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E-Book

Mensch 5.0

Wie Sie mit Kairos die Herausforderung der Zukunft bewältigen

AutorKarl Hofmann, Manfred Sieg
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl336 Seiten
ISBN9783746042343
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind keine Sache weniger Spezialisten und Unternehmen. Sie betreffen uns alle. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass wir eine neue technologische Entwicklungsstufe erreicht haben, die plakativ mit Industrie 4.0 umschrieben wird. Von überall her tönt die Botschaft: Alle haben sich dieser neuen Entwicklung anzupassen. Man spricht von HR 4.0 oder Arbeit 4.0. Vielen klingt das bedrohlich in den Ohren. Werden wir zu gläsernen Menschen? Werden wir zur Funktion künstlicher Intelligenzen? Wissen unsere Apps am Ende vor uns, was wir entscheiden? Werden wir nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Führungskräfte und Unternehmer entmachtet? Für die Autoren dieses Buches gibt es nur eine echte Lösung. Wir müssen zu einem neuen Bewusstsein von uns selbst und unserem Wirken vorstoßen: Mensch 5.0. Der Kern dieses Bewusstseins ist ein tieferes Verständnis von Kairos, der bedeutungsvollen menschlichen Zeitdynamik. Sein Nutzen liegt in einer zukunftsorientierten Unternehmens-, Mitarbeiter- und Selbstführung. Sie folgt dem Maß der geschichtlichen Kräfte des Menschen.

Manfred Sieg sammelte in mehr als drei Jahrzehnten Vertriebs- und Führungserfahrung im Verkauf komplexer sowie erklärungsbedürftiger Güter und Dienstleistungen. Er arbeitete nicht nur im Großkundenumfeld sondern auch rund 20 Jahre erfolgreich im Mittelstand und weiß um die Unterschiede zu Konzernen. Seit 2006 ist er erfolgreich selbstständig als Experte für Kundennutzen und Sparringspartner für die ganzheitliche, vertriebsorientierte Unternehmensentwicklung und Nachfolge. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Zukunftssicherung und vertrieblichen Ausrichtung von Unternehmen sowie der Steigerung der Effektivität und Effizienz im Vertrieb. Sein Credo: Probleme sind die Wegweiser zum Erfolg. In jedem Problem steckt eine Lernaufgabe und damit auch die Lösung. Der nachgewiesene Nutzen für seine Klienten liegt im - Zeitgewinn durch schnellere Lösungsentwicklung und deren Umsetzung, - profitabler Steigerung von Umsatz und Rendite, - erweitertem Bewusstsein, neuen Perspektiven, - Ideen und Impulsen, - erhöhter Wettbewerbsfähigkeit - sowie einem sorgenfreieren Leben. Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Bereitstellung seiner Methoden, Konzepte und Werkzeuge für Beraterkollegen und Unternehmen, die ohne externe Unterstützung, jedoch mit Profi- Beraterwerkzeugen, mit weniger als der Hälfte des bisherigen Zeitaufwandes mindestens das Doppelte erreichen wollen.

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Leseprobe

1. Mensch 5.0 – Einführung zu einem neuen Kairos-Bewusstsein


1.0.1 Der Koch und Restaurantbesitzer

Stellen Sie sich vor, Sie seien von Beruf Koch. Sie beherrschen Ihr Geschäft, legen Wert auf die besten Produkte, haben gelernt, wie man aus ihnen schmackhafte Speisen bereitet. Doch dann stellen Sie ein Problem fest: der Herd funktioniert nicht, wie erwartet. Die eine Herdplatte wird nicht heiß, die andere glüht, obwohl sie gar nicht im Einsatz ist. Der Backofen hält die eingestellte Hitze nicht. Sie müssen sich umstellen, fangen wieder von vorne an, werden zu spät fertig. Sobald sie glauben, die Sache wieder im Griff zu haben, ändert sich erneut die Logik, nach der der Herd arbeitet.

In diesem Bild sind Fleisch und Gemüse, ihr Fachwissen und Werkzeug der Input, das servierte Essen der Output. Dazwischen aber geschieht das Eigentliche. Es muss in einer bestimmten Weise Energie zugeführt werden. Ein Schnitzel braucht eine bestimmte Zeit, Kraft und Bearbeitung, damit es wirklich schmeckt. Fällt die Energie ab oder ganz aus, hilft das beste Material und die beste Aufbereitung nichts. Sie mögen als Koch also noch so gut ausgebildet und mit Talenten gesegnet sein. Ihre Wirksamkeit hängt praktisch davon ab, wie ihre Energiequellen funktionieren.

Führen wir das Bild noch weiter:

Nun sind Sie auch noch der Besitzer des Restaurants. Es haben sich viele Gäste angemeldet, aber seltsamerweise bleiben sie fast alle aus. Ein Sturm wird befürchtet, die Ampeln fallen aus, der Verkehr kommt zum Erliegen. Passiert das öfter, hilft Ihnen die beste Küche nicht mehr. Ohne Kunden bleibt alle Mühe fruchtlos. Sie müssen schließen.

Um was geht es in dieser Geschichte?

Zunächst um die Energie, die der Koch benötigt. Früher hätte man vom Feuer geredet. Bei Feuer haben viele konkrete Bilder von Licht, Wärme und glühenden Holzscheiten vor Augen. Aber dieses Feuer meinen wir nicht. Heute sprechen wir meistens vom Elektroherd. Elektrizität ist nicht unmittelbar mit den Sinnen zu fassen.

Ihr Kern ist Kraft. Allerdings ist nicht jene Art von Kraft gemeint, die wir zum Beispiel als Muskelkraft oder Kraftstoff bezeichnen. Die hier gemeinte Kraft ist reine Beziehungskraft zwischen den Atomen bzw. Elektronen. Wer sie fassen will, stellt fest, dass er sie nur als Welle oder Korpuskel (kleinste Masseteilchen) erfassen kann. Die Beziehungskraft als solche ist real, aber unfassbar.

Was das Kochen betrifft, wissen wir durchaus, welche Bedeutung der Herd hat und dass der Koch von dessen Funktionieren abhängt.

Und bei uns selbst? Ist nicht jeder von uns ein solcher Koch? Alles, was wir mit unseren Sinnen aufnehmen, ist der Input. Wie wir damit umgehen, ist unser Output. Entscheidend ist, was dazwischen geschieht. Hier wird die Beziehung zwischen beiden Seiten hergestellt. Wissen wir bisher wirklich darum?

Über die Neurobiologie wissen wir inzwischen recht gut, wie die Küche unseres Gehirns aussieht, was wo steht und was wie gewöhnlich verarbeitet wird. Wir wissen viel über den Zusammenhang von Ursache und Wirkung in unserem Leben. Wir wissen auch viel über all das, was uns oft hindert, an unseren Herd zu kommen. Auch kennen wir viele Rezepte für alle möglichen Arten von Lebensmenü. Wir sehen auch, dass manche es irgendwie im Gefühl haben, wie sie mit ihrem „Strom“ umzugehen haben. Wir bewundern ihre Intuition und ihre großartigen Ergebnisse. Selbst aber arbeiten wir uns oft mühsam über Versuch und Irrtum voran.

Eine weitere Erkenntnis drängt sich auf. Als Gast sehen wir gewöhnlich den Koch nicht. Wie erkennen wir, dass der Herd funktioniert hat? Offenbar nur indirekt. Das Essen entspricht unseren Erwartungen. Es schmeckt. Es erweist sich als bekömmlich. Wir loben. Wir zahlen gern.

Und im menschlichen Leben? Auch da können wir bewusst nur wahrnehmen, was über unsere Sinne läuft. Wir haben im Bewusstsein keinen unmittelbaren Zugang zu jener menschlichen Kraft, die unsere Vergangenheit mit unserer Gegenwart und Zukunft in Beziehung setzt. Wir müssen sie uns immer auf einer sinnlichen oder begrifflichen Ebene bewusst machen. So verwandeln wir diese Kraft des In-Beziehung-seins genauso in alle möglichen Bilder, Texte, Reden, Fakten, wie wir am Handy die elektronische Welt als sinnlich fassbare Abbilder wahrnehmen.

Wir denken diese Kraft zum Beispiel als Sinn, den wir glauben. Wir fühlen sie als Liebe, die uns beglückt. Wir setzen sie als Wille, der uns (und andere) treibt. Wir halten dies für vernünftig und jenes für unvernünftig, dies für objektiv, jenes für subjektiv. Dieses macht uns aufmerksam, jenes nehmen wir gar nicht wahr. Wir werten ständig.

Wenn wir über dieses Bild nachdenken, kommen uns einige Fragen.

Was ist das für eine Beziehungskraft, die in uns wirkt? Wie entsteht sie? Ist sie identisch mit unseren biologischen Kräften oder mit den Kräften unserer Intelligenz? Wozu dient sie? Wie verändert sie sich? Wie erfahren wir sie? Wie also genau funktioniert der eigene Lebensherd? Wie ist er verbunden mit anderen? Wie lange haben wir wofür Zeit? Wann genau haben wir was ins Spiel zu bringen, damit unser Leben möglichst gut gelingt?

Und dann stellen sich auch Fragen zu unseren Wertungen. Was ist für uns bedeutsam? Wie und wann verändert sich die Bedeutung von Menschen, Dingen, Zielen, Sichtweisen? Wie zeigt sich all das auf der Ebene des Beruflichen, der Karriere, der Unternehmensführung? Und warum ist das so und nicht anders?

Unsere Geschichte führt also zu einer Fülle von Fragen. Aber wir sind noch nicht fertig.

Da ist noch ein zweiter Aspekt: der Restaurantbesitzer.

Mit der Geschichte des Restaurantbesitzers sind wir auf einer ganz anderen Ebene gelandet. Das Kochen hat direkt nichts mit Gästen zu tun. Aber es bleibt sinnlos ohne Bezug zu denen, für die gekocht wird.

Die Beziehung zwischen Koch/Küche/Restaurant und dem Gast beginnt heute meistens im Internet. Wer heute ein Unternehmen hat oder führt, braucht einen Internetzugang, auch wenn seine Vorfahren ohne einen solchen auskamen.

Auch hier stellen sich Fragen: Existiert so etwas wie ein menschliches Internet? Wie funktioniert es? Wie bestimmt es die Sinnhaftigkeit menschlichen Lebens? Was hat es mit Generationen, Epochen, Kulturen, ja mit der Menschheit zu tun? Wie haben wir Zugang zu ihm? Wenn es ein solches Beziehungsnetz gibt, wie hat man es herausgefunden? Wozu dient es? Was bringt es konkret, darum zu wissen?

Eines ist offensichtlich: Sollten sich diese Fragen vernünftig beantworten lassen, folgt daraus eine radikal neue Einsicht:

1.0.2 Der Mensch ist mehr, als man sich bisher vorgestellt hat.

Was wir in unendlich vielen Formen wahrnehmen und was wir wissenschaftlich untersucht haben, ist auf eine genauso tiefe energetische Grundlage zu stellen, wie es Kernphysik und Astrophysik für den Kosmos geleistet haben.

Aus der dynamischen Mechanik des 19. Jahrhunderts ist im 20. Jahrhundert ein radikaleres Verständnis von Kraft und Energie hervorgegangen – und schließlich eine Elektronik, in der alles aus 0 und 1 oder Ja und Nein besteht. So kann der schnellste Computer in China derzeit 300 Milliarden solcher Entscheidungen in der Sekunde durchführen.

Der Kern der modernen Technologie besteht nicht mehr aus Dingen, sondern Beziehungen. Die Beziehungen sind – auch im weitesten Sinne – nicht mehr greifbar. Die digitale Welt ist eine Welt von Kommunikationsfeldern. Wir begreifen sie als Netzwerke. Doch was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, ist immer nur Vergegenwärtigung einer wesentlich unsichtbaren und quasi ewigen Welt.

Die auf dieser Basis entwickelten Programme erfassen schneller und umfassender als wir Menschen viele Vorgänge. Ein solches Programm kann allerdings nicht mehr leisten, als was der menschliche Programmierer in dieses hineingelegt hat.

Das beruhigt manche. Nicht wenige aber empfinden auch das schon als bedrohlich. Unser Gehirn arbeitet zu langsam. Es ist viel zu sehr bestimmten Vorstellungen verhaftet, die seine Bewegung stören. Je mehr dies der Fall ist, desto leichter können künftig Apps auf den Menschen zugreifen. Er hat mit Recht Angst, zum gläsernen Menschen zu werden. Er wird gleichsam nackt ausgezogen. Seine Bankkarte kennt seine finanziellen Geheimnisse, seine Gesundheitskarte seine gesundheitlichen Verhältnisse, sein Amazon-Account seine konsumpsychologischen Bedürfnisse.

Nun kommt ein Faktor hinzu, der für uns noch bedrohlicher zu werden beginnt: die Entwicklung der künstlichen Intelligenz.

Sie ermöglicht künftig ein autonomes Weiterdenken unserer Maschinen. Sie lernen selbstständig und auch das wesentlich schneller als Menschen. Wir wissen nicht mehr genau, was dabei herauskommen wird, sondern wir wissen nur noch Wahrscheinlichkeiten darüber.

Unsere Rede von HR 4.0 oder Arbeit 4.0 ist keine wirkliche Antwort darauf. Denn sie handelt davon, dass wir uns möglichst rasch der technologischen Ebene der Digitalisierung (Industrie 4.0) anzugleichen haben.

Die große Frage ist: Hat...

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