Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Siegen (Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Kompaktseminar: Die Wikinger, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll die Ursprünge von germanischen Mythen und Heldenepen ausfindig machen und einen Einblick in das Verhältnis von antiken und mittelalterlichen Dichtern geben, die historische Personen und Ereignisse mit kulturellen und religiösen Vorstellungen vereinten. Die Entstehung der nordischen Mythen und Sagen erstreckt sich sowohl geographisch als auch zeitlich über ein weites Feld. Das erste, nachweisbare schriftliche Zeugnis über Glaube und Zeremonie der germanischen Stämme ist der Bericht des römischen Historikers Tacitus aus dem 1. Jahrhundert nach Chr., allerdings reiste Tacitus nicht selbst zu den erwähnten Stämmen, sondern gab als Außenstehender wahrscheinlich nur das wieder, was er von Reisenden gehört hatte. Bei den meisten germanischen Stämmen begann die Ära der Schriftlichkeit mit der Bekehrung zum Christentum. Zwar gab es bei Angelsachsen und Skandinaviern der vorchristlichen Ära ein Runen-Alphabet, das dazu benutzt wurde, verhältnismäßig kurze Texte in Stein, Holz, Knochen oder Metall zu gravieren, lange literarische Texte in Form von Handschriften sind jedoch erst das Ergebnis christlich-lateinischer Bildung. Im 9. Jahrhundert wurde Island von einem Skandinavier entdeckt und in der Folgezeit in weiten Teilen von Norwegen aus besiedelt. Allerdings verstanden die Isländer offensichtlich die Mythen ihrer Vorfahren schon damals als Teil ihrer Geschichte und damit ihrer Identität, den es zu pflegen galt. Im Mittelalter brachte Island dann eine Literatur hervor, die in Menge und Qualität mit nichts in der übrigen mittelalterlichen Welt zu vergleichen ist. Wohl bereits im 12. Jahrhundert begannen die Gelehrten der Insel alte Mythen in Form sog. Götterlieder mündlich wie schriftlich zu sammeln oder sogar im vermeintlich alten Stil nachzudichten. Eine danach zusammengestellte Pergamenthandschrift von etwa 1270 ist erhalten geblieben. Der Inhalt dieser Handschrift, des 'Codex Regius' ('Königliche Handschrift'), ist gemeinhin als die 'Götter- oder Heldenlieder der älteren Edda' bzw. 'Lieder-Edda' berühmt geworden. Im 12. Jahrhundert vollzog sich ausgehend von den Gelehrten französischer Schulen ein Wechsel im Umgang mit der antiken Mythologie der Griechen und Römer, deren Überlieferungen zumindest vorurteilsfreier gepflegt wurden. Die Nachkommen der Kelten und Germanen hatten allerdings schon früher dem Erbe der Mythen des Nordens interessierter gegenüber gestanden, was übrigens nicht gegen die Festigkeit ihres christlichen Glaubens spricht.
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