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Das Cheops-Projekt

Das Eisen der Pharaonen und eine neue Hebetechnologie lösen das Rätsel um den Bau der Großen Pyramide

AutorDominique Görlitz, Stefan Erdmann
VerlagKopp Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl318 Seiten
ISBN9783864453649
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR

Dunkle Flecken auf  der weißen Weste der Ägyptologie
Wie 18 schwarz glänzende Anhaftungen in der Königskammer die gängige Lehrmeinung zum Bau der Cheops-Pyramide zerschmettern

Die von Dr. Dominique Görlitz und Stefan Erdmann im April 2013 im Rahmen ihres Cheops-Projekts vorgenommenen Untersuchungen in der Großen Pyramide von Gizeh haben zu einer bedeutenden Entdeckung geführt: Die untersuchten Proben regelmäßiger dunkler Anhaftungen an der Decke der Königskammer belegen, dass es sich bei ihnen um Spuren magnetithaltigen Eisens handelt. Diese dünne, schwarze Patina auf den gewaltigen Steinblöcken der Deckenkonstruktion legt nahe, dass wir es bei ihr mit Arbeitsspuren alter technischer Gerätschaften zu tun haben, die bei der Errichtung der Großen Pyramide Verwendung fanden.

Die Ergebnisse des Cheops-Projekts werden öffentlich gemacht

Nachdem der Experimentalarchäologe Dominique Görlitz und Stefan Erdmann eine Genehmigung zu Untersuchungen in der Cheops-Pyramide bekommen hatten, nahmen sie als Proben ein paar Milligramm einer festsitzenden dunklen Substanz von den riesigen Deckenbalken der Königskammer. Während ihres Aufenthalts in der Pyramide waren sie ständig unter Beobachtung von Inspektoren und Wachpersonal der ägyptischen Antikenbehörde.

Vom Cheops-Projekt zum Cheops-Skandal

Über ein halbes Jahr später erschien in einer ägyptischen Zeitung ein Artikel, in dem Dr. Zahi Hawass, der ehemalige Direktor der ägyptischen Antikenverwaltung, den bekannten Forscher Robert Bauval absurderweise beschuldigte, die beiden Deutschen damit beauftragt zu haben, die Khufu-Kartusche aus der Großen Pyramide zu entwenden.

Daraufhin entsandte die Antikenbehörde drei Inspektoren, um den »Tatort« zu untersuchen. Sie berichteten, dass die Kartusche nicht gestohlen worden war, dafür hätten sie aber vier Kratzer darauf entdeckt, die für sie danach aussahen, als hätten die Deutschen dort Proben entnommen. Der Skandal war perfekt und verursachte in der Folge ein wahres Medienbeben, das in allen Teilen der Welt registriert wurde und bei dem Görlitz und Erdmann als »Vandalen«, »Grabräuber« und »Pyramidenschänder« bezeichnet wurden.

Beinahe niemand mehr interessierte sich allerdings für die Wahrheit und schon gar nicht für die spannenden wissenschaftlichen Hintergründe des Forschungsprojekts, das Görlitz und Erdmann nach Ägypten führte. Immerhin erschüttert der Fund die Grundfesten der Ägyptologie. Sehen etablierte Wissenschaftler in der Entdeckung von Görlitz und Erdmann einmal mehr eine Bedrohung für sich und ihre Arbeit? Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Lesen Sie dieses packende Buch!

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Leseprobe

Einleitung


Einige einführende Worte zu diesem Buch, warum es entstand und worum es darin geht

Es war der 20. November 2013. Nach einem langen Arbeitstag saß Stefan Erdman zu vorgerückter Stunde noch im Auto, als er plötzlich einen Anruf aus Ägypten erhielt. Am anderen Ende war ein langjähriger Freund, ein Ägyptologe, der recht aufgebracht schien und Stefan fragte, ob er denn schon wüsste, was passiert sei. Er ließ ihn gar nicht zu Wort kommen und stieß erregt hervor: »Stefan, in den ägyptischen Medien wird berichtet, du hättest die Königkartusche gestohlen.«

»Wie bitte?«, fragte der so Angesprochene entgeistert zurück. »Soll das ein Scherz sein?« »Nein!«, tönte es aus dem Lautsprecher der Freisprechanlage: »Das ist alles andere als ein Scherz.« Stefan war fassungslos und konnte eigentlich noch immer nicht glauben, was er da gehört hatte. Doch schon bald darauf erhielt er den nächsten Überraschungsanruf dieser Art, in dem es hieß: »Interpol fahndet nach dir und Dr. Görlitz.« Dies stellte sich zwar kurz danach als Übertreibung heraus, aber die nachfolgende »Entwarnung« blieb für längere Zeit die einzige gute Neuigkeit in dieser Sache.

Nun verlief nämlich alles Schlag auf Schlag, und die Nachricht, wir hätten die berühmte Königskartusche in der Cheops-Pyramide beschädigt oder sogar gestohlen, ging um die Welt. Innerhalb weniger Stunden erhielten wir E-Mails und Anrufe von allen möglichen Nachrichtenagenturen und Vertretern der Medien. Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete sogar in seinem abendlichen TV-Nachrichtenmagazin Sachsenspiegel über den Kartuschenskandal. Einige Wochen später sollte das noch ein weiteres Mal geschehen.

Wir waren völlig konsterniert ob der zahllosen Falschmeldungen, die im Zusammenhang mit unserem angeblichen Kartuschenraub durch die Medien geisterten. Natürlich stellten wir umgehend gegenüber den Nachrichtenagenturen klar, dass wir die berühmte Kartusche weder berührt noch beschädigt hatten. Allerdings mussten wir sehr schnell feststellen, dass in der Welt der Medien Bösewichter allemal interessanter sind als harmlose Privatforscher, und so fanden wir uns unversehens in der Rolle der »Bad Boys« wieder – ein Klischeebild, das sich auch in den folgenden Monaten kaum verändern sollte.

Konsequent wurden wir als »Vandalen«, »Grabräuber« und »Pyramidenschänder« an den Pranger gestellt und mussten am eigenen Leib erfahren, wie vernichtend die viel beschworene »Macht der Medien« sein kann. Es war schon erschreckend mitzuerleben, wie viele Journalisten, ohne die gegen uns vorgebrachten Vorwürfe genauer zu prüfen, irgendwelche – natürlich ebenfalls ungeprüft verfasste – Meldungen der Nachrichtenagenturen übernahmen oder ohne irgendeine Recherche tendenziöse Pressemitteilungen aus Ägypten kolportierten. Gänzlich unfassbar wurde das Medienspektakel für uns jedoch, als wir mitbekamen, wie sich die Berichterstattung zum vermeintlichen Cheops-Skandal – insbesondere bei der internationalen Boulevardpresse und im Internet – im Lauf der Zeit völlig von den Tatsachen entfernte. Mehr und mehr machten wilde Spekulationen über unsere Motive und die angeblichen Gründe für unser Projekt die Runde, und das von uns gezeichnete Bild nahm bisweilen geradezu groteske Züge an (Abb. E1-1).

Es dauerte ein wenig, bis wir die Hintergründe dieses Theaters erkannten und zu verstehen begannen, was hinter den Kulissen tatsächlich passierte. Nach und nach begriffen wir, welche Interessengruppen sich unsere, eigentlich völlig unspektakuläre Forschungsreise nach Ägypten im April 2013 und unsere Probenentnahme in der Großen Pyramide für ihre Zwecke zunutze machten. Schließlich erkannten wir auch, warum es keineswegs im Interesse all dieser Leute war, sachlich und an den Fakten orientiert mit uns und den damaligen Vorgängen umzugehen.

Wer quasi den »Startschuss« zur Eskalation der Ereignisse abgegeben und die sich rasant entwickelnde Affäre ins Rollen gebracht hatte, wurde uns allerdings schon sehr bald klar: Es war kein Geringerer als Dr. Zahi Hawass, der ehemalige Direktor der ägyptischen Antikenverwaltung, Ex-Antikenminister seines Landes, Liebling der internationalen Medien – und der vermutlich bekannteste Ägyptologe der Welt. Nachdem in Kairo erste Gerüchte über unseren Pyramidenbesuch zu kursieren begonnen hatten, behauptete er am 10. Dezember öffentlich in einer bedeutenden ägyptischen Zeitung, wir seien von dem »in Belgien arbeitenden ägyptischen Juden« Robert Bauval beauftragt worden, die Kartusche zu beschädigen, um das Alter der Pyramide umzudatieren und die Bauherrschaft den Juden – also den alten Hebräern – zuzuschreiben. 1

Abb. E1-1: Die Presse im In- und Ausland überschlug sich mit derart reißerischen Meldungen über unser Forschungsprojekt. Nur wenige Zeitungen, wie das Magazin Mysteries aus der Schweiz, bezogen zu Beginn eine neutrale Position, um sich, den journalistischen Gepflogenheiten folgend, fundierte Kenntnisse über die Hintergründe der Affäre zu beschaffen.

Was es mit dieser absurden Aussage und einer damit verbundenen giftigen Attacke auf seinen damaligen Amtsnachfolger, Minister Mohammed Ibrahim, auf sich hatte, mit der er die antijüdischen Ressentiments so mancher seiner Landsleute bediente, werden wir später noch ausführlich darstellen. Und auch die im Hintergrund stehenden dubiosen Machenschaften von »Ägyptens Indiana Jones«, wie ihn die Zeitung Die Welt vor einigen Jahren titulierte 2 , werden wir in diesem Buch aus guten Gründen noch sehr intensiv unter die Lupe nehmen. Hier wollen wir uns zunächst auf zwei kurze Feststellungen beschränken:

Erstens stellt Hawass’ diesbezügliches Vorgehen – nämlich antijüdische Hetze im Zusammenhang mit missliebigen Forschern – eine seiner altbekannten Verfahrensweisen dar. Diese Methode hatte er zuvor schon in mehreren anderen Fällen praktiziert, wenn jemand der Wahrheit auf dem Gizehplateau zu nahe zu kommen drohte. Und zweitens sorgte er mit seinem medialen Vorstoß dafür, dass der sich anbahnende Cheops-Skandal von Anfang an als ein Politikum dargestellt wurde. Politische Affären unterliegen aber ganz eigenen, unkalkulierbaren Gesetzmäßigkeiten, wie auch der vorliegende Fall nachdrücklich gezeigt hat.

So kann es eigentlich kaum verwundern, dass sich lange Zeit fast niemand für die spannenden wissenschaftlichen Hintergründe unseres gemeinsamen Forschungsprojekts zu interessieren schien. Immerhin war es, als wir im April 2013 unsere kleine Expedition in das Land am Nil antraten, unser erklärtes Ziel, mittels ergebnisoffener und für jedermann nachvollziehbarer Forschung neue Erkenntnisse in Bereichen zu gewinnen, in denen die konventionelle Fachwissenschaft seit Jahren eine regelrechte »Arbeitsverweigerung« betreibt. In der Tat sind die Ergebnisse, die unsere Untersuchungen zutage förderten und die wir in diesem Buch erstmals umfassend veröffentlichen, höchst interessant. Vielleicht sollte man sogar sagen: brisant. Sie dürften nämlich einige Ansichten der klassischen Ägyptologie gründlich infrage stellen.

In den vergangenen Monaten sind wir immer wieder gefragt worden, warum wir diese Ergebnisse nicht schon längst publiziert haben. Und gerade diejenigen, die uns besonders lautstark angriffen und gegen uns polemisierten, haben wiederholt infrage gestellt oder bestritten, dass wir überhaupt irgendetwas »Verwertbares« von unserer Exkursion mitgebracht haben. Tatsächlich hat, wie noch zu zeigen sein wird, unsere lange und ursprünglich keineswegs beabsichtigte Zurückhaltung vor allem mit der Skandalisierung des Cheops-Projekts zu tun. Wäre es nur nach uns gegangen, so könnten diese Ergebnisse längst in den Diskurs der konventionellen und alternativen Forschergemeinden eingeflossen sein.

Umso mehr freut es uns, dass wir die von uns gewonnenen, völlig neuen und durch naturwissenschaftlich überprüfbare Daten gestützten Hinweise nun endlich einer interessierten Öffentlichkeit vorstellen können. Wir hoffen, damit zur Lösung einiger Rätsel beitragen zu können, die den Bau der Cheops-Pyramide und die dabei verwendeten Technologien betreffen. Nicht zuletzt können wir damit unter Beweis stellen, dass eine qualifizierte, unabhängige Privatforschung nicht nur auf gleicher Augenhöhe mit dem institutionalisierten Wissenschaftsbetrieb operieren kann; sie ist sogar in der Lage, gerade dort bahnbrechende Fortschritte zu erzielen, wo die in so mancher Hinsicht »verkrustete« und paradigmenfixierte universitäre »Schulwissenschaft« sich selbst im Weg steht.

Dass, wie und warum maßgebliche Fortschritte im Erkenntnisprozess ausgebremst werden, lässt sich, was den Bereich der Ägyptologie betrifft, gerade auch anhand des Cheops-Skandals deutlich aufzeigen. Daher werden wir hier auch die Rolle thematisieren, die wissenschaftliche Institutionen sowie einzelne Vertreter des wissenschaftlichen Establishments im Verlauf der geschilderten Ereignisse gespielt haben. Schließlich geht es in diesem Buch auch darum, wie man heute im 21. Jahrhundert Wissenschaft betreiben und sich mit den Vermächtnissen der Vergangenheit auseinandersetzen sollte.

Bevor wir uns jedoch der Aufarbeitung des eigentlichen Skandals im Gefolge des Cheops-Projekts widmen und unsere Forschungsergebnisse präsentieren, möchten wir uns zunächst einmal unseren Leserinnen und Lesern gebührend vorstellen. Dazu gehört auch die Beantwortung einer sicher nicht unmaßgeblichen Frage: Wie kam es eigentlich dazu, dass zwei so »ungleiche« Forscher wie der bekannte Experimentalarchäologe und...

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