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Schlank gleich glücklich?

Was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat und warum wir viel öfter Arschbomben machen sollten.

AutorRomina Scalco
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl298 Seiten
ISBN9783743119666
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Abnehmen ist schwer. Und furchtbar frustrierend. Und meistens so richtig zum Kotzen. Denn um Abnehmen zu können, braucht es mehr als Kalorienzählen; Körper, Geist und Seele müssen dafür im Einklang sein. Übergewicht hat nämlich nicht das Geringste mit einer Charakterschwäche zu tun, sondern ist eine komplexe Erkrankung. Und wie für andere Erkrankungen, die mehrere Ursachen haben, muss auch Übergewicht mehrstufig angegangen werden. Ein Teil davon ist das persönliche Glück: Nur allzu oft sagen wir uns: Wenn ich erst schlank bin, dann bin ich glücklich. Doch mit Gedanken wie diesen versperren wir uns selbst den Weg zum Glück. Und das darf nicht sein. Denn jeder hat das Recht darauf, glücklich zu sein - egal, ob wir ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen haben oder nicht. Deshalb teilt die Autorin nicht nur ihre Erfahrungen in Bezug auf das Abnehmen, sondern auch auf das Glücklichsein. Denn beides ist enger miteinander verbunden, als so manch einer ahnen würde.

Romina Scalco hat ursprünglich eine kaufmännische Ausbildung mit anschliessendem Wirtschaftsstudium abgeschlossen, aber mit der Zeit immer stärker gemerkt, dass dieses Berufsfeld sie nicht erfüllt. Sie wusste nicht, in welchem Beruf sie ihre Stärken einbringen konnte; sie wusste nur, dass sie dort, wo sie war, nicht glücklich wurde. Während sie beruflich orientierungslos war, kämpfte sie nicht nur mit einer starken Gewichtszunahme, sondern auch mit heftigen chronischen Schmerzen, die ihren Alltag bestimmten. Körperlich und psychisch hatte dieser schmerzvolle Alltag seine Folgen und es ging ihr sehr schlecht. Nach ihrem Klick-Moment fand sie zur Low Carb-Ernährung und sie konnte seit langem endlich abnehmen und schliesslich ihr Gewicht halten. Gesundheitlich geht es ihr schon viel besser, obwohl sie in den letzten Jahren einige weitere Diagnosen verkraften musste (Endometriose, Hashimoto, KPU und Lipödem). Mittlerweile ist sie komplett beschwerdefrei und konnte ihre Gesundheit und Lebensqualität mehr als zurückgewinnen. Seit bald 10 Jahren lebt sie Low Carb und ist so sehr von dieser Ernährungs- und Lebensweise überzeugt, dass sie nicht mehr zurück möchte. Nebst der Ernährung brennt sie für das Thema Selbstliebe und Glücklichsein. Seit 2013 betreibt sie einen sehr erfolgreichen Blog und hat mitt-lerweile aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht: Sie hat sich zum Ganzheitlichen Gesundheits- und Ernährungscoach ausbilden lassen und hilft Menschen, ihre Gesundheit, ihr Glück und ihr Wohlfühlgewicht zu finden.

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Leseprobe

WIE ENTSTEHT ÜBERGEWICHT?


Seit über 40 Jahren wird uns nun eingetrichtert, dass wir, wenn wir abnehmen wollen, uns einfach nur etwas mehr bewegen und weniger essen müssen. So einfach ist das! Doch warum wurde dann mit diesem Ansatz die Adipositas-Epidemie noch nicht bezwungen? Warum sind immer mehr Menschen dick und warum sind auch immer mehr und vor allem immer jüngere Kinder betroffen?

Wenn mehr Bewegung und eine Kalorienrestriktion anscheinend nicht beim Abnehmen helfen kann - was dann? Und wie entsteht Übergewicht überhaupt?

EIN MEHRSCHICHTIGES PROBLEM


Übergewicht ist nicht das Problem von zu viel Essen und zu wenig Bewegung - es ist viel komplexer als das. Übergewicht hat zahlreiche Einflussfaktoren. Genau wie es bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht nur eine Ursache gibt, sondern diverse Einflussfaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Entzündungsvorgänge im Körper, schlechte Ernährung und so weiter, gibt es auch bei Übergewicht mehrere Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Doch Übergewicht haben wir immer nur auf unsere Ernährung (wenn überhaupt), Kalorien und auf die (fehlende) Bewegung reduziert.

Die kurze Antwort auf die Frage, was denn die Ursache von Übergewicht ist, ist folgende:

Es kommt auf die richtige Ernährung an und zwar, wie sie auf unseren Körper wirkt.

Die wichtigsten Stichwörter sind hier Insulin und Insulinresistenz. Unsere Ernährung muss zum Ziel haben, die Insulinwirkung im Körper möglichst gering zu halten. Ein weiterer Faktor ist das Cortisol, unser Stresshormon. Doch es hängt nicht nur davon ab, was wir essen, sondern auch wann wir essen. Schauen wir uns einmal die einzelnen Einflussfaktoren an.

EINFLUSSFAKTOR 1: ZUCKERKONSUM, INSULIN UND INSULINRESISTENZ

Unser Zuckerkonsum ist ein echtes Problem. Die meisten wissen, dass Zucker schlecht für unsere Zähne ist. Doch hast du dich schon einmal gefragt, was Zucker mit dem Rest unseres Körpers anstellen kann, wenn er es schafft, die mit Abstand härteste Substanz unseres Körpers - den Zahnschmelz - einfach so aufzulösen? Wenn du den Film “Voll verzuckert - That sugar film” von Damon Gameau gesehen hast, weißt du genau, was ich meine. Ich spreche von diesen wunderbaren Zähnen, die er darin zeigt, die vom übermäßigen Konsum von Süssgetränken praktisch aufgelöst wurden.

Richtig toll. Doch Zucker beeinträchtigt nicht nur unsere Gesundheit an sich, er hat auch eine enorm negative Auswirkung auf unsere Hormonbalance und auf unsere Psyche.

ZUCKER UND UNSERE GESUNDHEIT

Wie genau schadet Zucker unserer Gesundheit? Zucker wirkt auf mehreren Ebenen auf unseren Körper ein: Einerseits beeinflusst Zuckerkonsum stark unser Belohnungszentrum im Gehirn und kann eine Zuckersucht herbeiführen. Zum anderen lässt er unseren Blutzucker stark ansteigen, was den Körper enorm unter Stress setzt. Und zu guter Letzt ist Zucker extrem entzündungsfördernd und ist damit Grundlage vieler entzündungsbasierter Erkrankungen.

Zuckerkonsum ist verheerend für unsere Gesundheit - korreliert Diabetes doch mit dem Zuckerkonsum, nicht mit den Kalorien.

Welchen enormen Einfluss Zuckerkonsum auf unsere Gesundheit haben kann, zeigte sich, als die Süßgetränke-Hersteller dieser Welt den asiatischen Markt für sich entdeckten. Innerhalb einer Generation stieg die Diabetesrate um 1160 Prozent! 1980 war Diabetes Typ 2 nur bei einem Prozent der chinesischen Bevölkerung vorhanden. 2013 löste China bereits die USA mit dem größten Bevölkerungsanteil ab, der unter Diabetes Typ 2 leidet: 11,6% der Erwachsenen in China sind betroffen (Fung, 2016).

Über Zucker und seine Auswirkungen kann man ganze Bücherregale füllen - wenn du dich stärker mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, findest du im Onlinebereich Buchempfehlungen zum Thema.9

ZUCKER UND UNSER GEWICHT

Doch uns interessiert vor allem, welchen Einfluss Zucker auf unser Gewicht hat. Essen wir Zucker, steigt unser Blutzucker rasant an, aufgrund dessen wird eine entsprechend starke Insulinantwort produziert, um den Zucker im Blut so schnell wie möglich aus dem Blut und in die Zellen zu schaffen. Unser Körper muss den Zucker nicht großartig aufspalten, sondern kann ihn rasch in seine zwei Einzelteile zerlegen – daher steigt der Blutzucker so rasch an.

Einerseits ist Zucker also für eine Blutzucker-Achterbahnfahrt verantwortlich und bringt uns dazu, ständig zu essen (diese Schlussfolgerung bitte für später speichern). Andererseits erhöht Zucker nicht nur die Glucose in unserem Blut (also den Blutzucker), sondern auch das Insulin. Doch Haushaltszucker besteht nicht nur aus reiner Glucose, sondern zur Hälfte aus Glucose und zur anderen Hälfte aus Fructose. Fructose wird aber komplett anders verstoffwechselt.

Fructose erhöht den Blutzuckerspiegel nicht, weshalb Fructose früher auch als Diabetiker-Süsse verwendet wurde (zum Teil auch heute noch!). Sie wird komplett über die Leber abgebaut. Doch wie so häufig ist Fructose ein Problem der Menge. In der Natur kommt Fructose ausschließlich in Früchten vor, doch heute können wir Fructose in rauen Mengen verdrücken. Überall, wo Haushaltszucker drin ist, ist zur Hälfte auch Fructose enthalten. Die Lebensmittelindustrie arbeitet mit Dingen wie High Fructose Corn Syrup, der noch zu einem größeren Anteil aus Fructose besteht als normaler Haushaltszucker. Süßgetränke, Smoothies, gesüßte Tees und alle künstlich gesüßten Getränke enthalten alle große Mengen an Fructose.

Das beste Beispiel sind Smoothies. In einer Smoothie-Werbung sagen sie fröhlich, wie viel Obst in einer kleinen Flasche drin steckt: Eine halbe Banane, ein ganzer Apfel, 3 Brombeeren, 20 Johannisbeeren, 5 Weintrauben, 1 Limette, 1 Orange und eine Erdbeere.10 Wenn wir das alles essen statt trinken würden, wären wir aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe pappsatt! Doch püriert und als Getränk serviert, haben wir diese Menge an Obst in vielleicht einer Minute vernichtet und fluten damit unseren Körper. Und obwohl Fructose keinen Einfluss auf unseren Blutzucker hat und nur wenig Insulinsekretion verursacht, ist Fructose viel gefährlicher für unsere Gesundheit und für unser Gewicht als Glucose.

Wie Daniela Pfeifer (Dipl. Diätologin und mehrfache Buchautorin)11 es so schön sagt: “Obst ist nicht zum Trinken da!”

Während jede Zelle unseres Körpers Glucose als Energielieferant verwenden kann, kann keine einzige davon Fructose nutzen. Während für den Überschuss von Glucose ein ganzes metabolisches System vorhanden ist (es wird Glykogen gebildet, Glucose wird also in seine Speicherform umgewandelt, oder es wird neues Fett daraus gebildet) - kann Fructose nicht als Energie genutzt werden und muss einzig und allein von der Leber verarbeitet werden. Dort wird Fructose in Glucose, Lactose und Glykogen umgewandelt. Überschüssige Glucose wird in Fett umgewandelt, wie wir bereits wissen. Die Glykogenspeicher unseres Körpers sind sehr begrenzt und irgendwann voll. Was passiert also mit der überschüssigen Fructose? Diese wird direkt zu Fett in der Leber verarbeitet und verursacht so mit der Zeit eine nahrungsinduzierte Fettleber. Und eine Fettleber führt unweigerlich zu einer Insulinresistenz. Zusammengefasst lässt sich also sagen: Starker Fructosekonsum führt früher oder später zu einer Insulinresistenz (Fung, 2016).

Bereits 1980 zeigten Experimente mit Fructose und Glucose, dass Fructose bereits nach sieben Tagen (bei einer Gabe von 1000 Extra-Kalorien aus Fructose) die Insulinsensitivität um 25% verschlechterte (Glucose hatte in dieser Zeit keinen Einfluss auf die Insulinsensitivität)! Eine weitere Studie zeigte das Ausmaß von Fructose noch deutlicher auf. In einer Gruppe von gesunden Menschen konnte mit der Zugabe von Fructose innerhalb von 8 Wochen (!) ein Pre-Diabetes induziert werden (Fung, 2016). Innerhalb von 8 Wochen!

Hohe Insulinausschüttung und Insulinresistenz verursachen einen negativen Teufelskreis: Die Insulinresistenz provoziert eine erhöhte Insulinausschüttung, um das Fett um die Leber herum festzuhalten, damit dieses nicht in den Blutkreislauf gelangt. Das viele Insulin sorgt dafür, dass die Zellen noch resistenter werden; noch mehr Insulin wird ausgeschüttet, daraufhin wird noch mehr Zucker und Fett in der Leber gespeichert. Diese verfettet immer mehr, es bildet sich immer mehr viszerales Fett, also Fett um die Leber und um die anderen Organe herum, welches die Insulinresistenz weiter verschlimmert. Das kann mit der Zeit folgende Krankheitsbilder zur Folge haben: Übergewicht, Prädiabetes oder Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und / oder Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Triglyceridwerte, viele kleine dichte LDL-Partikel, niedriges HDL-Cholesterin). Diese vier Parameter definieren schließlich das Krankheitsbild des metabolischen Syndroms. Das metabolische Syndrom bildet...

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