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MERIAN live! Reiseführer Istrien Das nördliche Kroatien

AutorPeter Hinze
VerlagMerian / Holiday, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783834229359
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Romantische Altstädte und stille Bergdörfer, lebhafte Strände und einsame Buchten - im gastfreundlichen Istrien gibt es viel zu entdecken. Es locken Rovinj, die Perle Istriens, das mondäne Opatija, die Inseln der Kvarner Bucht und ein noch ursprüngliches Hinterland. MERIAN live! bietet: - Fundierte Beschreibungen aller wichtigen Orte und Strände sowie Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele - Sorgfältig ausgewählte Hotel- und Restaurantempfehlungen, Ausgeh- und Shoppingadressen sowie Tipps für Familien - Empfehlungen für den umweltbewussten Urlaub im Kapitel grüner reisen - 10 MERIAN-TopTen stellen die Höhepunkte der Region vor - 10 MERIAN-Tipps führen zu den unbekannten Seiten der Region - Stadtpläne von Rovinj, Porec, Pula, Lo?inj und Rab zur leichten Orientierung

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Leseprobe

© Shutterstock: A. Todorovic

Die hübsche Altstadt von Poreč (>>) mit ihren vielen Läden und Cafés lädt zum Flanieren ein.

Poreč und der Norden


Die Altstadt liegt tagsüber still im Sonnenlicht. Abends erwacht das Leben. Dann strömen die Urlauber an den Hafen und durch die engen Gassen.

Seien wir ganz ehrlich: Auch wenn es Poreč versucht, an Rovinj reicht die Atmosphäre noch immer nicht (ganz) heran. Die Geschichte wird zu sehr von der Gegenwart überlagert. Das bedeutet in der Hochsaison: Der Hafenort selbst wird bestimmt durch die große Zahl an Urlaubern aus den teils riesigen Ferienanlagen in der näheren Umgebung und von den etlichen (FKK-)Campingplätzen.

Doch zur Ehrenrettung sei erwähnt: Poreč bemüht sich um ein besseres Image. Und hat längst erkannt: Mit einer einzigartigen Basilika ist es nicht getan. Vor allem entlang der Promenade zeigt sich das individuellere Stadtbild inzwischen.

In Sachen Unterhaltung und Nachtleben mit Bars und Diskotheken kann kein anderer Küstenort mit Poreč gleichziehen.

Doch auch Genießer kommen auf ihre Kosten: Im stilleren Hinterland geben die italienischen Nachbarn die Routen vor. Weingüter, Gourmet-Restaurants und Konobas, dazu inspirierende Künstlerdörfer.

Poreč


22 000 Einwohner

Stadtplan >>

Die richtige Zeit für Poreč? Kurz bevor die Sonne nach einem heißen Tag am Horizont versinkt. Denn jetzt können die Besucher noch in aller Stille einen Hauch vom einstigen Flair der Stadt erleben, nun gibt es noch ruhige Winkel. Wenn sich jedoch die Hitze des Tages zurückgezogen hat, werden die Gassen zu belebten Boulevards, die an der gesamten istrischen Mittelmeerküste ihresgleichen suchen. In Restaurants, Bars und Eisdielen gibt es nun kaum einen freien Platz – Besucher sollten sich darauf einstellen.

Kunst und Kitsch bestimmen das Bild auf der Hauptgasse Decumanus, deren Kopfsteinpflaster noch immer einen Hauch von römischer Geschichte wachruft: Im 2. Jh. erlebte die damalige römische Kolonie Julia Parentium ihre erste Blütezeit. Später wechselten die Herrscher beständig: Franken, Venezianer, Österreicher. Heute hat sich der Ort mit dem Spitznamen »Pore« ganz dem Tourismus »unterworfen«. Erst am Trg Marafor – dem einstigen römischen Forum – hat der Besucher T-Shirt-Verkäufer und Postkartenhändler hinter sich gebracht. Man genießt die relative Stille, die sich auf dem Weg durch schmale Gassen fortsetzt. Tagsüber lohnt ein Ausflug auf die vorgelagerte Insel Sv. Nikola.

Am Hafen entlang der Obala maršala Tita gewinnen das hektische Treiben und die Musik erneut die Oberhand. Doch auch hier zeigt Poreč seine Stärken: Obwohl der Ort zu den touristischen Zentren Istriens gehört, hat sich die Altstadt den Charme der Vergangenheit erhalten. So ist der Blick vom Turm der Euphrasius-Basilika 2 über die roten Dächer der Innenstadt im wahrsten Sinn des Wortes ein Höhepunkt. Hier kann man für einen Moment das hektische Treiben auf den Gassen vergessen. Nur leise dringen die Stimmen der Passanten und Souvenirverkäufer nach oben. Die byzantinischen Mosaiken im Inneren sind eine Top-Sehenswürdigkeit und waren für die UNESCO 1997 der Anlass, die Basilika zum Weltkulturerbe zu erklären.

Plava und Zelena Laguna (»Blaue und Grüne Lagune«) sind die beiden wichtigsten Besuchermagneten. Sie liegen weit genug weg, um tagsüber den Charme von Poreč nicht zu zerstören, und trotzdem nah genug, um mit einem gemütlichen Spaziergang erreichbar zu sein.

SEHENSWERTES

Aquarium Poreč

Übersichtskarte | Google Maps

Tierschützer kritisieren die Unterbringung der Tiere in zu kleinen Becken. Besuch sorgfältig abwägen.

F. Glavinica 4 • Tel. 52/42 87 20 • www.aquarium-travel.com • April–Okt. tgl. 9–23, Nov.–März Sa, So 10–15 Uhr • Eintritt 40 Kn, Kinder 20 Kn

© Shutterstock: Phant

Blick von der zum Weltkulturerbe zählenden Euphrasius-Basilika (MERIAN TopTen, >>) in der historischen Altstadt über die roten Dächer von Poreč.

2 Euphrasius-Basilika

Übersichtskarte | Google Maps

Das bereits im 6. Jh. errichtete Gebäude wird zu den bedeutendsten Sakralbauten der byzantinischen Mosaikkunst in ganz Kroatien gerechnet. Der Blick wendet sich deshalb nach oben – zumindest in der Basilika: Die farbenprächtigen Mosaiken erinnern an das italienische Ravenna.

Gewidmet ist der Kirchenbau der Jungfrau Maria und dem hl. Maurus, der im 3. Jh. in Poreč der Christenverfolgung zum Opfer fiel. Auf diese Zeit geht auch ein Mosaikfußboden in einem Innenhof links vom Hochaltar zurück. Wahrscheinlich stand hier einst eine römische Villa. Von der ersten Basilika aus dem frühen 5. Jh. sind ebenfalls nur noch einige Überreste zu sehen.

Das jetzt zu besichtigende Bauwerk geht auf eine Initiative des Bischofs Euphrasius von Poreč zurück, der es zwischen 543 und 554 errichten ließ. Auf der rechten Seite des Atriums liegt die dreischiffige Basilika mit den hervorragenden Mosaiken der Apsis. Sie zeigen u. a. in der Mitte Maria mit Kind auf einem Thron sitzend, daneben hält Bischof Euphrasius ein Modell seiner Kirche in den Händen. Auf der rechten Seite erkennt man u. a. den hl. Eleutherius, dessen sterbliche Überreste in der Basilika aufgebahrt sind. Die Wand des Triumphbogens ziert die Darstellung von Christus mit je sechs Jüngern zu beiden Seiten.

Verlässt man die Euphrasius-Basilika und orientiert sich im Atrium links, erreicht man die Taufkapelle und den aus dem 16. Jh. stammenden Glockenturm. Seine Besteigung ist ein Muss für Poreč-Besucher und die Krönung der Besichtigung der Kirche, die die Kathedrale des Bistums Poreč-Pula ist.

Sv. Eleuterija • Mo–Sa Nov.–März 9–16, April–Juni, Sept., Okt. 9–18, Juli, Aug. 9–21 Uhr • Eintritt 10 Kn

F FotoTipp

EIN BILD VON EINER BASILIKA

Wenn Sie nachmittags in die Basilika kommen, informieren Sie sich über die wechselnden Öffnungszeiten, damit Sie nicht unter Zeitdruck geraten. Und bringen Sie ein Stativ mit. Ihre Fotos werden es Ihnen danken. >>

Trg Marafor

Übersichtskarte | Google Maps

Der Platz am Ende der Hauptgeschäftsstraße Decumanus wird von den Ruinen zweier Tempel aus römischer Zeit umgeben. Im Gassengewirr der Altstadt kann man hier eine für Poreč geradezu ungewohnte Weite erleben.

MUSEEN UND GALERIEN

Heimatmuseum

Übersichtskarte

Untergebracht im sehenswerten Palast Sinčić am Decumanus, bietet das Museum einen guten Einblick in die Geschichte der Region.

Decumanus/Ecke Ulica Eleuterija • Sommer 10–13, 15–19, Winter 10–13 Uhr • Eintritt 10 Kn

SPAZIERGANG

Stadtplan >>

Wie für alle istrischen Küstenorte gilt: Lassen Sie sich treiben! In Poreč sorgt der Wechsel zwischen Geschichte und Gegenwart für Faszination. Die meisten Besucher werden am großen Parkplatz vor der autofreien Altstadtzone beginnen. Wenn Sie morgens kommen, starten Sie mit einem Kaffee am Trg Slobode – vielleicht im Sandwich + Croissant Café. Vom Trg Slobode sollte man nur wenige Schritte auf der »Hauptstraße« Decumanus entlanggehen, dann aber nach kurzer Zeit rechts in die Ulica Eufrazijeva abbiegen und mit der Besichtigung der bedeutenden Euphrasius-Basilika beginnen. Anschließend folgt man der Gasse weiter und vorbei am alten Istrischen Landtag (behalten Sie den Platz und Park J. Dobrile in Erinnerung, denn Sie sollten später hierher zurückkommen) – hier befand sich früher die Franziskanerkirche Sveta Franje – gelangt man zur Obala Matka Laginje, die an der Küste entlang zum Hafen führt.

Gegenüber dem Hotel Riviera gelangen Sie über die Ulica E. Kumičića wieder in die Vergangenheit: Am Trg Marafor sind die Überreste zweier römischer Tempel zu sehen.

Hier stehen Sie am Ende des bereits erwähnten Decumanus, der Sie anschließend mitten in das touristische Leben des Orts zurückführt. Wer sich nicht auf der ganzen Länge über den lebhaften Boulevard drängen will, kann nach kurzer Zeit am Maximus Cardo, der zweiten wichtigen Straße aus der Römerzeit, nach rechts abbiegen. Sie führt über den kleinen Souvenirmarkt am Trg M. Gupca wieder zum Hafen, an dem jedoch Kitsch und Plastiksouvenirs das Bild bestimmen. Beim Narodni trg am Runden Turm ist man bereits wieder nahe dem Ausgangspunkt.

Einen kleinen Snack (wie z. B. gefüllte Hackfleischtaschen) kann und sollte man in der gemütlichen Konoba Aba (M. Vlačića 2, Tel. 52/43 86 69) in der Nähe des Parkplatzes zu sich nehmen, wo der Spaziergang begann. Hier lohnt sich übrigens immer ein Besuch: Das Aba hat die allerbesten Kritiken, ein schönes, rustikales Ambiente und ist ein Teil des Pflichtprogramms in Poreč. Absolut empfehlenswert!

Dauer: 2,5 Stunden

ÜBERNACHTEN

Hostin

Übersichtskarte

Ideales Abtauchen • Neu erbautes Hotel mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis; zentral und zugleich in Strandnähe gelegen (70 m). Weiterer Vorteil: auch außerhalb der Hochsaison geöffnet; mit...

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