JANUAR
GEISTIGE GESETZE
1
Der Wirklichkeit ist es egal, ob sie als wissenschaftlich gilt oder nicht, sie heißt Wirklichkeit, weil sie wirkt – denn sie wirkt einfach.
Unsere Wissenschaft stellt Tatsachen und Umstände fest und orientiert sich daran. Doch was sind Tatsachen? Sie sind „Sachen der Tat“! Und was sind Umstände? Dinge, die „um uns herum stehen“. Etwas völlig anderes ist Wirklichkeit: Die durch uns und durch alles wirkende Kraft, die das ganze Universum organisiert. Wir kleben viel zu wenig an Tatsachen und Umständen – und viel zu wenig an dem, was wirkt.
Heute will ich mich mit der „Wirklichkeit“, mit dem, was wirkt, verbinden!
2
Es genügt nicht, zu wissen, dass das Leben ein Spiel ist, ich muss auch die Spielregeln kennen und beachten. Erst dann wird das Spiel des Lebens wirklich ein Spiel.
Solange wir vom „Wahn des Ichs“ besessen sind, können wir nicht erkennen, in welcher wunderbaren Harmonie das ganze Weltall aufgebaut ist. Durch Beobachtung der Gestirne, Planeten, Schwerkraft oder chemischer Versuche erfahren wir etwas über die Gesetze, nach denen die stoffliche Welt aufgebaut ist. Sobald wir uns und das Leben um uns herum losgelöst von uns selbst betrachten, erkennen wir die Gesetze, nach denen sich zwischenmenschliche Beziehungen und das, was wir Schicksal nennen, gestalten.
Heute will ich meine Lebensumstände bewusst beobachten.
3
Das Leben ist ein Spiel, das ohne Kenntnis der geistigen Gesetze nicht erfolgreich gespielt werden kann.
Erfolg ist eigentlich die Belohnung dafür, dass ich ein geistiges Gesetz erkannt habe und danach lebe. An meinem Erfolg erkenne ich sehr klar, was „erfolgt“ ist aufgrund meines „so Seins“. Kenntnis und Können hängen eng miteinander zusammen. Es reicht nicht aus, etwas über geistige Gesetze gelesen zu haben. Ich muss täglich bereit sein, von meinem Lehrer „Dr. Alltag“ zu lernen.
Heute will ich meine Fertigkeiten im stimmigen Umgang mit Lebenssituationen entwickeln.
4
Wie ich in der Fahrschule als Basis die Theorie lerne, so sollte ich auf gleiche Weise die geistigen Gesetze kennenlernen.
Es gibt Gesetze der Naturwissenschaften, menschengemachte Gesetze und geistige Gesetze. Ein natürliches Gesetz ist zum Beispiel die Schwerkraft, die einen Apfel dazu bringt, vom Baum herunterzufallen. Ein menschengemachtes Gesetz ist beispielsweise die Straßenverkehrsordnung: Wer sie nicht beachtet, wird im Dienste des Allgemeinwohls bestraft, im Extremfall mit Führerscheinentzug. Und es gibt geistige Gesetze. Dies sind „Energiegesetze“, die unbewusst wirken, ob wir daran glauben oder nicht. Das bekannteste geistige Gesetz ist vielleicht das Gesetz von „Ursache“ und „Wirkung“: Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Tat ist eine Ursache, der eine entsprechende Wirkung folgt. Gute Gedanken, Worte, Taten führen zu guten, schlechte zu unguten Lebensumständen. Eines der schönsten geistigen Gesetze ist das Gesetz der Liebe: Liebe verwandelt alles, was sie berührt, ins Positive. Im Klartext bedeutet dies: Wenn Sie einen Menschen in Ihrem Umfeld haben, der Sie malträtiert und Sie lieben ihn, werden Sie erleben, wie dieser Mensch sich im Verhalten zu Ihnen ins Positive wandelt.
Heute will ich mir das geistige Gesetz der Liebe bewusst machen und nach ihm leben.
5
Die ganze Schöpfung ist eine Offenbarung des Einen, der zum „Spiel des Lebens“ in die Materie gegangen ist. Alles Leben ist das Spiel des Einen mit sich selbst.
Alle Weisheitslehren besagen, dass wir von dem anderen nicht getrennt sind. Die Trennung zwischen „ich“ und „du“ ist eine Illusion. Indem ich den anderen nicht schlechter behandle als mich selbst, komme ich mit den geistigen Gesetzen in Tuchfühlung.
Heute will ich liebevoll mit meinem Nächsten umgehen.
6
Die Natur selbst muss als ein lebendiger Organismus gesehen werden. Sie verfolgt einen Zweck und besitzt eine tiefe Internationalität.
Rupert Sheldrake spricht über ein „morphogenetisches Feld“, das uns alle umgibt und mit dem wir in Kontakt kommen können. Das, was wir Glück nennen, ist nicht Glückssache, sondern in Wahrheit eine „Unterstützung durch die Naturgesetze“. Glück ist lernbar: Sobald wir die Ganzheitlichkeit in allem Sein ehren, beginnen wir Glück zu haben. Glück zu haben ist nichts anderes als Ganzheitlichkeit, also gelebte Stimmigkeit.
Heute will ich mich um ganzheitliches Denken bemühen.
7
Solange ich meinen Vertrag mit der Natur einhalte, solange vollbringt auch die Natur ihren Teil.
Was ist der Vertrag, den ich mit der Natur geschlossen habe? Jesus beschreibt diesen Vertrag mit folgenden Worten: „Liebe Gott den Herrn und deinen Nächsten wie dich selbst!“ Das heißt, sich selbst und seinen Nächsten mit der gleichen Intensität zu lieben, wie wir Gott lieben. Genauer gesagt, den Nächsten und sich selbst ALS Gott zu lieben. Dann sind wir im Einklang mit den Naturgesetzen.
Heute will ich die Natur allen Seins ehren, wo immer ich sie finde.
8
Um die Natur zu beherrschen, muss ich lernen, ihr zu gehorchen.
Wer herrschen will, muss dienen können. Jesus sagt: „Der Größte unter euch soll aller Diener sein!“ Er bezeugt damit zugleich: Derjenige, der allen dient, zeigt damit, dass er der Größte ist. Größe ist kein Machtanspruch. Wahre Größe ist Demut, genauer gesagt „Dienmut“, das bedeutet Mut haben, allem zu dienen. Wie aber diene ich? Indem ich gehorche, indem ich „horche“, der „Sprache des Lebens“ (und Gottes) lausche, statt den lärmenden Stimmen meines Verstands und meines Egos.
Heute will ich in mich hineinhorchen und erspüren, was das Leben von mir erwartet.
9
Den Einklang mit der Schöpfung erlebe ich als Wohlgefühl, Lebensfreude, Vitalität und Gesundheit.
Gott sei Dank können wir Menschen Schmerzen empfinden. Könnten wir dies nicht, hätten wir keine Möglichkeit, unser Bewusstsein zu verfeinern. Indem wir den Schmerz, ja sogar das kleinste Unwohlsein als Anlass nehmen, unser Bewusstsein zu vervollkommnen, bewegen wir uns weg von einem Leben, in dem wir gestoßen und getreten werden, hin zu einem Leben voller Wohlgefühl. Wir reagieren bereits auf die zarten Schubser im Leben und vermeiden so die harten Rempler.
Heute will ich meine Feinfühligkeit trainieren.
10
Je mehr ich „stimme“, desto mehr ziehe ich nach dem Gesetz der Resonanz die Dinge an, die ebenfalls stimmen, die jetzt zu mir gehören.
Wir sind konditionierte Wesen – erst einmal. Und so erleben wir im Außen auch erst einmal die Widerspiegelungen unserer Konditionierungen, Muster, Vorlieben. Und dann blitzt manchmal dieses Gefühl von totaler Stimmigkeit auf, von Einssein mit der ganzen Schöpfung. Indem wir diese Stimmigkeit als Maßstab nehmen, lösen wir uns von unseren Konditionierungen. Unsere Umstände verändern sich dadurch dramatisch – zum Positiven!
Heute will ich mich bewusst an meine innere Stimmigkeit erinnern.
11
Ich muss nicht mehr suchen, ich werde gefunden.
Der Satz klingt paradox. Denn auf der einen Seite sagt Jesus: „Suchet. So werdet ihr finden!“ Und auf der anderen Seite wissen wir: „Sucher suchen, Finder finden!“ Wie also gelangen wir vom Suchen zum Finden? Zuerst einmal muss ich mich auf die Reise begeben. Das bedeutet zu suchen. Ich mache „Erfahrungen“, ich fahre einen Weg ab. Und da ich irgendwann erkenne, dass der Sucher selbst das Hindernis darstellt, muss ich mich völlig hingeben, dem Leben und Gott, um gefunden zu werden.
Heute will ich mich dafür öffnen, Geschenke vom Leben zu erhalten.
12
Jeder lernt – entweder auf dem königlichen Weg der Erkenntnis oder auf dem üblichen Weg durch Krankheit und Leid.
Jesus sagt so schön: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes!“ Wenn ich nach „Erkenntnis“ trachte, also danach, „Ihn“ kennenzulernen, dann gilt all mein Sehnen der Stimmigkeit, der richtigen Anwendung der Gesetze, die Gott geschaffen hat. So komme ich in Harmonie mit dem Leben und mit mir selbst. Krankheit und Leid sind nur dort notwendig, wo ich nicht bereit bin zu lernen oder mir mein Fehlverhalten nicht bewusst ist.
Heute will ich einmal auf meine Zipperlein achten und sie fragen, was sie mir sagen wollen.
13
Wenn ich an meinem Auto lange Freude haben will, muss ich es richtig bedienen. Genauso verhält es sich mit meinem Bewusstsein.
Das Bewusstsein ist sehr fein strukturiert. Und hätten wir das nötige Unterscheidungsvermögen, würden wir...