I Die Erforschung der Nebenchakren
Die sieben Hauptchakren sind eines der am besten bekannten Elemente in dem heutigen spirituellen Allgemeinwissen. Sie haben eine einfache innere Struktur, aus der heraus sie sich gut verstehen lassen.
Diese sieben Chakren und ihre innere Struktur habe ich in meinem Buch „Die Chakren“ ausführlich beschrieben – sie sind nicht das primäre Thema dieses Buches. Im dritten Kapitel des vorliegenden Buches findet sich eine kurze Zusammenfassung der Eigenschaften der sieben Hauptchakren.
Die Chakren sind die Organe des Lebenskraftkörpers – so wie Herz- Milz, Leber, Dickdarm, Gehirn usw. die Organe des physischen Körpers sind. Da die Lebenskraft eng mit der eigenen Lebendigkeit, mit den inneren Bilden, den Gefühlen, den Gedanken und Erinnerungen verbunden ist, sind die Chakren auch die „Organe der Psyche“. Störungen in den Chakren, also im Bereich der Psyche, führen langfristig auch zu physischen Störungen, d.h. zu Krankheiten.
Die Zusammenhänge zwischen der Psyche und den Krankheiten habe ich in „Die Symbolik der Krankheiten“ beschrieben – sie sind jedoch ebenfalls nicht das Hauptthema in dem vorliegenden Buch, in dem vor allem die Nebenchakren erforscht werden.
Schließlich gibt es in dem Lebenskraftkörper auch so etwas wie einen Blutkreislauf, der allgemein als „Kundalini“ bekannt ist. Dieser Lebenskraft-Kreislauf ist zum Verständnis der Chakren ebenfalls sehr hilfreich.
Die Kundalini habe ich in meinem Buch „Drachenfeuer“ in ihren vielen verschiedenen Aspekten dargestellt.
Dann gibt es auch noch übergeordnete Strukturen, in die sich die Chakren, die Nebenchakren und der Lebenskraft-Kreislauf einfügen.
Diese Strukturen und Dynamiken habe ich in „Der Lebenskraftkörper“ geschildert. Sie spielen auch in diesem Buch eine große Rolle, da sie eine große Hilfe für das Verständnis der Chakren und der Nebenchakren sind.
Während diese vier Bereiche (Chakren, Lebenskraft-Kreislauf der Kundalini, Struktur des Lebenskraftkörpers, Krankheiten) relativ gut erforscht sind, sind die Nebenchakren zwar schon lange bekannt, aber in vielen Fällen lassen sich kaum verläßliche Informationen über sie finden. Es gibt nicht einmal eine halbwegs sicher bekannte Anzahl von Nebenchakren.
In einigen indischen und tibetischen Texten von 72.000 bis 340.000 Nebenchakren die Rede. Das sind sehr viel mehr, als ein Mensch wirklich kennen kann … In diesem Buch werden nur die Nebenchakren betrachtet, die noch relativ große „Organe“ des Lebenskraftkörpers sind und deren Funktion man daher noch einigermaßen klar erkennen kann. Es wird jedoch nicht jede „Zelle“ des Lebenskraftkörpers untersucht – wie sollte man das auch verläßlich durchführen?
In Indien gibt es ein System von 107 größeren Lebenskraft-Strukturen, die den Akupunkturpunkten gleichen und „Marma“ genannt werden – sie werden noch durch einige „inoffizielle Punkte“ ergänzt. In diesem System werden auch die Hauptchakren zu den „Marmas“ gerechnet.
Die winzigen Lebenskraft-Strukturen, die kleiner als die „Marmas“ sind, sind nicht das Thema dieses Buches – die Untergrenze der hier betrachteten „Lebenskraft-Organe“ sind Strukturen in der Lebenskraft, die in etwa die Größe eines Akupunkturpunktes haben, von denen es 365 gibt.
Der benötigte Differenzierungsgrad des Verständnisses der Strukturen und der Dynamik der Lebenskraft im menschlichen Körper hängt davon ab, was man erreichen will:
- für das Erlangen von ein wenig mehr Gelassenheit sind Grundkenntnisse ausreichend (die sieben Hauptchakren);
- für das Erwecken der Kundalini sind etwas genauere Kenntnisse sinnvoll (die Haupt- und Nebenchakren);
- und für eine Behandlung mithilfe von Akupunktur sollte man den Lebenskraftkörper schon recht gründlich studiert haben (die Haupt- und Nebenchakren sowie die 107 Marnas bzw. die 365 Akupunkturpunkte).
Aufgrund der hier beschriebenen Situation bezüglich des Wissensstandes über die Nebenchakren ist dieses Buch in weit größerem Maße als die weiter oben genannten vier Bücher ein Forschungsprojekt.
Es ist daher zu Beginn dieses Buches eine Betrachtung der Methoden angebracht, mit deren Hilfe die Nebenchakren gefunden, erkannt und beschrieben werden können, sodaß sie dann in der Meditation, bei der Heilung und ähnlichem genutzt werden können.
Dieses Buch ist keine endgültige und vollkommen sichere Beschreibung der Nebenchakren, sondern eher ein Forschungsbericht. Die in ihm dargestellten Ergebnisse sind zwar schon durch eigene Versuche bestätigt worden, aber es wäre wünschenswert, wenn diese Ergebnisse noch durch andere Forscher oder Anwender bestätigt, korrigiert und differenzierter beschrieben werden würden, sodaß schließlich allen Interessierten eine gesicherte Beschreibung des gesamte Chakrensystems zur Verfügung steht.
1. Methoden zur Erforschung der Nebenchakren
a) die Hauptchakren
Die Kenntnis der sieben Hauptchakren ist die Grundlage der Erforschung der Nebenchakren. Die sieben Hauptchakren sind die wichtigsten „Organe“ des Lebenskraftkörpers des Menschen.
Die Nebenchakren lassen sich am besten in ihrem Bezug zu den Hauptchakren verstehen.
b) gut bekannte Nebenchakren
Einige Nebenchakren wie die beiden Handchakren, die beiden Fußchakren, der Wunschbaum und das Gaumenchakra sind bereits seit langer Zeit (und nicht nur aus Indien) recht gut bekannt und können daher relativ einfach beschrieben und genauer erforscht werden.
c) Akupunktur-Punkte
Das gut bekannte chinesische System der Akupunktur-Punkte, die auf den Akupunktur-Linien („Meridiane“) liegen, können in manchen Fällen ebenfalls Hinweise auf den Charakter der Nebenchakren geben. Diese Akupunktur-Meridiane sind auch die Grundlage des Shiatsu.
d) Die „Kshetrams“
Die fünf Nebenchakren auf der Körpervorderseite vor den fünf mittleren Hauptchakren sind aus dem Yoga bekannt und werden dort „Kshetrams“ genannt.
Das mittlere hintere Nebenchakra auf dem Rücken wird von den Yaqui-Indianern beschrieben. Es wird von Carlos Castaneda „Montagepunkt“ genannt. Dieses Chakra ist auch den Hopis bekannt, die ja nicht allzuweit von den Yaquis entfernt leben. Die Hopis kennen auch die vier unteren Hauptchakren, also das Wurzelchakra, das Hara, das Sonnengeflecht und das Herzchakra. Die fünf hinteren Kshetrams sind vor allem aus der indischen Medizin bekannt.
e) Gesamtstruktur und Eigendynamik des Lebenskraftkörpers
Das Erkennen der Gesamtstruktur und der inneren Dynamik des Lebenskraftkörpers ermöglicht es, den Charakter der einzelnen Nebenchakren aufgrund ihrer Lage innerhalb dieses Systems und innerhalb des physischen Leibes in ihrer Grundstruktur zu erfassen. Dabei spielt vor allem die Herzchakra-Symmetrie des Lebenskraftkörpers eine große Rolle.
f) Zwischenchakren
Der Charakter einiger Nebenchakren ergibt sich daraus, daß sie genau zwischen zwei der sieben Hauptchakren liegen und zugleich deren Trennung und Verbindung bilden.
g) die Hauptverbindungen nach außen
Die sechs Chakren, die die Hauptverbindungen nach außen sind, können durch Meditationen, Rituale, Familienaufstellungen u.ä. erlebt und erkannt werden. Sie entsprechen von ihrer Funktion her den Körperöffnungen und den Sinnesorganen des physischen Körpers.
h) die astrologischen Häuser
Die Zuordnung der Körperteile zu den 12 astrologischen Häusern ist eine weitere Möglichkeit, um zumindestens Anregungen zu den Qualitäten der Nebenchakren in diesen 12 Körperbereichen, die in der Astrologie unterschieden werden, zu erhalten.
i) der kabbalistische Lebensbaum
Der kabbalistische Lebensbaum mit seinen zehn bzw. elf Sephiroth enthält zwar auch die sieben Chakren, aber es läßt sich aus ihnen nur etwas über den Charakter des Wunschbaum-Nebenchakras ableiten. Diese Analogie zwischen dem Wunschbaum und einer der Strukturen auf dem Lebensbaum ist dafür aber sehr aufschlußreich.
j) Analogien aus den Wissenschaften
Es gibt eine ganze Reihe von Analogien zu den Chakren aus der Physik, der Biologie, der Psychologie usw. Sie werden in gesonderten Kapiteln angeführt. Sie bereichern die übrigen Betrachtungen und liefern wichtige Anregungen. Da sie bisweilen aus eher unbekannteren Wissensgebieten stammen, ist ein gewisses Eindenken in die Zusammenhänge notwendig.
Diese Analogien sind zum Verstehen des Aufbaus des Chakrensystems jedoch nicht unbedingt notwendig und können (wenn man möchte) auch übersprungen oder erst anschließend gelesen werden.
k) Meditation
Die eigene Erfahrung in der Meditation mit diesen Nebenchakren ist letztlich unerläßlich, da nur die eigene Erfahrung ein wirklich verläßliches Fundament bildet. Hier spielt das Lenken der Lebenskraft im eigenen Körper die größte Rolle.
l)...