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E-Book

Krebs mag keinen Tee

Wie Sie Tee richtig nutzen, um Tumorerkrankungen vorzubeugen oder zu bekämpfen

AutorMaria Uspenski
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783959716505
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Sagen Sie dem Krebs den Kampf an! Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Entstehung von Krebs untrennbar mit der Funktion unseres Immunsystems zusammenhängt. Teeblätter sind reich an sogenannten Polyphenol-Antioxidantien, die unser Immunsystem stärken, entzündungshemmend wirken und zudem freie Radikale wirksam vernichten. Dieses Buch gibt einen ausführlichen Einblick in die Zusammensetzung und Wirkung verschiedener Teesorten und erklärt, wie Sie mit dem regelmäßigen Genuss von grünem, schwarzem, weißem oder anderem Tee Tumorerkrankungen vorbeugen oder die Heilung unterstützen können. Ein Drei-Wochen-Plan hilft Ihnen, Tee in Ihren Alltag zu integrieren und innerhalb kurzer Zeit von seiner Wirkung zu profitieren. Leckere Rezeptideen bringen zudem Abwechslung in den täglichen Teegenuss und machen ihn zu einem echten Geschmackserlebnis, nicht nur als Heißgetränk, sondern auch als Zutat für Pestos, Dressings, Haferbrei, Kuchen oder andere Snacks.

Maria Uspenskis Liebe zum Tee wurde schon früh von ihrer russischen Familie geprägt. Während ihres Grundstudiums in Paris hat sie die ganze Vielfalt an Teesorten entdeckt und sich mit den gesundheitlichen Vorteilen von Tee aus ganzen Blättern beschäftigt. Nach ihrem Abschluss am Massachusetts Institute of Technology gründete sie The Tea Spot. Da sie selbst bereits erfolgreich gegen den Krebs gekämpft hat, liegt es ihr besonders am Herzen, auch unerfahrenen Teetrinkern die einfache Zubereitung von Tee und seine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit nahezubringen.

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Leseprobe

2. Kapitel


BRÜHEN SIE IHREN EIGENEN TEE


WIE ICH LERNTE, DAS TEEBLATT ZU LIEBEN

Meine eigene Teegeschichte

Während ich mich von meiner brutalen Krebstherapie erholte, begann ich mit der Recherche nach Vorbeugemaßnahmen, die ich auf eigene Faust durchführen konnte. Die Studie, die mich auf den Tee (besonders auf grünen) brachte, stellte die Möglichkeit in den Raum, dass ein regelmäßiger Grünteekonsum von drei bis fünf Bechern (0,7 – 1,2 l) pro Tag einem Rezidiv vorbeugen könnte. Die Frauen, die mehr als drei Becher (720 ml) pro Tag tranken, hatten eine um 57 Prozent geringere Brustkrebs-Rückfallquote als diejenigen, die nur einen Becher (240 ml) am Tag tranken. Das Ergebnis war von ausreichender statistischer Signifikanz, und auch die Fallzahl der Studie war groß genug (5264 personyears of follow-up), um mich sogleich japanische Tees kaufen zu lassen. Was diese Frauen getrunken hatten, wollte ich auch. Eine im gleichen Zeitraum stattfindende Studie an Männern mit Prostatakrebs hatte gezeigt, dass das Trinken von fünf Tassen (1,2 l) am Tag die Wahrscheinlichkeit, dass das Tumorwachstum ein fortgeschrittenes Stadium erreichte, um 50 Prozent senkte.

Bisher hatte ich nur schwarzen Tee getrunken. Zwar war ich Teekennerin und trank auch regelmäßig Tee, aber nicht mehrmals am Tag. Grünen Tee hatte ich wohl ein paarmal probiert, aber es war nicht mein Ding. Tag für Tag grünen Tee zu trinken war eine selbst auferlegte, angenommene Gewohnheit, die ich erst nach Jahren wirklich zu schätzen und zu genießen lernte. Hochwertigeren grünen Tee, etwa feinblättrige Sorten oder erstklassigen Matcha, bekam ich leichter runter als die Teesorten mit größeren Blättern und Stängeln, aber dennoch war es eine Zeit lang, als nähme ich Medizin ein. Weitere Recherchen zur Chemie des Tees und zu seiner Anwendung in der Krebstherapie lehrten mich, dass auch Schwarztee einen mehr als respektablen Wirkstoffgehalt vorzuweisen hat. Derart beruhigt konnte ich meine täglichen Teezeremonien mit Lieblingstees wie Earl Grey, Assam oder Keemun ausbalancieren. Heute greife ich morgens mit Wonne als Erstes zu einem japanischen Grüntee, weil es das ist, wonach mein Körper und meine Geschmacksnerven verlangen. Es fühlt sich nicht mehr an wie eine gesundheitsbewusste Pflichtübung.

ETIKETTENSCHWINDEL

Wer sich unter dem Eindruck der Reklame ein Grüntee-Mixgetränk schmecken lässt, mag denken: »Das Zeug tut mir gut!« Wie Millionen andere glauben Sie vielleicht, dass Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun, wenn Sie sich im Supermarkt eine Packung Tee mitnehmen. Aber mit einem Blick auf die Inhaltsstoffe stellen Sie wahrscheinlich fest, dass vor allem in den außergewöhnlichen Fruchtteemischungen und Eistees tonnenweise Zucker und im Labor hergestellte Aromen stecken, die gar nichts mit dem Pflanzenreich zu tun haben. Übrig bleiben dann meist nur Spuren von Tee und Polyphenolen. Was ist also mit den gesundheitlichen Vorteilen, über die Sie sich im ersten Kapitel gefreut haben? Die bekommt man nur mit frisch aufgebrühten Teeblättern. Ich verrate Ihnen jetzt, was für frisch aufgebrühten Tee spricht und wie einfach das ist.

ZAHLEN AUF DEN TISCH

Beim Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) gibt es eine Datenbank zum Flavonoidgehalt bestimmter Lebensmittel. Dieses umfangreiche, alle paar Jahre aufgefrischte Datenwerk liefert Messwerte für unterschiedliche Polyphenole in Hunderten von Lebensmitteln. Darunter finden sich aufgebrühte Tees ebenso wie trinkfertige Produkte. Die Daten zeigen, dass der EGCG-Gehalt bei einer Portion frisch aufgebrühtem Grüntee fünf- bis zwanzigmal höher ist als bei fertigen Grünteegetränken. Wer hätte gedacht, dass ein trinkfertig gekaufter Grüntee für zwei oder drei Euro womöglich nicht mal ein Zehntel der EGCG-Dosis enthält, die in einem hausgemachten, frisch aufgebrühten Becher Tee steckt, der keine 20 Cent kostet?

Wenn Sie das nächste Mal einen Einkaufswagen voller Teeprodukte durch den Supermarkt schieben, sollten Sie mal einen Blick auf die Etiketten werfen. Finden Sie dort überhaupt Angaben zum Antioxidantiengehalt oder kaufen Sie nur den Teegeschmack? Meine Kollegen und ich haben alle möglichen Supermärkte nach Teeprodukten durchkämmt und alle Etiketten fotografiert, die wir finden konnten. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass zwar bei etwa einem Drittel Angaben zum Koffeingehalt gemacht wurden, aber nicht mal jedes zwanzigste Antioxidans überhaupt erwähnt wurde. Manche dieser Getränke dürfte man legal wahrscheinlich gar nicht als Tee bezeichnen.

Dazu kommt, dass der Zuckerzusatz bei trinkfertigen Eistees oft ebenso hoch ist wie bei Limonaden oder Schokoriegeln. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung enthält allein ein Glas der sogenannten Softdrinks so viele Kalorien, dass damit eine Hauptmahlzeit ersetzt werden könnte. Eistee gehört dabei mit Limonaden, Energydrinks, Fruchtnektaren und Kaffeeprodukten zu den schlimmsten Übeltätern. Erfunden wurde er in den USA. Während der Weltausstellung 1904 in St. Louis hatte eine Gruppe von Teeproduzenten aus Indien einen Messestand aufgebaut, um ihre Schwarzteesorten zu vermarkten, aber in der drückenden sommerlichen Schwüle mussten sie ihren Tee eisgekühlt anbieten, damit ihn überhaupt jemand probieren wollte. In den darauffolgenden 100 Jahren wuchs der Eistee-Konsum in den USA auf über 40 Milliarden Becher (etwa 10 Milliarden Liter) pro Jahr an, wovon der Großteil stark gesüßt und aromatisiert ist. Auch in Deutschland ist der gesüßte Fertigtee sehr beliebt. Diese Entwicklung hat eine Teekultur entstehen lassen, die Tee nur überzuckert und antioxidantienarm kennt.

GRÜNER TEE

Grüntee verhält sich zu Schwarztee, wie sich die Flöte zum Cello oder ein Frühlingsmorgen zur Winternacht verhält. Am Morgen gepflückte Grünteeblätter können noch am selben Abend fertig verarbeitet und bereit zum Aufbrühen sein. Kurz nachdem sie vom Busch gepflückt wurden, werden die Blätter gedarrt, indem sie in Öfen oder Pfannen, über Feuer oder Dampf erhitzt werden. Dadurch wird den Teeblättern fast alle Feuchtigkeit entzogen, der natürliche Oxidationsprozess wird gestoppt, was weiteren chemischen oder farblichen Änderungen entgegenwirkt. Indem eine längere Oxidationsphase umgangen wird, behält der Tee neben seiner leuchtend grünen Farbe auch einfache Polyphenole, Vitamin C, Aminosäuren und pflanzliche Aromastoffe. Der Geschmack des grünen Tees ist daher frischer und subtiler als der von stärker oxidiertem Oolong oder Schwarztee. Seine Koffeinwirkung ist die eines fast gleichbleibenden, milden Highs ohne besondere Spitzen oder Abstürze. Der Grund dafür ist das Theanin, jene Alpha-Wellen induzierende Aminosäure, die in Grüntee so konzentriert enthalten ist. Dank seines immer besser werdenden Rufs als natürliche Quelle von Antioxidantien wird Tee zunehmend als Naturwirkstoff in Lebensmitteln und Kosmetika eingesetzt. Dabei wird mit gesundheitlichen Vorteilen geworben, die von Anti-Aging über die Heilung von Krankheiten bis hin zu Gewichtsabnahme reichen. All dies steigert die Popularität von grünem Tee.

Die Verkostung und Auswahl von Tee ist ein Fachgebiet, das jahrelange Erfahrung und Geschmacksbildung erfordert. Es gibt fünf Hauptcharakteristika, nach denen Teeblätter beurteilt werden. Dazu zählen das Erscheinungsbild des Blattes vor und nach dem Aufbrühen, die Farbe des Suds und die Aromen und Geschmacksnoten des fertigen Tees. Grünteeblätter sind in allen erdenklichen Farben, Formen und Größen erhältlich, je nach Verarbeitung und Herkunft. China und Japan sind traditionell die Länder, die grünen Tee herstellen, wobei man heutzutage auch Grüntee aus Korea, Vietnam, Sri Lanka, Indien und anderen Ländern bekommt. Es gibt sogar eine Plantage am Rand von Charleston, Virginia, die grünen Tee liefert, und außerdem kleine, aufstrebende Produzenten in Hawaii, um San Francisco herum und in Kanada. Die Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden unterscheiden sich stark von Region zu Region. Chinesischer Tee wächst größtenteils in praller Sonne. Der Name eines chinesischen Tees bezieht sich oft auf die Blattform oder benennt die Gegend, aus der der Tee stammt. Dazu gehören Klassiker wie Longjing oder Gunpowder und viele poetische Namen mit allerlei Dunst und Nebel. Manche japanische Teesorten verbringen dagegen einen Teil ihrer Wachstumsperiode im Schatten, was den Chlorophyllgehalt der Blätter steigen lässt und eine tiefgrüne Farbe ergibt. Japanische Teeblätter sind im Ergebnis auch eher feiner und dünner. Am Namen japanischer Teesorten hängt meist ein -cha (»-tee«) wie bei Sencha, Bancha, Hoijicha, Genmaicha und Matcha.

TEE IST NICHT GLEICH TEE

Der beste oder jedenfalls unmittelbarste Grund dafür, Tee selber aufzubrühen, ist, dass eine aus losen Blättern frisch aufgebrühte Tasse Tee unendlich viel besser schmeckt als alles, was eine Flasche oder ein flacher, schlapper Teebeutel hergeben. Die meisten Menschen werden mit der Vorstellung groß, Tee hätte gar keinen Geschmack – man denkt an die altbackenen Kekse, die alte Damen vermutlich in ihre Tassen tunken. Nicht ganz ohne Grund, denn das meiste, was uns in Restaurants und Supermärkten an Tee angeboten wird, ist dank der großartigen Erfindung des Teebeutels tatsächlich weitgehend geschmacksfrei. Leider besteht das gängige Teeangebot in den USA zum größten Teil aus Tee unterster Güte. Ausschlaggebend ist bei diesem Angebot nicht die Qualität, sondern Effizienz und Bequemlichkeit. Zwar wird viel über den Unterschied zwischen Beuteltee und losem Tee diskutiert, aber eigentlich müsste man über die...

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