EINLEITUNG
Weihnachtszeit ist Backzeit!
Die Tage werden kürzer, der Wind weht die letzten Blätter von den kahlen Bäumen. Hier und da fällt eine Schneeflocke auf den eisigen Boden. Die Menschen sind bis zur Nasenspitze in Wollschals und Daunenjacken eingehüllt und eilen durch die Kälte. In den Häusern wird es heimelig, die weihnachtliche Dekoration wird aus den Kisten hervorgekramt und das Haus mit Lichtern geschmückt. Eines darf in dieser besinnlichen Zeit nicht fehlen – die Weihnachtsbäckerei!
Plätzchen, Kekse, Lebkuchen, Christstollen und andere süße Leckereien verströmen ihren Duft im ganzen Haus und verbreiten das Gefühl von Weihnachten. Traditionell werden die Süßspeisen mit der ganzen Familie gebacken. Damit auch bei dir daheim Weihnachtsstimmung aufkommt, hat das Team MIXtipp in diesem Buch die leckersten Gebäckvariationen zusammengefasst.
Damit beim Backen auch ja nichts schiefgeht, findest du auf den nächsten Seiten nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Plätzchen und Weihnachtsbäckerei.
Nützliches rund um’s Thema:
In diesem Buch haben wir 3 verschiedene Teigarten als Basis unserer Plätzchen verwendet:
Mürbe-/Knetteig:
Eines haben viele Plätzchenklassiker gemeinsam: egal ob Spritzgebäck, Heidesand, Vanillekipferl oder Spekulatius – sie alle müssen mürbe, das heißt knusprig, sein. Wir lieben sie aufgrund der Beschaffenheit des Teiges, den sie durch den hohen Fettanteil erhalten, welcher die Plätzchen auf der Zunge zergehen lässt.
Den klassischen Mürbeteig kann man in der „1,2,3“-Formel beschreiben: einen Teil Zucker, zwei Teile Butter und drei Teile Mehl. Ferner können dem Teig Ei oder Eigelb und eine Prise Salz zugegeben werden. Ganz besonders in der Adventszeit werden den Knetteigen viele Gewürze zugegeben, die den Plätzchen einen Hauch von Weihnachten verleihen.
Nach der Verarbeitung benötigt der Teig eine Ruhepause, die mindestens eine Stunde dauern sollte. Hierfür formt man den Teig entweder zu einer Kugel oder zu Rollen und wickelt diese dann in Frischhaltefolie. Diese gibt man in den Kühlschrank, wo sich der Zucker auflösen und der Teig entspannen kann.
Mürbeteig eignet sich hervorragend für eine längere Aufbewahrung: Ein frischer Mürbeteig kann bis zu einer Woche im Kühlschrank oder drei Monate im Tiefkühlschrank gelagert werden.
Makronenmasse:
Schnell gemacht und äußerst beliebt sind Plätzchen aus Makronenmasse. Hast du einmal Eiweiß vom Mürbeteig übrig, kannst du daraus deine Lieblingsmakronen machen. Denn für diese brauchst du lediglich Eiweiß, Zucker und Gewürze. Je nachdem, welche Makronenmasse du herstellen möchtest, ergänzt du sie mit Haselnüssen, Mandeln oder beispielsweise Mohn. Man gibt die fertige Masse entweder mit zwei Teelöffeln auf Oblaten oder direkt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Aufwendiger ist die Variante, Makronen mit einem Spritzbeutel auf das Blech zu spritzen. Grundsätzlich werden die Baiserversuchungen bei Ober-/Unterhitze gebacken bzw. getrocknet, da sie bei Umluft zusammenfallen können.
Rührteig:
Auch in der Weihnachtsbäckerei werden Rührteige zubereitet, z.B. bei kleinen Leckereien für den Adventskaffee. Grundsätzlich besteht der Rührteig aus Butter, Zucker, Ei und Mehl. Als Backtriebmittel wird meist Backpulver verwendet, welches in der Adventszeit aber auch oft durch Hirschhornsalz oder Pottasche ausgewechselt wird. Natürlich darf in einem adventlich anmutenden Rührteig die weihnachtliche Aromenvielfalt nicht fehlen. Wichtig ist vor allem, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben, damit sie sich gut verbinden und die Masse nicht gerinnt. Wie der Name schon andeutet, ist beim Rührteig das Rühren das A und O: Je mehr man rührt, desto fluffiger und lockerer wird der Teig.
Die Backzeit der einzelnen Plätzchen und Gebäcksorten kann stark variieren. Sie ist abhängig von Größe und Dicke des Gebäcks, der Heizleistung deines Backofens, der Anzahl der Backbleche im Ofen und wie oft du den Backofen während des Backens öffnest.
Die von uns im Buch bevorzugte Backeinstellung ist Ober-/Unterhitze auf mittlerer Schiene, zusätzlich solltest du immer nur ein Backblech zur Zeit backen. Bitte beachte, dass Backbleche unterschiedlich groß sind. Deshalb kann die von uns angegebene Mengenangabe variieren. Unsere Angaben sind als Richtwerte zu verstehen. Wenn du die Backleistung deines Ofens nicht richtig einschätzen kannst, schau also lieber ab und zu durch die Scheibe und überprüfe den Backstand. Die Plätzchen sind fertig, sobald sie am Rand und unten eine leichte, blasse Bräune haben.
Aufbewahrungtipps und -tricks:
Unabhängig von der Sorte der Kekse ist zu beachten, dass jedes Gebäck vor der Einlagerung erst einmal gut auskühlen muss. Nimm das Gebäck dafür von dem Backblech und lass es auf einem Kuchengitter oder einer anderen Unterlage am besten über Nacht auskühlen.
Verstaue jede Kekssorte idealerweise in einer eigenen Dose, so vermischen sich die unterschiedlichen Aromen nicht. Hast du allerdings nur eine Keksdose zur Verfügung, kannst du sie mithilfe von Pergamentpapier in mehrere Fächer teilen. Das Pergamentpapier verhindert außerdem, dass sich Aromen überlagern. Plätzchen sind auf diese Weise 2 bis 3 Wochen genießbar. Anders sieht es bei Lebkuchen aus. Diese Leckerei solltest du, auch wenn es schwerfällt, 2 Wochen ziehen lassen. Lagere die Lebkuchen in der Zwischenzeit in einer Keksdose. Mit einem Stück Backpapier, von den Keksen abgetrennt, legst du eine Apfelspalte mit in die Keksdose. So bleiben die Lebkuchen lange haltbar. Achte nur darauf, dass der Apfel immer frisch ist und nicht schimmelt.
Zitronen, Orangen und Co. werden oft nicht zur Gänze gebraucht, oftmals wird nur die Schale benötigt. Damit der leckere Saft der Zitrusfrüchte nicht verloren geht, wenn die Früchte über mehrere Tage ohne Schale herumliegen, kannst du sie auspressen und den Saft in Eiswürfelformen gießen. Anschließend einfach einfrieren und je nach Bedarf entnehmen oder im Sommer in ein Glas Mineralwasser geben.
Wenn die Weihnachtszeit sich dem Ende neigt und du und deine Liebsten wider Erwarten genug von Plätzchen und Co., aber noch einen beträchtlichen Vorrat habt, könnt ihr daraus wunderbare Leckereien zaubern. Ein Schichtdessert mit Quarkcreme und Roter Grütze, Kekskrümelboden für Torten oder Rumkugeln lassen sich gut, meist mit Zeitersparnis, aus den Plätzchen herstellen. Hier ein Rezept für Rumkugeln:
Rumkugeln
Schwierigkeit: leicht
Zubereitungszeit: 10 Minuten
Ruhezeit: 1 Stunde
Zutaten für 5 Kugeln
70 g | Zartbitterschokolade, in Stücken |
| Schokostreusel oder andere Dekoration deiner Wahl |
1. Zerkleinere die Kekse grob mit einem Messer. Gib die Schokolade in den Mixtopf und erhitze sie 5 Minuten/ 50°C/ Stufe 1. Rühre 2 Minuten/ Stufe 3 Sahne ein.
2. Gieße die Schokoladensahne anschließend über die Keksreste und lass die Masse mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen.
3. Rühre den Rum unter und forme, wenn schon möglich, Kugeln aus der Masse. Wenn das noch nicht geht, muss die Masse länger ziehen.
4. Wälze die Kugeln in der Dekoration deiner Wahl.
Dekoration:
Das Tolle an Selbstgebackenem ist doch, dass man es nach Lust und Laune verzieren kann. Man kann mit den einfachsten Mitteln individuelle Plätzchenkreationen zaubern. Für die Dekoration eignen sich folgende Zutaten: Nüsse aller Art, Mandeln, Pistazien, Schokostreusel und -herzen, Kuvertüre, Marzipan, Marmelade, gefärbter Puderzucker, Zuckerperlen, Puderzucker, Safranfäden, essbare Blüten, Krokant, Orangeat, Zitronat, Smarties, Mokkabohnen, Hagelzucker und vieles mehr.
Damit du dir während des Verzierens die Mühe nicht umsonst machst, solltest du Nüsse und andere „schwere“ Dekorationen auf die noch warme und flüssige Marmelade, Schokolade oder Glasur legen und leicht andrücken, sonst fallen sie später beim Verpacken ab.
Tolle Effekte erhältst du auch, wenn du verschiedene flüssige Komponenten verwendest. Bepinsel die Plätzchen z.B. zuerst mit Zuckerglasur. Mit einer Spritztülle verteilst du anschließend flüssige Schokolade in Streifen darauf und gehst mit einem Holzstäbchen durch die Schokoladenlinien. Oder du setzt mit der Spritztülle kleine Schokoladenflecken in die helle Glasur. So entstehen schöne Marmorierungen.
Eine Besonderheit ist die Royal Glasur, auch Royal Icing genannt. Mit ihr lassen sich tolle...