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E-Book

Apps programmieren mit Swift

AutorDominik Hauser, Jörg Brunsmann, Klaus M. Rodewig
VerlagRheinwerk Computing
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl397 Seiten
ISBN9783836260701
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,90 EUR

Der leichte Weg zur ersten App

  • Schritt für Schritt zur eigenen App - ohne Vorwissen sofort loslegen
  • Grundlagen von Swift und Xcode
  • Mit vielen Beispielprojekten für macOS, iOS und Apple Watch
Dominik Hauser, Klaus Rodewig und Jörg Brunsmann zeigen Ihnen Schritt für Schritt den Weg zur eigenen App. Dabei erhalten Sie einen Einblick in die Architektur von iPhone und iPad. Alle wichtigen Themen werden Ihnen leicht verständlich erklärt. Sie erfahren, welche Hard- und Software erforderlich ist, was eine gute App ausmacht und welche Möglichkeiten es gibt, mit Ihren Programmen Geld zu verdienen. Alle wichtigen Funktionen einer App werden an Beispielen vorgestellt, sodass Sie direkt mit der Programmierung loslegen können.

Aus dem Inhalt:

  • Nötige Hard- und Software
  • Apples Richtlinien
  • App-Ideen selbst entwickeln
  • Planungsfehler vermeiden
  • iOS Developer Program
  • Vermarkten Sie Ihre App
  • Aufbau von iOS
  • Einsteigerkurs Swift
  • App-Design mit Storyboard
  • Webservices nutzen
  • Spannende Beispiele


Die Fachpresse zur Vorauflage:
c't: »Wer mit Swift zu arbeiten beginnt, ist mit diesem Buch gut beraten. Nachdem man damit wichtige Schritte erlernt hat, taugt es zusätzlich als Nachschlagewerk.«

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Leseprobe

1    Ein kleiner Schritt …


»Ich brauche mehr Details!«
Bruno Koob

Es sind zehn Jahre, welche die Welt verändert haben. Klingt pathetisch, stimmt aber. Schauen wir zehn Jahre zurück in das Jahr 2008, dann wird schnell klar, wie sehr Apple mit dem iPhone unsere Welt seitdem verändert hat. Das erste iPhone war gerade auf dem Markt, Nokia mit seinen nach heutigen Maßstäben »dummen« Handys aber noch der scheinbar uneinholbare Marktführer. Als fortschrittlich galten seinerzeit Geräte wie das Blackberry, die E-Mails empfangen und senden konnten und zum Schreiben der Nachrichten Dutzende kleiner Tasten hatten.

Alle Geräte von damals hatten außerdem eines gemeinsam: So wie sie vom Hersteller bzw. vom Mobilfunk-Provider kamen, so musste man sie benutzen. Was anderes spielen als »Snake«? Nicht möglich – ein neuer Klingelton oder ein neues, pixeliges Logo im Display, das war damals für viele Handy-Nutzer das Höchste der Gefühle.

Mit dem iPhone öffnete Apple da eine ganz neue Welt. Das Mobiltelefon als Computer – der natürlich auch mit neuen Programmen ausgestattet werden kann. Die »App« war geboren. Okay, am Anfang lediglich als Idee, denn dass man eigene Apps herunterladen oder gar programmieren kann, das kam erst mit den späteren Versionen des iPhones. Zunächst konnte nur Apple selbst Apps entwickeln und das iPhone damit ausstatten; es gab noch keine öffentliche Entwicklungsumgebung für Apps.

Das sieht heute natürlich ganz anders aus. Der Begriff »App« gehört zum allgemeinen Sprachgebrauch. Das geht so weit, dass viele Menschen alles, was beim Smartphone irgendwie heruntergeladen werden kann, als App bezeichnen. Wir wollen uns den Begriff hier aber natürlich ein bisschen genauer anschauen. Also, wie wäre es erst einmal mit einem Blick in die allwissende Wikipedia?

Aber – Überraschung, Überraschung – das Stichwort »App« als solches gibt es dort gar nicht mehr; Wikipedia unterscheidet mittlerweile zwischen »Anwendungssoftware«, »Webanwendung«, »Progressive Web App«, »Windows-App« und »Mobile App«. Da wir ja nun einmal für ein Mobilgerät programmieren wollen, passt für uns also am ehesten der Eintrag unter »Mobile App«. Dort ist folgendes zu lesen:

»Als Mobile App (auf Deutsch meist in der Kurzform die App, eine Abkürzung für den Fachbegriff Applikation; […]) wird eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte beziehungsweise mobile Betriebssysteme bezeichnet. Obwohl sich der Begriff App auf jegliche Art von Anwendungssoftware bezieht, wird er im deutschen Sprachraum oft mit Anwendungssoftware für Smartphones und Tablets gleichgesetzt.«

In diesen beiden Sätzen sind schon ganz wesentliche Informationen enthalten. Zum einen wird damit die sprachliche Herkunft des Begriffs App deutlich – es ist die Abkürzung für Applikation oder, um es einfacher auszudrücken, Anwendungsprogramm. Was übrigens auch eindeutig zeigt, woher der Begriff kommt: Im englischsprachigen Raum ist Application als Begriff für ein Computerprogramm seit Jahren üblich, im Deutschen spricht man dagegen eher von Programm oder Software. Nur manche Softwarefirmen, die besonders exklusiv erscheinen wollten, haben hierzulande schon vor Jahren geschrieben: »Hier können Sie unsere Applikationen kaufen.« Aber – auch hier hat Wikipedia Recht – erst mit dem Aufkommen der Smartphones und Tablet-Computer ist der Begriff App so richtig in Mode gekommen; niemand hätte in Windows-Zeiten gesagt: »Endlich ist Duke Nukem Forever draußen, die Spiele-App muss ich mir sofort kaufen.«

So richtig nachhaltig geprägt hat den Begriff Apple mit dem iPhone, schließlich heißt der Onlineshop für Programme bei Apple auch App Store. Dem Konzern passt das (wenn auch vielleicht eher zufällig) gut ins Konzept; besonders kurzsichtige oder mit der Materie nicht ganz so vertraute iPhone-Nutzer könnten aus App Store auch kurzerhand Apple-Store lesen und dann im Sinne von Tim Cook gleich in das gleichnamige Ladengeschäft des Konzerns stolpern.

Andere Unternehmen haben ihren Softwareläden zudem auch deutlich andere Namen gegeben: Unter Googles Android heißt er beispielsweise Play Store, Microsoft nennt das Ganze Windows Phone Store. Wer App und App Store sagt, meint also – zumindest in den meisten Fällen – Apple und seinen Downloadshop.

Wie die Wikipedia mit ihrer Aufteilung des Begriffs App in fünf Bereiche ganz richtig feststellt, wird der Begriff App – und damit auch App Store – immer unschärfer. Der große Erfolg der Smartphones schwappt nämlich langsam auch in andere Bereiche über und krempelt die Branche um – sowohl sprachlich als auch vom Geschäftsmodell her.

Abbildung 1.1    Der App Store ist in jedem iPhone und iPad fest eingebaut

Da sind zum einen die zahlreichen Tablet-PCs, das iPad, aber auch etliche Modelle, die mit dem Betriebssystem Android arbeiten. Auch hier heißen die Programme Apps. So weit, so naheliegend, denn die aktuellen und erfolgreichen Tablet-PCs stammen von ihren Smartphone-Brüdern ab und basieren im Wesentlichen auf derselben Software. Inzwischen zieht die »App-Manie« aber noch weitere Kreise: Apple hat für sein Mac-Betriebssystem bereits vor einiger Zeit einen eigenen App Store ins Leben gerufen (siehe Abbildung 1.2).

Ja, der heißt auch auf den »großen« Computern so! Und in Windows 10 ist der »Windows Store« (bald »Microsoft Store«) integriert, der ebenfalls direkt herunterladbare Software anbietet. Das ist deshalb eine kleine Revolution, weil die Hersteller der wichtigsten kommerziellen Betriebssysteme (Apple, Microsoft, Google) damit Aufgaben übernehmen, die eigentlich gar nicht zu ihrem Kerngebiet gehören.

Die Hersteller haben mit den Downloadshops einiges zu tun. Zum einen müssen sie den Shop selbst pflegen. Der ist deutlich mehr als nur ein Stück Software auf dem jeweiligen Gerät; ohne eine Anbindung an das Internet zum Herunterladen der Programme funktioniert die ganze Sache nicht. Die Hersteller brauchen also Rechenzentren mit einer entsprechend großzügigen Internetanbindung, wo die angebotenen Apps gespeichert und von den (hoffentlich) zahlreichen Kunden heruntergeladen werden können. Apropos Kunden: Viele Apps sind kostenpflichtig, das heißt, der Betreiber des App Stores muss noch weitere Aufgaben übernehmen: Er muss dafür sorgen, dass die Kunden bezahlen können – und dies auch tun (siehe Abbildung 1.3). Sprich, Apple & Co. müssen die komplette Rechnungsstellung und -abwicklung übernehmen und sich – falls jemand nicht zahlen will – darum kümmern, das Geld einzutreiben, und das so genannte Inkassoverfahren einleiten.

Abbildung 1.2    Der App Store ist ein Erfolgsmodell – inzwischen gibt es ihn auch auf Mac‐Computern.

Abbildung 1.3    Die Betreiber der App-Stores kümmern sich auch um das Eintreiben des Kaufpreises. Und das sind teilweise erhebliche Summen.

Für Sie als (angehenden) App-Entwickler ist das Fluch und Segen zugleich. Segen, weil Sie sich um viele Dinge nicht kümmern müssen: Einen eigenen Downloadshop einrichten, Kundenbestellungen erfassen und verwalten – gerade für kleine und mittlere Softwarefirmen ist das ein erheblicher Aufwand, der oft nicht im Verhältnis zum erzielten Gewinn steht. Auch muss Sie zunächst nicht kümmern, wie oft Ihre App heruntergeladen wird: Da gibt es keinen Provider, der meckert und mehr Geld verlangt, weil das Downloadlimit schon wieder überschritten wurde. Apple – das ist der Segen – übernimmt diese eher lästigen Nebenaufgaben für Sie. Dafür – und jetzt kommt der Fluch – verlangt Apple Geld und Einfluss. Und zwar recht kräftig: 30 Prozent der Einnahmen müssen Sie in der Regel an das Unternehmen abtreten. Zudem gibt Apple die Spielregeln für den App Store vor. Bevor ein Programm zum Herunterladen bereitsteht, wird es von Apple geprüft. Welche Kriterien bei dieser Prüfung eine Rolle spielen, damit wollen wir uns in Kapitel 3, »Von der Idee bis in den App Store – die Theorie«, noch ausführlich beschäftigen.

Über die Regeln und Vorgaben von Apple können Sie sich jetzt aufregen, wütend an die Decke springen, Firmenchef Tim Cook oder wen auch immer verfluchen – es bringt nichts. Der von Apple kontrollierte App Store ist die einzige Möglichkeit, Software auf iPhone und iPad zu bringen und damit Geld zu verdienen.

Nun gut, das stimmt nicht ganz: Für die meisten iOS-Versionen besteht die Möglichkeit eines Jailbreaks. Allerdings versucht Apple, es den Ausbruchskünstlern immer schwerer zu machen. Das scheint auch halbwegs zu gelingen, denn in letzter Zeit dauerte es nach der Veröffentlichung eines neuen Systems (oder eines Updates dazu) deutlich länger als früher, bis ein Jailbreak verfügbar war. Für iOS 11 gibt es zum Zeitpunkt, als wir dieses Buch geschrieben haben, noch gar keine Möglichkeit des Jailbreaks. Aber immerhin: Wer sein Gerät »geöffnet« hat, dem steht mit Cydia auch eine Software zur Verfügung, um Apps aus anderen Quellen als dem App Store zu installieren. Für Sie als Programmierer ist die entscheidende Frage: Wollen Sie einfach so aus Spaß an der Sache Apps programmieren, oder wollen Sie damit möglichst viele Apple-Nutzer erreichen und vielleicht auch ein bisschen Geld verdienen?

Gefahren eines Jailbreaks

Bitte beachten Sie bei der Verwendung eines Jailbreaks, dass diese Modifikation von iOS so gut wie alle elementaren Sicherheitsmechanismen deaktiviert!...

Blick ins Buch

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