015 mithilfe des TM5!“
Dass im Frühjahr 2015 bei der Kolpingfamilie Büchenbach ein Vortrag einer mikrobiologisch behandelnden Ärztin stattgefunden hat, führte zur Gründung einer Selbsthilfegruppe: „Es ist ein Erfahrungsaustausch für Betroffene von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, der einmal monatlich stattfindet. Man glaubt kaum, wie vielfältig sich Gluten- und Milch-Unverträglichkeiten auswirken! So versuchen wir in unserer Gruppe, andere Betroffene bei der Ernährungsumstellung zu unterstützen, wir tauschen Rezepte, entwickeln neue und graben alte aus. Unter meinem Mitgliedsnamen findet man in der Rezeptwelt daher zum Beispiel auch ‚Apfelschalen-Tee‘ und ‚Hagebutten-Tee‘, die ganz anders und viel besser als diverse Beutel-Tees schmecken. Da unser ältestes Kind seit November 2015 in Südkorea lebt, verbacke ich auch gern die Lieblingsbohne der Asiaten – die Azuki-Bohne.“
Durch die Selbsthilfegruppe weiß Delphine Friedrich, dass nach der Diagnose viele ein Problem mit der umgestellten Ernährung haben, sich nicht trauen, selbst zu backen, und dann doch lieber die teuren Produkte namhafter Hersteller kaufen. Mit ihren Rezepten möchte sie zeigen, dass es auch ohne Convenience geht.
Delphine Friedrichs absolutes Lieblings-Weihnachtsrezept sind die Elisen-Lebkuchen von „Cucina Kaiserslautern“. „Sarah S. Sari-Steller aus Kaiserslautern, die in der Rezeptwelt als Cucina Kaiserslautern aktiv ist, freut sich sicher auch, wenn das Rezept in die MIXX mit aufgenommen würde!“
Die 49-Jährige hält immer Ausschau nach neuen Rezeptideen – dafür werden Zeitschriften durchforstet und dort gefundene leckere Rezepte entsprechend abgewandelt und für den TM umgeschrieben. Und hier folgen ihre Rezepte für alle, die gluten- und milcheiweißfrei genießen müssen – oder wollen!
Vegane Lebkuchen nach „Cucina Kaiserslautern“ **
Delphine Friedrich findet, dass die Lebkuchen mit Datteln noch besser als mit Zucker schmecken. Zudem lässt sie das Marzipan komplett weg, weil ihr „Mittlerer“ allergisch auf Mandeln reagiert. Aber hier das Original-Rezept von Sarah!
Zubereitungszeit:
20 Minuten (plus Backzeit: 25 Minuten)
Zutaten:
150 g Buchweizen (alternativ beliebiges Mehl, evtl. auch Dinkelkörner, wenn das Rezept nicht glutenfrei sein muss) · 200 g Haselnüsse (oder sonstige Nüsse) · 200 g Mandeln · 180 g Zucker (alternativ 100 g entsteinte Datteln!) · 100 g Orangeat und Zitronat (kann durch anderes Trockenobst ersetzt werden) · 1 Prise Salz · 5 EL Kirschmarmelade (gern stückig, alternativ Marmelade, die „weg muss“ …) · 100 g Wasser (evtl. mehr) · 4 TL Lebkuchengewürz (gemischt oder selbst zusammengestellt mit reichlich Zimt, Muskatnuss usw.) · 200 g Marzipan (nach Geschmack! – könnte man auch weglassen) · 1 Päckchen Weinstein-Backpulver (oder normales Backpulver) · Lebkuchen-Oblaten
Buchweizen im trockenen Mixtopf 30 Sekunden/Stufe 10 fein mahlen.
Haselnüsse, Mandeln, Zucker, Orangeat und Zitronat dazugeben und 20 Sekunden/Stufe 8 (wer Nussstücke im Lebkuchen haben möchte, lässt es kürzer laufen!) zerkleinern.
Salz, Marmelade, Wasser, Gewürz und Marzipan dazugeben, 20 Sekunden/Stufe 8 eventuell mithilfe des Spatels (das heißt: ERST Deckel verschließen, dann den Spatel durch die Öffnung stecken – so kommt man nicht ans Messer!) vermischen, Backpulver hinzugeben und nochmals 20 Sekunden/Stufe 8 vermischen.
Mit dem Messbecher während des Rührens über die Öffnung eventuell noch mal so viel Wasser dazugeben, bis es ein zäher und dicker Teig ist, der sich gut „spachteln“ lässt – etwa wie „Mörtel“.
Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen und das Backblech mit Papier auslegen. Die Masse aus dem Mixtopf mit einem Spatel ca. 1 cm hoch auf die Oblaten spachteln oder in einer Spritztülle auf die Oblaten spritzen. Es geht auch ohne Oblaten!
Im Backofen ca. 25 bis 35 Minuten backen. Die Uhr auf 25 Minuten stellen und die Zeit gegebenenfalls etwas verlängern. Eine Garprobe mit Holzstäbchen bzw. Zahnstocher ist aussagekräftig! Wenn daran nichts mehr haften bleibt, einfach herausnehmen und abkühlen lassen!
Nach dem Abkühlen kann man sie hervorragend mit Schokolade (dazu Blockschokolade im Mixtopf zerkleinern und bei maximal 50°C ca. zwei bis drei Minuten schmelzen lassen) überziehen. So bleiben sie lange saftig und können auch wunderhübsch verschenkt werden!
Die noch nasse Glasur kann dann beliebig dekoriert werden! Sarah streut etwas Kokosflocken als Schnee darauf.
Das Rezept hat Sarah in einem veganen Forum entdeckt und schon mehrfach nachgebacken – sie hat es aber etwas abgeändert und liefert gleich einen Tipp mit: „Als Kuchen: in der Springform toller Lebkuchen-Kuchen! Backzeit dann: bei 170°C ca. 40 Minuten! Eine Garprobe machen! Auch mit Schokolade überziehen!“
Delphine Friedrich verwendet Muffinbleche, die sie mit glutenfrei hergestelltem Backtrennmittel nach „Pinos Mami“ auspinselt. „Glutenfreie Oblaten sind schwer zu bekommen und obendrein noch sehr teuer, wenn man sie bestellt. Man kann den Teig auch – wie in der Beschreibung von Sarah zu lesen – direkt auf das mit Backpapier ausgelegte Blech spritzen. Ich bin jedoch so pedantisch, dass ich sogar eine Waage zu Hilfe nehme und in jedes Muffinloch dieselbe Menge Teig einfülle, damit ich ein optimales Backergebnis habe.“
Glückskugeln *
Delphine Friedrich: „Im Winter sind bereits gehackte Pistazien im Angebot. Die Glückskugeln sind auch klasse für ein Buffet an den Feiertagen oder zu Silvester!“
Zubereitungszeit:
10 Minuten
Zutaten für etwa 20 Stück:
50 g Kürbiskerne · 50 g Pistazien, Natur und ungesalzen · 100 g getrocknete bzw. Soft-Aprikosen · 70 g Aprikosen-Konfitüre · 1 TL gem. Zimt · 25 g Carob-Pulver oder Backkakao
Trockener Mixtopf
Die Kürbiskerne in den Mixtopf einwiegen und 5 Sekunden/Stufe 5 zerkleinern. In eine kleine Schüssel, in die gleich auch noch die Pistazien passen müssen, umfüllen.
Ich habe bereits gehackte Pistazien verwendet: 50 g einwiegen und 2 Sekunden/Stufe 5 häckseln lassen. Bei ganzen Kernen hat es sage und schreibe 8 Sekunden/Stufe 5 gedauert, bis sie klein waren! Zu den Kürbiskernen in die Schüssel geben und von Hand mit dem Löffel untereinandermischen.
In den nicht ausgespülten Mixtopf die Aprikosen einwiegen und 5 Sekunden/Stufe 5 zerkleinern. Sollte Ihnen das Gehäckselte noch zu grob erscheinen (ich hatte Soft-Aprikosen, vielleicht lassen sich die schneller schreddern), eine weitere Sekunde nachlegen.
Über die Aprikosen nun 75 g des Kürbis-Pistazienkern-Mix geben, Zimt (muss nicht gestrichen sein, aber auch nicht die doppelte Menge) und Carob-Pulver verteilen (nicht alle Zutaten auf eine Stelle!) und zum Schluss die Aprikosen-Konfitüre hinzuwiegen. Mit Backkakao schmecken die Kugeln herrlich zartbitter! 2.30 Minuten/Teigstufe vermengen. Nach der Hälfte der Zeit den Mixtopf öffnen und die Masse mit dem Spatel von der Mixtopfwand in die Mitte zum Messer schieben, zu Ende „kneten“ lassen.
In eine kleine Schüssel umfüllen (dabei eventuell abwiegen) und mit feuchten Händen daraus 20 gleich große Kugeln formen. Diese dann in den restlichen 25 g Pistazien-Kürbiskern-Streuseln wenden.
Delphine Friedrich: „Wir sind immer dankbar, wenn wir ein Rezept entdecken, das glutenfreie und milcheiweißfreie Zutaten hat. Dieses hier stammt aus der Zeitschrift BRIGITTE 26/2015. Im Original ist „roher Kakao“ angegeben. Ich backe oft mit Carob-Pulver. Hiermit schmecken die Kugeln so lecker.“
Vanille-Busserl *
Auch bei diesem Rezept ist es wichtig, dass die Zutaten Zimmertemperatur haben!
Zubereitungszeit:
10 Minuten (plus Backzeit)
Zutaten für ca. 50 Stück:
1 Pk. glutenfreies Vanillepudding-Pulver · 212 g Mehlmix Kuchen & Kekse von Schär · 3 TL Weinstein-Backpulver, glutenfrei · 75 g brauner Zucker · 10 g selbstgemachter (brauner) Vanillezucker · 1 Prise Salz · 65 g selbstgemachtes Apfelmus (nach Silke Bunte) · 125 g vegane Butter (Alsan-S)
Den Backofen vorheizen: 175°C Umluft bzw. 200°C Ober-/Unterhitze.
Die Waage einschalten, erst Puddingpulver in den Mixtopf geben und dann mit Mehlmix auf 250 g aufwiegen. Backpulver hinzugeben und mit dem Spatel das Backpulver untermengen. Zucker, Vanillezucker,...