Schatten der Gedanken
Ich begrüße und segne euch, meine geliebten Freunde. Ich bin Sananda. Ich freue mich, wiederum, in dieser Weise, zu euch sprechen zu dürfen.
Und ich danke euch wieder einmal, dass ihr sozusagen dem Ruf dieser Stunde gefolgt seid.
Es ist ja nun erstaunlich, allein hier in diesem eurem Kreis, da gibt es welche unter euch, die haben schon tausende Worte aus meinem Sein vernommen, andere vielleicht viel weniger, wieder andere vielleicht noch gar nicht, und doch spielt das keine Rolle, allen ist eines gleich.
Allen ist immer wieder gleich, wie die Liebe, das innerste Licht, das Herz, oder wie immer ihr es nennen wollt, in euch pulsiert und wie sich immer wieder ein Schatten darauflegt.
Eben, wie die innerste Sonne angestrahlt ist von der großen Sonne, wie die innerste Sonne ein Spiegelbild ist auch der großen Sonne oder umgekehrt, - und wie sich doch auch immer wieder, eben, Schatten dazwischenschiebt, und ihr könnt euch nicht mehr spiegeln in der Liebe und dem Licht.
Ach, wie leicht ist das, nicht wahr, ist der Mensch gerade mal verliebt, wenn das Gegenüber so verliebte Augen hat und ihr euch darin spiegeln könnt.
Da werdet ihr ganz zu Kindern wieder: Wenn die Mama lächelt, fühlt ihr euch wunderbar, und wenn sie weint, fühlt ihr euch schlecht.
Ja, so ist der Mensch in seinem menschlichen Dasein. Er schaut, was er sieht, und entsprechend dem, was er sieht, meint er, zu sein. Welche fatale Abhängigkeit, nicht wahr, - und wie verständlich auch, dass dann der Mensch zum einen eine große Sehnsucht in sich trägt, doch wieder in liebende Augen schauen zu dürfen, und wie er gleichzeitig aber lieber allein ist, weil er ja nicht in die Schatten-Augen schauen möchte.
Das ist das Dilemma des Menschlichen, dieses so tief orientiert zu sein im Du.
Und, umso hilfreicher ist es natürlich, wenn ein Mensch einen liebenden Freund hat, einen Meister, einen Lehrer, sei es in menschlicher oder auch geistiger Gestalt, denn dann ist da zumindest ein Du, dem der Mensch, na ja, wenigstens alle guten Eigenschaften zuschreibt.
Und das hilft dann schon wieder, nicht wahr, bei der Idee, dass da eben liebende Augen sind, die schauen, dann hilft das wieder ein Stückchen zur Selbstliebe.
Nach dem Motto: „Also, wenn es, eben, wenigstens die eine Kraft gibt, die freundlich auf mich schaut, bin ich ja vielleicht doch nicht so schlecht, wie es manchmal scheint.“
Etwas übertrieben ausgesprochen, aber ich meine, ihr kennt das alle recht gut, nicht wahr.
Ja, die unter euch, die mich lange schon kennen, die wissen, dass ein Teil meiner Begleitung, meiner Liebe, die ich gebe, genau darin besteht, dass die Heilung geschehen darf, dass der Mensch sich wirklich und wahrhaftig klarmacht: „Es gibt mindestens diese eine Kraft, die mit Liebe auf mich schaut.“ Und das ist ja etwas, was der Mensch zutiefst braucht.
Es ist gott-gegeben, dass der Mensch in dem Du steht, und wenn ich so menschlich sprechen darf, als gäbe es einen Gott in Gestalt, so ist es schon so, dass ihr zu Recht sagen dürft: „Ja, wenn doch Gott dem Menschen diese ausgeprägte Du-Orientiertheit ins Herz und ins Wesen gelegt hat, dann ist es nur recht und billig, dass er auch eine Armee der Liebenden dazu stellt, damit der Mensch eben ein liebendes Gegenüber hat, wenigstens im Geistigen.“
Denn, ihr wisst es selbst zu genüge, im Menschlichen ist es nicht haltbar. Jede Verliebtheit beendet sich, und es bleibt die Frage, war es Wahrheit oder Illusion? Wird nun daraus, dass wisst ihr, Liebe oder Abschied? Ist die Verliebtheit ein Beginn von etwas oder ein Ende von etwas, das könnt ihr manchmal nicht unterscheiden.
Nur nebenbei erwähnt, es gibt Menschen, die begegnen sich, verlieben sich ineinander, weil sie sich verabschieden wollen voneinander, vielleicht karmisch bedingt aus früheren Begegnungen. Also solltet ihr euch fragen, warum ihr immer mal wieder in Abschied seid, - eben, denkt daran, die Liebe will die Dinge beginnen und beenden. Die Liebe verläuft immer im Kreis.
Nun aber eben, die menschliche Abhängigkeit zum Gegenüber, - es wäre so einfach, wenn ihr immerzu in Gesellschaft freundlicher, liebender, mitfühlender Gegenüber wäret. Dann wäre es euch leicht, nicht wahr, euer Wohlbefinden und euer Vertrauen in euch und die Welt und in andere zu bewahren.
Aber eben, jeder Mensch hat diese Schatten auf seiner Sonne. Und, wenn ihr mit diesen Schatten im anderen konfrontiert seid, dann seid ihr schlussendlich auch mit euren Schatten konfrontiert.
Und die Reaktion ist zwischen, wie gesagt, Sehnsucht nach der Schattenlosigkeit und eben dem Allein-Sein-Wollen, um nicht konfrontiert zu sein, - dieser Weg dazwischen, das ist individuell, wo ihr euch da bewegt.
Aber letztlich ist genau das, so oder so, die Verwirrung. Ihr kommt nicht an über die Sehnsucht, und ihr kommt auch nicht an über die Ablehnung, also über das Allein-Sein-Wollen.
Der erste und wichtigste Schritt, um, ja, im Grunde freier zu werden, ist ja, dass ihr das nach außen gerichtete Du nach innen richtet. Ihr tut das zu einem großen Teil schon, dass ihr durchaus Formulierungen gefunden habt, die da fragen nach der Seele und der Persönlichkeit, nach dem Herzen und dem Ego, also ihr habt da schon Dualitäten gefunden.
Aber, aus meiner Sicht ist da viel zu viel Bewertendes dabei. Denn, wie kann das denn angehen, dass deine Seele vielleicht wunderbar ist, aber deine Persönlichkeit nicht. Das ist sicherlich keine Haltung der Selbstliebe.
Wie kann es angehen, dass dein Herz ein Ort von Glückseligkeit sein soll, aber dein Ego zu verteufeln wäre, ist doch dein Ego Teil deines irdischen Lebens.
Was also macht denn den Schatten?
Aus meiner Sicht ist es nicht, dass sozusagen zwischen den zwei Sonnen, die ich im Bild erwähnte, die Persönlichkeit und dein Ego steht.
Natürlich hat jeder Mensch, und ich denke, das darf ich mit aller Liebe sagen, jeder Mensch hat in seiner Persönlichkeit auch, sagen wir mal Anteile, die Geduld von der Liebe erfordern. (Teilnehmer lachen)
Aber wer schon mit Babys zu tun hatte, der sieht doch vom ersten Tag an, dass jedes Kind schon so gewisse Eigenschaften mitbringt. Die einen schlafen angenehm ruhig, die anderen schreien und durchwachen die Nächte.
Also, ihr seht schon in frühst-kindlicher Form, dass es ganz unterschiedliche, durchaus mitgebrachte Eigenschaften hat im Menschen, die von der ersten Sekunde an mal mehr, mal weniger Geduld der liebenden anderen brauchen.
Also, das kann es nicht sein, was zwischen dem Licht steht. Das kann nicht das sein, was sich als Schatten auf euer Leben legt.
Die Persönlichkeit ist einfach das Kleid der Seele, und das will geliebt werden. Natürlich, im Laufe eines Lebens entwickeln sich noch gewisse Eigenschaften in der Persönlichkeit aufgrund von Erziehung und Sonstigem. Darüber brauche ich nicht sprechen, das wisst ihr selbst.
Natürlich, manches davon darf sich, wenn es geliebt ist, dann auch verändern, so wie jedes Baby irgendwann dann doch mal schläft. (Lachen)
Aber so ist das, was immer du mitgebracht hast, was immer du gelernt hast vielleicht auch durch schmerzhafte Erfahrungen in einem Leben: Wenn es geliebt ist, beruhigt es sich und kann sich dann vielleicht wandeln, oder es bleibt, aber das ist ja dann genauso willkommen.
Was also macht den Schatten?
Ihr seid jetzt sehr gespannt, dabei ist es eine ganz einfache Antwort, und im Grunde wisst ihr sie…
Es sind eure Gedanken.
Im Grunde sind es allein die Gedanken, die den Schatten verursachen, die sich zwischen euch oder zwischen die Sonnen sozusagen stellt.
Und vor allem die bewertenden Gedanken, und wenn ich sage, bewertende Gedanken, dann meine ich, die Bewertung „gut“ genauso wie die Bewertung „schlecht“. Auch eine gute Bewertung erzeugt einen Schatten.
Denn…, wie kann ich euch das in Worte fassen. Nehmen wir noch einmal das einfache Beispiel des Sich-Verliebens. Das ist euch allen schon mal passiert, wenigstens einmal.
Und, wenn ihr euch erinnert, dass, was ihr anfangs alles so wunderbar fandet, irgendwann im Laufe der Zeit kam die Frage auf, ob ihr einer Illusion verfallen seid. Ihr dürft mir widersprechen, sollte ich mich irren. Aber ich glaube, ich muss keinen Widerspruch befürchten. (Nein)
Also, was ist passiert: Es war tatsächlich in gewisser Weise etwas Illusionäres dabei, entstanden durch die gute Bewertung. Denn, ihr habt das Schöne wichtiger gemacht, als es ist, - habt dadurch das weniger Schöne, wie, ja, wie soll ich es ausdrücken, - ihr habt ein bisschen den Rosenstrauch größer wachsen lassen, damit ihr das Unkraut nicht seht, - einfach mit eurer Bewertungskraft, mit eurer Gedankenkraft.
Könntet ihr einfach das…, - ich spreche im Grunde auch in bewertenden Worten, ihr seht wie die Sprache ist, - könntet ihr einfach das Schöne als das sehen, was es ist, es ist, wie es ist, angenehm, wohltuend.
Einfach fühlend erleben, - nicht mehr daraus machen und nicht weniger.
Dürfte also das Unkraut neben der Rose sein, und würde dann das Unkraut nicht als schlecht...