2 Das Kombinationsprinzip im Detail
Das Kombinieren der einzelnen Nahrungsmittel innerhalb einer Mahlzeit ist gar nicht so schwierig, wenn man das System erst einmal verstanden hat. Wie die Lebensmittel eingruppiert sind und was es mit Säuren und Basen auf sich hat, erfahren Sie hier.
Der Kombiplan und die Drehscheibe geben Ihnen einen genauen Überblick darüber, welche Lebensmittel in die Eiweißgruppe und welche in die Kohlenhydratgruppe gehören. Auf der Drehscheibe sehen Sie außerdem, welche neutralen Gemüse- und Salatbeilagen gut zu den Hauptgerichten passen. Diese Beilagen beeinflussen weder die Eiweiß- noch die Kohlenhydratverdauung ungünstig, sondern harmonieren mit allen Nahrungsmitteln. Die neutralen Lebensmittel sind nochmals in zwei Gruppen unterteilt – nach säurebildender und basenbildender Kost. Als Faustregel gilt: mit den Lebensmitteln aus Gruppe 1 bitte sparsam umgehen, mit denen aus Gruppe 2 können Sie es ruhig großzügig angehen und Sie regelmäßig auf den Teller bringen.
Vielleicht finden Sie es verwirrend, eiweißreiche Nahrungsmittel, wie gesäuerte Milchprodukte, zusammen mit Kohlenhydraten mischen zu können. Dies ist möglich, da diese Speisen leichter verdaulich sind: Bei Joghurt, Buttermilch, Quark usw. verändert sich durch den Säuerungsprozess das Eiweiß, es flockt aus – der Vorgang ähnelt einer Vorverdauung. Auch bei Käsesorten aus roher Milch wird die Milch durch die Milchsäurebakterien gesäuert, sie flockt aus und hat somit ihre erste Verstoffwechselung bereits hinter sich. Dadurch wird der Käse leichter verdaulich. Erhitzte und pasteurisierte Käsesorten sind etwas schwerer verdaulich und zählen daher zur Eiweißgruppe. Rohes Fleisch und roher Fisch sind ebenfalls eiweißreich. Sie zählen dennoch zu den neutralen Lebensmitteln, da ihre Zellstruktur noch unverändert ist. Durch Erhitzen verändern sich die Zellmembranen, sie verhärten und verdichten sich und werden schwerer verdaulich.
Tofu, Soja und Sojamilch zählten bisher zu den Eiweißen, aber nach den neuesten Erkenntnissen gehören sie in die Gruppe der Neutralen. Tofu ist ein sogenannter Soja-Käse und wird durch Gerinnung aus Sojabohnenmilch gewonnen. Dadurch hat dieser bereits seine erste Verstoffwechselung hinter sich und stört somit nicht den Verdauungsablauf. Auch Feigen-Balsamico oder sehr alte Balsamico-Essige, die bisher in der Eiweißgruppe zu finden waren, gehören nach neuesten Erkenntnissen in die neutrale Spalte. Sie haben aufgrund ihrer langen Lagerung ihre übermäßige Säure verloren und zeigen nun eine basische Reaktion. Darum können sie, ebenso wie der Obstessig, gut zusammen mit Kohlenhydraten (Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Brot) genossen werden.
Die Trennkost hilft dem Körper, sich von angesammelten Giftstoffen und überflüssigen Pfunden zu befreien, stärkt das Abwehrsystem und damit unsere gesamte Gesundheit.
2.1 Der Säure-Basen-Haushalt
Unser Organismus wird täglich mit einer Flut saurer Stoffe belastet. Diese Säuren entstehen im Stoffwechsel, beim Ab- und Umbau der Nahrung, aber auch durch seelische Belastungen. Eine Übersäuerung des Körpergewebes macht auf lange Sicht den Körper krank. Erste Anzeichen und Warnsignale können sich durch Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Unwohlsein, Übelkeit, aber auch durch Sodbrennen bemerkbar machen. Auch ein langsames Nachlassen der Konzentration, Kopfschmerzen, Verspannungen der Muskulatur, Gicht, Rheuma, Bandscheibenbeschwerden, Arthrose sowie Herz- und Kreislaufstörungen sind oftmals auf eine Übersäuerung zurückzuführen. Zu den Säurekrankheiten Nr. 1 zählen Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs.
Dr. Howard Hay waren die Zusammenhänge zwischen Übersäuerung und Krankheit wohl bekannt. Darum empfahl er neben der Trennung der einzelnen Nahrungsmittel, zusätzlich auf basenreiche Kost zu achten und weniger von den Nahrungsmitteln zu essen, die im Körper saure Rückstände hinterlassen. Der Körper verfügt zwar über Fähigkeiten der Entgiftung, doch eine unaufhörliche Flut saurer Abfallstoffe kann auch der gesündeste Organismus auf Dauer nicht verkraften. Diese schleichende Selbstvergiftung kann durch einen vernünftigen Lebenswandel, eine positive Einstellung und gesunde Ernährung verhindert bzw. aufgehalten werden. Dabei behilflich sind die Basen, chemisch gesehen das Gegenteil der Säuren. Diese basischen Stoffe kommen in Gemüse, in Salaten, Rohkost, Obst, Kartoffeln, wertvollen Ölen und Keimlingen vor. Es handelt sich hierbei um Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die fähig sind, einen Überschuss an Säuren zu neutralisieren und aus dem Körper auszuscheiden.
Natürlich verfügt der Körper auch über eigene Basen-Reserven. Sie sind Bestandteil unserer Knochen, Knorpel, Muskulatur, Sehnen und Bänder. Diese dienen nicht nur unserer geraden Körperhaltung, den schwungvollen Bewegungen oder der flexiblen Muskelkraft, sondern stehen in Notsituationen den Verdauungsorganen als Mineralspender zur Verfügung. Werden dem Körper nicht genügend basische Stoffe über die Nahrung zugeführt, holt er sie sich aus den körpereigenen Basen-Depots. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, bauen sich Knochen, Muskulatur, Knorpel, Sehnen und Bänder langsam ab, und wir werden krank.
Damit dies nicht passiert, ist es wichtig, auf das richtige Verhältnis von säuren- und basenbildenden Nahrungsmitteln zu achten. Der ideale Mix besteht aus 60 bis 80 Prozent basischen Lebensmitteln und 20 bis höchstens 40 Prozent Säurelieferanten. Achten Sie darum bei der Auswahl der Speisen auf mehr Qualität. Nehmen Sie natürliche, lebendige Kost zu sich und nicht tote industrielle Nahrung. Essen Sie frisches Obst, Salate und Gemüse. Verwenden Sie bevorzugt hochwertige, kalt gepresste Öle und vermeiden Sie gehärtete Fette und raffinierte Öle. Bevorzugen Sie Fisch, Meeresfrüchte und mageres Fleisch. Gepökelte und geräucherte Speisen sollten nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Gleiches gilt für alkoholische Getränke, Limonaden, Süßstoffe, Zucker, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte. So versorgen Sie Ihren Körper optimal mit Vitaminen und Mineralstoffen und wirken zugleich einer Übersäuerung entgegen.
Zu den stark basenbildenden Lebensmitteln gehören: Gemüse, Salate, Kartoffeln, Keimlinge, Sprossen, frische Kräuter, reifes Obst, Sahne
Zu den mittel bis schwach basenbildenden Lebensmitteln gehören: Pilze, frisch gepresste Säfte, Butter, Nüsse, Trockenobst
Zu den stark säurebildenden Lebensmitteln gehören: Fleisch- und Wurstwaren, Fisch- und Meeresfrüchte, Eier, Käse, Weißmehlprodukte, Nudeln, Hülsenfrüchte, raffinierter Zucker, Süßwaren, gehärtete Pflanzenfette, raffinierte Öle, Limonaden, Kaffee, schwarzer Tee, Kakao, alkoholische Getränke
Zu den mittel bis schwach säurebildenden Lebensmitteln gehören: Getreide, Vollkornprodukte, Quark, gesäuerte Milchprodukte
2.2 Die Philosophie der Trennkost
Obwohl das Wort Trennkost längst zu einem bekannten Begriff geworden ist, wissen viele Menschen immer noch nicht, wie sie funktioniert und was sich dahinter verbirgt. Die meisten sehen darin eine Diät zum Abspecken. Doch genauer betrachtet ist Trennkost keine Diät, sondern eine besonders gesunde dauerhafte Ernährungsform.
Ausschlaggebend ist das Säure-Basen-Gleichgewicht. Durch die vitamin-, mineralstoff- und enzymreiche Kost wird eine Verbesserung des gesamten Stoffwechsels herbeigeführt. Gleichzeitig entlastet die getrennte Essweise die Verdauungsorgane, wodurch eine bessere Bildung der Verdauungssekrete gewährleistet ist.
Bei diesen Krankheiten wirkt die Trennkost besonders gesundheitsfördernd:
Bluthochdruck, niedrigerBlutdruck, Schwindelgefühle
Herz- und Kreislauferkrankungen
Diabetes mellitus Typen 1 und 2, Unterzuckerung
hohe Blutfett- und Cholesterinwerte
Venenentzündung, Ödeme, Bindegewebsschwäche (Zellulitis)
Arthrose
übersäuerter Magen, Sodbrennen, Völlegefühl
Verdauungsprobleme, chronische Verstopfung
Hautunreinheiten, Furunkel, Nesselsucht, Ekzeme, Schuppenflechte, Neurodermitis
Nervenkrankheiten
Nierensteine, Nierengrieß
rheumatische Beschwerden, Gicht
Übergewicht, Untergewicht
Migräneanfälle
Wechseljahresbeschwerden
Depressionen, innere Unruhe
Die Esspausen zwischen den Mahlzeiten
Um Blutzucker- und Insulinspiegel im...