Das Ruhrgebiet
im Steckbrief
Einwohnerzahl: 5,1 Millionen | Einwohner je km2: 1154 |
Auch bekannt als:
Pott, Kohlenpott, Metropolregion, »Schön is dat nich, abba meins«
Typisch Ruhrgebiet? Wichtige Assoziationen und Vorurteile:
Kohle, Revier, Bergbau, Hömma, Schalke 04, Pommes Schranke, Jogginghose, staubig, Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Schlote, Kumpel, Herbert Grönemeyer, Industriedenkmäler, Omma, Oppa, Currywurst, Thyssen, Glück auf, BVB, VfL, Halde, Ruhr, Hoesch, Bude, Grube, Schimanski, Echte Liebe, Stahlwerke, Zeche, Ernst Kuzorra, Maloche, Mettigel, Pöhler
Das Ruhrgebiet als Playlist:
- »Bochum« – Herbert Grönemeyer (Sentimental, schnoddrig und so gesungen, wie man im Ruhrgebiet eben »singt«)
- »Das Steigerlied – Glück auf« (Weil die Menschen hier wirklich ein Herz wie ein Bergwerk haben)
- »Das Schlimmste ist, wenn das Bier alles ist« – Die Kassierer (Der ganze Stolz des Ruhrgebiets)
1. Bestaune das Hochofenwerk im Phoenix-Park West.
Dortmund. Auch wenn es sich bei den beiden knapp 100 Meter hohen Hochöfen, dem Wasserturm, den Winderhitzern und anderen Industriekultur typischen Gebäuden um die Überreste eines ehemaligen Stahlwerksareals handelt, trifft das Phoenix-aus-der-Asche-Bild dennoch sehr gut auf dieses Ensemble. Denn die »Auferstehung« des einstigen Maloche-Tempels und der Stahlproduktionskette im Dortmunder Vorort Hörde zu einem mittlerweile neu gestalteten und zu neuem Leben erwachten Besuchermagneten ist einfach schön anzusehen. Hier weht ein Hauch vergangener Roheisen- Tage über die mittlerweile mit Bäumen und Alleen gesäumten Straßen. Das Denkmal »Hüttenmann« räumt am Ende alle Zweifel aus, dass es sich hier am Hochofenwerk im Phoenix-Park West tatsächlich um einen wichtigen Standort der Stahlproduktion gehandelt haben muss, den Thyssen-Krupp nach Übernahme der Stätte vom Hoesch-Konzern in den 1990er Jahren endgültig aufgab. Geblieben sind markante Silhouetten imposanter Industriedenkmäler, die spektakuläre Aus- und Einblicke auf Vergangenes und die Gegenwart bieten. Neben den oben beschriebenen Gebäuden zählen auch die beiden Brückenköpfe der früheren Schlackenbahn auf der Halde Phoenix West dazu. Wer etwa 20 Euro und mehr investieren will, kann sich sogar auf den Skywalk – also auf einen Weg entlang der alten Gasleitung der Hochofenanlage direkt über der Phoenix-Halle – begeben und von bis zu 64 Metern Höhe das Auge über Dortmund und Umgebung schweifen lassen.
Standort: Konrad-Adenauer-Allee, 44263 Dortmund • Öffnungszeiten: tgl. 24 Stunden (Skywalk-Termine: jeweils samstags und sonntags, genauere Daten und Kosten finden sich unter www.meineheimat.ruhr/Themen/Skywalk-Phoenix-West) • Wie kommt man hin? Ab Dortmund Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress RE57 oder den Regionalbahnen RB53 und RB59 bis Dortmund-Hörde, dann zu Fuß unter der Bahnbrücke hindurch (ca. 800 Meter). Oder mit der U-Bahn-Linie U41 bis Hörde Bahnhof, dann zu Fuß weiter.
Ruhrpott-Romantik im Phoenix-Park West
2. Entdecke die Orchideenvielfalt im Rombergpark.
Dortmund. Im 65 Hektar großen Botanischen Garten Rombergpark Dortmund blüht den Besuchern im wahrsten Sinne des Wortes einiges – und das zu jeder Jahreszeit. Zu bestaunen und zu beschnuppern sind neben den Pflanzen im Heilkräutergarten gut weitere 400 Pflanzenarten, darunter zahlreiche Kirschenarten, Magnolien, ein Rhododendron-Wald und zahlreiche Orchideen. Eigens konstruierte Sichtachsen bieten von verschiedenen Aussichtspunkten aus stets den perfekten Blick auf die Farbund Pflanzenpracht. Wer etwas genauer hinsehen möchte, sollte die Pflanzenschauhäuser mit ihren exotischen Bewohnern auf 1.000 m2 Fläche besuchen. Lohnenswert ist auch der Besuch des künstlich angelegten Moorbiotops, das einzige seiner Art in Europa. Aber auch für die Kleinen hat der Botanische Garten Rombergpark Dortmund viel Bewegendes zu bieten, beispielsweise Skulpturen und einen großen Spielplatz und einige Holzgerüstlandschaften.
Standort: Am Rombergpark 49b, 44225 Dortmund • Öffnungszeiten: tgl. 24 Stunden • Wie kommt man hin? Ab Dortmund Hbf. U49 bis Rombergpark
3. Hör bei den DJ-Picknicks, wie der Sommer klingt.
Dortmund. Bei den Summersounds DJ-Picknicks in Dortmund gibt es den ganzen Sommer lang wöchentlich satt was auf die Ohren. Gleich an acht verschiedenen Locations lassen namhafte DJs die Plattenteller heiß laufen, während man in den Parks und auf den Wiesen professionell chillen, grillen und tanzen kann. Der Westpark, das Brückenfest am Phoenix See, die Wiese an den Westfalenhallen, der Fredenbaumpark wie auch die Tremoniawiese und Phoenix West bilden dabei den perfekten Rahmen für satte Sounds mitten im Sommer und verwandeln sich für einige Stunden in veritable Festivalwiesen mit wechselnden Musikrichtungen. Hinzu kommen zahlreiche Angebote an Funsportarten (z.B. Kopfball-Tischtennis). Eine mobile Bar und viele Imbissstände aus der regionalen Streetfood-Szene stillen Hunger und Durst (natürlich gegen Bares). Das Summersounds-Finale wird als krönender Abschluss der DJ Picknicks traditionell beim HOESCH PARK OPEN AIR im Hoesch-Park gefeiert, umgeben von einem bunten Rahmenprogramm.
Zauberhafte Orchideen im Rombergpark
Lecker DJ-Picknicks: So klingt der Sommer
Standorte: Westpark, Phoenix See, Wiese an den Westfalenhallen, Fredenbaumpark, Tremoniawiese, Phoenix West und Hoesch-Park • Termine: siehe www.djpicknick.de • Wie kommt man hin? Je nach Standort
4. Grusel dich zur Geisterstunde in der Burgruine Hohensyburg.
Dortmund. Als Teil einer alten Wallanlage setzt die hochmittelalterliche Burgruine Hohensyburg heute nicht mehr auf Verteidigung, sondern vielmehr auf Anziehung. Bei Tag und bei Nacht. Doch bleiben wir zunächst im Hellen und schauen uns an, was die Überreste der im Jahre 775 von Karl dem Großen eroberten »Sächsischen Siggiburg« und der im frühen 12. Jahrhundert auf deren Ruinen errichtete Nachfolgebau so zu bieten haben. In jedem Fall eine atemberaubende Aussicht auf das Ruhrtal, da die Syburg auf einem Bergkamm liegt. Das Panorama im Blick, kann man praktisch per oculum eine Wanderung rund um die Hohensyburg hinab ins Ruhrtal planen. Zuvor aber lohnt sich ein Rundgang durch die Ruinen, um das noch erhaltene Palas, die Wehrtürme und auch die Befestigungsanlagen zu bestaunen. In der Tradition von Krieg und Frieden steht das im größten Raum des Palas liegende Kriegerdenkmal, das 1930 aus Ruhrsandstein gefertigt wurde und den Syburger Gefallenen des deutsch-französischen Krieges sowie des I. und II. Weltkriegs gedenken soll. Ebenso martialisch ist die Legende des kopflosen Reiters, der um die Burgruine Hohensyburg herum sein Unwesen getrieben haben soll. Sein Erscheinen steht in enger Verbindung mit dem Geisterhaus Syburg, einem mittlerweile abgerissenen und seit langer Zeit schon leer stehenden Wohnhaus. Als den Anwohnern und der Stadt Dortmund der Spuk-Tourismus zu dem unweit der Syburg stehenden und weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens bekannten ehemaligen Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert zu viel wurde, riss man es ab. Übrig geblieben sind lediglich das Tor und einige Mauerreste. Dennoch lässt es sich auch in der Burgruine Hohensyburg bei Nacht erstklassig gruseln, auch wenn eine Besichtigung bei Tageslicht ebenso spannend ist. Dann nämlich sieht man den unweit der Burgruine stehenden, 26 Meter hohen neugotischen Vincketurm umso besser. Ob es in dem 1857 erbauten Turm auch spukt, ist schwer zu sagen. Er ist oft für den Publikumsverkehr gesperrt. Oder man für die Besteigung und Aussicht Eintritt zahlen. Für die Entspannung und Picknickstärkung nach jedem Schreck oder der Besichtigung eignen sich die großzügigen Grünflächen vor der Hohensyburg.
Grusel stunde auf der Burgruine Hohensyburg
Standort: Im Kaiserpark, Hohensyburgstraße 200, 44265 Dortmund • Öffnungszeiten: tgl. 24 Stunden • Wie kommt man hin? Ab Dortmund Hbf. mit der U-Bahn-Linie U41, Ausstieg Dortmund Hörde Bahnhof, dann weiter mit der Buslinie 432 bis Dortmund Syburg, dann ca. 5-10 Minuten zu Fuß.
5. Erlebe das einzigartige Panorama am Kaiser-Wilhelm-Denkmal Hohensyburg.
Dortmund. Der Ausblick vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Hohensyburg herunter auf das Ruhrtal und den Hengsteysee hat etwas Majestätisches. Bei einer Höhe von gut 240 Metern kann der Blick von der Aussichtsplattform bei klarer Sicht sogar bis auf die eine oder andere Sauerländer Bergkuppe schweifen. Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. erinnert an die Reichsgründung 1871. Neben dem Kaiser finden sich hier auch...