Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Seminar für Germanistik), Veranstaltung: Schriftspracherwerb in medialen Kontexten, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Lesen ist in unserer Gesellschaft seit jeher von großer Bedeutung. In der Schule ist es nicht nur für das Fach Deutsch, sondern auch für alle anderen Fächer essentiell, und ermöglicht einem so einen Bildungsabschluss, der den Weg in die Berufswelt öffnet. Aber auch außerhalb der Bildungsanstalten ist das Lesen notwendig um ein selbstständiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, das sich eigenständig durch die Welt findet. Ohne dass man Hinweise im Straßenverkehr oder in öffentlichen Einrichtungen, Speisekarten, Verpackungsangaben, Angebote oder andere wichtige Informationen in Büchern, im Internet oder in der Umwelt flüssig und einwandfrei lesen kann, ist man immer auf andere angewiesen und in seiner freien Entfaltung beeinträchtigt. Leseschwäche beginnt bereits im Kindesalter, äußerst sich also dann zuerst, wenn andere Kinder in der Grundschule bemerkbar schnellere Fortschritte in ihren ersten Leseerfahrungen sammeln und der eigene Lesefluss stockend und fehlerhaft bleibt. Daraus resultiert im weiteren Verlauf auch oft eine Rechtschreibschwäche (deshalb findet man in der Literatur und im Sprachgebrauch meistens den zusammengesetzten Begriff 'Lese-Rechtschreibschwäche') aber auch erhebliche psychische Probleme für das Kind. Aktuell sind circa 15-17 % der deutschen Schüler von der Leseschwäche betroffen . Für deren Behandlung findet man in der Literatur die unterschiedlichsten Konzepte, doch alle sind sich in einem Punkt einig: Wichtig ist, dass man die Leseschwäche eines Kindes so schnell wie möglich erkennt, um frühzeitlich zu handeln, ganz nach dem Motto: Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zurecht. In der vorliegenden Semesterarbeit möchte ich die Leseschwäche zunächst begrifflich ausdifferenzieren und danach auf die verschiedenen Ursachen eingehen, die hierzu führen können. Danach werde ich die verschiedenen Formen näher beleuchten, um anschließend ein Konzept vorzustellen, dass erstmals 1984 in der Öffentlichkeit erschienen ist und seit dem vielfach in der Praxis Umsetzung fand. Der 'Kieler Leseaufbau' richtet sich speziell an Kinder im Grundschulalter, die den Anschluss ans Leselernen verpasst haben und nun durch einen stufenweisen Leselehrgang unterstützt werden sollen.
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